Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) 
stellt spürbare eine Bremswirkung beim Ausbau der Erneuerbaren 
Energien fest, verursacht durch falsche Entscheidungen und 
verunsichernde Diskussionen in der zu Ende gehenden 
Legislaturperiode. „Anders als lautstarke Kritiker der Energiewende 
glauben machen wollen, hat der Ausbau der meisten Erneuerbaren 
Energien deutlich an Dynamik verloren. Verantwortlich dafür sind 
falsche Weichenstellungen bei der letzten EEG-Novelle ebenso wie 
massive Verunsicherungen durch fehlgeleitete Reformvorschläge aus dem
Regierungslager“, kritisiert Dietmar Schütz, Präsident des BEE. 
Entsprechend verhalten sei die Zwischenbilanz des Dachverbandes der 
Erneuerbaren-Branche für das Jahr 2013.
   Die EEG Novelle des Jahres 2011 hat den notwendigen Ausbau von 
Biogas massiv gedrosselt. Während 2011 noch 806 Megawatt (MW) 
Leistung aus Biogasanlagen installiert wurden, waren es 2012 nur noch
255 MW. 2013 rechnet der Fachverband Biogas mit einem weiteren 
Rückgang der Neubau-Zahlen auf unter 200 MW. Die Gesetzesnovellen für
den Fotovoltaik-Bereich haben den Ausbau in diesen Sektor ebenfalls 
massiv zurückgehen lassen. Während 2011 und 2012 jeweils noch rund 
7500 MW installiert wurden, sank die installierte Leistung im ersten 
Halbjahr 2013 nach Angaben der Bundesnetzagentur auf knapp 1800 MW 
und damit weit unter die Hälfte des Vorjahreswertes. Bis zum 
Jahresende rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. mit einem 
Einbrechen der Neubauzahlen auf rund 3500 MW.
   Auch der Ausbau der Offshore-Windenergie ist stark ins Stocken 
geraten. Das Ausbauziel der Bundesregierung in diesem Bereich bis 
2020 ist folglich nicht mehr erreichbar. Aber auch moderatere und 
damit kostengünstigere Ausbaupfade stehen in Frage. Bei der 
Wasserkraft und der Geothermie findet zurzeit kein relevanter Neubau 
statt. Geplante Projekte im dreistelligen Millionenbereich wurden 
hier auf Eis gelegt.
   Lediglich die Windenergie an Land liegt im geplanten 
Ausbaukorridor. Nach 1977 MW installierter Leistung im Jahr 2011 und 
2335 MW im Jahr 2012 könnte die Onshore-Windenergie mit 2700 bis 2900
MW Neuinstallation dieses Jahr weiter gestärkt werden und fast an den
Wert von 2002 heranreichen (3100 MW). Da in Zukunft allerdings 
zunehmend alte Windenergieanlagen vom Netz gehen werden, wird ein 
stetiger Zubau erforderlich sein, um den Netto-Ausbau auf dem 
erforderlichen Niveau zu halten.
   Noch problematischer sieht die Situation der Erneuerbaren Energien
im Verkehrssektor aus, wo Benzin und Diesel die Biokraftstoffe 
bereits wieder zurückdrängen. Im Wärmesektor gibt es seit Jahren 
einen stagnierenden Erneuerbaren-Anteil. So steht aktuell sogar in 
Frage, ob Deutschland sein verbindliches EU-Ausbauziel für 
Erneuerbare für das Jahr 2020 erreichen wird.
   „Wer den Umstieg auf saubere, sichere und langfristig bezahlbare 
Energien wirklich will, muss den Unternehmergeist in unserer Branche 
stärken, statt den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit immer neuen 
Bremsmanövern zu hemmen“, sagt Dietmar Schütz. Für den zügigen Ausbau
der Erneuerbaren Energien seien verlässliche Investitionsbedingungen 
unverzichtbar. Für einen gesteuerten Ausbau im Strombereich biete das
EEG mit seinen Eckpfeilern von Einspeisevorrang, kalkulierbaren 
Vergütungssätzen und Steuerung durch Degression der Vergütung immer 
noch den idealen Motor für die Energiewende.
Die Zahlen im Überblick (installierte Leistung in Megawatt)
Technologie                  Neubau 2011 Neubau 2012 Neubau 2013*
Wasserkraft                  60          76          25
Klär- und Deponiegas         –           –           –
Feste und flüssige Biomasse  54          40          45
Gasförmige Biomasse          806         255         177
Geothermie                   –           5           16
Wind Onshore                 1.977       2.335       2.800
Wind Offshore                120         80          220
Fotovoltaik                  7.485       7.604       3.500
Gesamt                       10.361      10.423      7.396
*Prognose
   Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland 
bündelt der BEE die Interessen von 26 Verbänden und Organisationen 
mit 30.000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5.000 Unternehmen. 
Wir vertreten auf diese Weise ca. 380.000 Arbeitsplätze und mehr als 
3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Sein Ziel: 100 Prozent Erneuerbare 
Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.
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