Deutsche Bundesstiftung Umwelt stellte Jahresbericht 2015 vor – 
247 Projekte mit 49,4 Millionen Euro gefördert
   „Wir wissen, dass unsere heutigen Lebensformen nicht mehr im 
Einklang mit Umwelt und Natur stehen. Wenn wir auf eine Zukunft 
setzen, die uns und folgenden Generationen gerecht werden soll, 
müssen wir umsteuern. Wie wir mit unseren natürlichen 
Lebensgrundlagen umgehen, ob wir aus vermeintlichem Müll neuen 
Wertstoff gewinnen und nutzen, wie wir im Alltag Öl und Kohle durch 
klimaschonende Alternativen ersetzen, ist entscheidend, wenn wir die 
Belastungsgrenzen unseres Planeten nicht überstrapazieren wollen. Die
politischen Rahmenbedingungen sind international gesetzt. Jetzt 
müssen sie endlich in praktisches Handeln umgesetzt werden.“ – Mit 
diesem Appell verband heute Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär 
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das Vorstellen des 
Jahresberichtes 2015 der Stiftung. Sie förderte im Vorjahr 247 
Projekte (2014: 274) und bewilligte dafür 49,4 Millionen Euro (52,8).
   Bottermann betonte, die Menschheit laufe Gefahr, sich ihrer 
eigenen Lebensgrundlagen zu berauben. Millionen Menschen litten an 
den Folgen ungesunder Umwelt- und Lebensbedingungen wie 
Luftverschmutzung oder in Teilen der Welt an Wassermangel. Darüber 
hinaus seien menschenverursachte globale Klimaveränderungen 
nachweisbar, die Wetterereignisse mit katastrophalen Auswirkungen zur
Folge haben – der Planet gerate aus dem Gleichgewicht. Plötzliche, 
unumkehrbare und gravierende globale Veränderungen der Umwelt seien 
nicht mehr auszuschließen. Doch das Tempo für das Lösen der 
drängenden Probleme „schleicht der täglich wachsenden Verschärfung 
der Situation hinterher“. Um weiter sicher leben zu können, müsse die
Natur der klimatischen, geophysikalischen, atmosphärischen und 
ökologischen Prozesse im Erdsystem zwingend respektiert werden. 
Jährlich steige das Risiko, an einen Punkt zu kommen, an dem es mit 
Blick auf die Umweltbelastung der Erde kein Zurück mehr gebe. Dabei 
sei mit umweltbewusstem Verhalten ein gutes Leben in Wohlstand 
möglich, wenn der dazu notwendige Umdenkungsprozess stattfinde.
   Natürlich könne die DBU diese Situation nicht allein ändern. Aber 
sie versuche, ihren Beitrag zu leisten, indem sie aktuelle 
Umweltprobleme anpacke, die insbesondere aus nicht nachhaltigen 
Wirtschafts- und Lebensweisen entstehen. Das schlage sich auch in 
veränderten Arbeitsstrukturen bei der DBU nieder. Die zum 1. Januar 
in Kraft getretenen neuen Förderleitlinien orientierten sich an den 
zentralen Umweltproblemen, die es zu vermeiden oder beseitigen gelte.
Sie seien so komplex, dass sie nur durch eine stärker 
interdisziplinär ausgerichtet Zusammenarbeit von Experten 
unterschiedlicher Fachrichtungen gelöst werden könnten. Dazu sei die 
Förderung in den für die DBU fundamentalen Feldern Technik, 
Naturschutz, Forschung, Kommunikation und Bildung auch 
organisatorisch neu ausgerichtet worden.
   Gleichzeitig solle aber auch eine themenoffene Förderung für 
besonders innovative Einzelprojekte möglich bleiben. Dabei müsse 
berücksichtigt werden, dass der Mittelstand dynamischen, 
strukturellen Veränderungsprozessen unterliege. Neben der zentralen 
Gruppe der produzierenden mittelständischen Wirtschaft sollen deshalb
weitere Unternehmenstypen wie z. B. Firmengründer, Unternehmen des 
Dienstleistungssektors oder der elektronischen Datenverarbeitung 
sowie Unternehmen, die sich innovativ, pragmatisch und langfristig 
für einen wesentlichen, positiven Wandel einer Gesellschaft 
einsetzen, stärker berücksichtigt werden.
   Bottermann verdeutlichte das an einem Projekt der Firma UNISENSOR 
(Karlsruhe) und einem Gemeinschaftsprojekt von PROASSORT (Werdohl), 
Clean-Lasersysteme (Herzogenrath) und Secopta analytics (Berlin). 
Diese mittelständischen Unternehmen entwickelten Anlagen, die am Ende
eines Reinigungs- und Sortierprozesses eine entscheidende Rolle beim 
Recycling spielen. Sowohl bei der Kunststoffwiederverwertung – das 
betreffe etwa PET-Flaschen – als auch bei der Rückgewinnung von Stahl
und anderen Metallen aus zum Beispiel Altautos und Elektroaltgeräten 
seien laserbasierte Sortiersysteme entwickelt worden, die in diesem 
Jahr in den großtechnischen Betrieb übergehen. 
