Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht 
beim Ausbau der Stromnetze in den nächsten Jahren keine Alternative 
zu freiliegenden Überlandleitungen. In einem Interview mit dem 
TV-Sender phoenix äußerte er Verständnis für Skepsis in der 
Bevölkerung gegenüber Strommasten. Jedoch sei bei den 
Wechselstromleitungen, von denen noch mindestens 900 Kilometer gebaut
werden müssten, die Technologie für eine unterirdische Erdverlegung 
noch nicht entwickelt. „Da reden wir über Pilotvorhaben. Es wird auch
in Zukunft freiliegende Leitungen geben müssen. Die Freileitungen 
müssen so verlegt und geplant werden, dass sie die Wohnbevölkerungen 
möglichst wenig beeinträchtigen“, sagte Altmaier, der in der 
Bundesnetzagentur in Bonn einen Aktionsplan für den Netzausbau 
vorstellte. 
   Ziel des Aktionsplans sei es, die Kosten für die geplanten 
Leitungen möglichst gering zu halten: „Wir müssen jetzt erreichen, 
dass der Stromtransport nicht zu einem neuen Preistreiber wird.“ Der 
Bundeswirtschaftsminister besucht in dieser Woche Gas- und 
Windkraftwerke in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, um für die 
Beschleunigung des Netzausbaus in Deutschland zu werben.
   Altmaier äußerte sich in dem phoenix-Interview auch zur 
wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Türkei angesichts der 
Kursverfalls der türkischen Lira: „Wir haben ein großes Interesse 
daran, dass die Türkei stabil bleibt und neue Konflikte in der Region
vermieden werden. Deshalb habe ich ganz deutlich gesagt, dass wir 
möchten, dass die Türkei ihre wirtschaftlichen Probleme überwindet.“ 
Er werde im Oktober mit einer großen Wirtschaftsdelegation in die 
Türkei reisen und über die bilaterale Zusammenarbeit sprechen. „Wir 
wollen, dass die Türkei ein berechenbarer Partner bleibt“, sagte 
Altmaier. Er betonte zugleich, „in puncto Demokratie“ werde es 
„keinerlei Kompromisse“ geben. Deutschland wolle, dass die 7000 
deutschen Unternehmen in der Türkei ihre Geschäftstätigkeit entfalten
könnten. Er werde im Oktober ein deutsch-türkisches Wirtschaftsforum 
eröffnen, das seit vielen Jahren nicht getagt habe. „Wir werden ganz 
konkrete Zusammenarbeit im Energiebereich und im Wirtschaftsaustausch
voranbringen“, sagte Altmaier.
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