   Die neuen Anlagen seien so wirkungsvoll, dass qualitativ 
hochwertige Rohstoffe zunehmend wieder in den Kreislauf gebracht 
werden könnten. Die hohe Recyclingquote von Kunststoffen und Stahl 
sei ganz im Sinne des Ressourcenschutzes – also des Schutzes aller 
natürlichen Lebensgrundlagen und Rohstoffe einschließlich Luft, 
Wasser und Boden – und somit wichtig für eine nachhaltige 
Entwicklung.
   Einen weiteren Beitrag leistet die DBU nach Bottermanns Angaben 
beim Emissionsschutz. Durch die Unterstützung der Universität Rostock
wurde ein Gasmotor für Traktoren entwickelt. Er verfüge über die 
gleiche Leistung wie der ursprüngliche Dieselmotor, stoße aber 
deutlich weniger Kohlendioxid und andere Schadstoffe aus.
   Ein weiteres Förderprojekt der DBU im Sinne einer nachhaltigen 
Entwicklung befasse sich mit den Herausforderungen, die der 
Klimawandel mit sich bringe. „Starkregen und Hochwasser sind keine 
Jahrhundertereignisse mehr“, so Bottermann. Es komme jetzt darauf an,
praxisnahe Lösungsansätze für die Flächennutzung zu entwickeln. So 
könnten etwa multifunktional genutzte Freiflächen einen wichtigen 
Beitrag zur urbanen Überflutungsvorsorge leisten. Konkret gehe es 
darum, bei Starkregen an der Oberfläche abfließendes Wasser gezielt 
in ausgewählte Verkehrs- und Grünflächen zu leiten und dadurch nur 
geringen Schaden zu produzieren. Bei einem von der DBU fachlich und 
finanziell geförderten Projekt entwickeln die Firma MUST Städtebau 
(Köln) und Partner neue methodische Ansätze und Handlungsleitlinien 
dazu.
   Auch bei der Anlage des Stiftungsvermögens würden die globalen 
Herausforderungen noch stärker berücksichtigt, erläuterte 
DBU-Finanzchef Michael Dittrich. Die DBU habe mit einer 
Dekarbonisierungsstrategie ihrer Kapitalanlagen begonnen, es würden 
also seit Jahresbeginn keine Investitionen mehr in Unternehmen 
getätigt, deren Geschäftsmodell zu einem erheblichen Teil auf Kohle 
basiere. „Als langfristiger Kapitalanleger glauben wir nicht, dass 
Kohleinvestments sowohl ökonomisch als auch ökologisch noch sinnvoll 
sind. Bestehende Anleihen lassen wir auslaufen und Aktien werden nach
und nach abgebaut“, erklärte Dittrich. Seit Ende 2015 seien die 
Bestände von ehemals knapp 40 Millionen Euro aktuell bereits um drei 
Viertel auf unter zehn Millionen Euro verringert worden. Derzeit 
arbeite die DBU zudem an einer Bewertung des Kohlendioxid-Ausstoßes 
ihrer Kapitalanlagen.
   Zur Finanzsituation erklärte Dittrich, dass die DBU auch in der 
sehr schwierigen Situation an den Kapitalmärkten aufgrund ihrer 
langfristigen Anlagestrategie ausreichende Mittel erwirtschafte. So 
habe sie 2015 einen Ertrag von 96,1 Millionen Euro (126,8) nach 
Abschreibungen und Verwaltungsaufwendungen erzielt. Das 
Vorjahresergebnis sei dabei das beste finanzielle Jahresergebnis in 
der Geschichte der DBU gewesen. Dittrich: „Obwohl Anlagen bester 
Bonität inzwischen in erheblichem Umfang negative Zinsen verzeichnen 
und damit überhaupt kein Geld mehr zu verdienen ist, erzielen wir 
noch immer so hohe Erträge, dass wir unsere Reserven ausbauen 
können.“ So konnten dem Stiftungskapital 38 Millionen Euro als 
Rücklage zugeführt werden, das damit jetzt 2,15 Milliarden beträgt. 
„Wir werden auch in den nächsten Jahren unverändert Fördermittel von 
rund 50 Millionen Euro ausschütten können“, so Dittrich weiter. 
Insgesamt gingen im Vorjahr bei der DBU 675 Anträge und 
Projektskizzen ein (831). Die Bewilligungssumme blieb mit 49,4 
Millionen Euro (52,8) „im Zielkorridor“, 247 Projekte (274) wurden 
gefördert. Damit hat die Stiftung seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit
im März 1991 über 1,6 Milliarden Euro für mehr als 9.200 Projekte an 
Fördermitteln bewilligt und damit mehr Geld in den innovativen 
Umweltschutz investiert als sie seinerzeit als Stiftungskapital 
erhalten hatte (1,288 Milliarden Euro).
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