Testbesuche der Deutschen Umwelthilfe ergeben: Kaum
Verbesserungen bei der Kundenbetreuung im Vergleich zum letzten Jahr
   Eine schlechte Beratung der Kunden beim Kauf von Energiesparlampen
und Bauschaumdosen ist in Baumärkten noch immer an der Tagesordnung. 
Zudem verfügen weniger als die Hälfte der getesteten Verkaufsstellen 
über verbraucherfreundliche, leicht zugängliche Rückgabebehälter oder
-stellen. Das ist das Ergebnis einer erneuten Service-Untersuchung 
der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) in ausgewählten deutschen 
Baumarktfilialen. Dabei ist nach Überzeugung der Umwelt- und 
Verbraucherschutzorganisation die Aufklärung in den Baumärkten 
unverzichtbar, um die Kunden über mögliche Gefahren beim Umgang mit 
gebrauchten Bauschaumdosen und Energiesparlampen zu unterrichten und 
um zu verhindern, dass sie beides einfach mit dem Hausmüll entsorgen.
Bei weit über der Hälfte aller Märkte bewertet die DUH die 
Dienstleistungen rund um Energiesparlampen und Baumschaumdosen als 
mittelmäßig oder mangelhaft.
   Weil alte Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren kleine Mengen 
Quecksilber und gebrauchte Bauschaumdosen den gesundheitsgefährdenden
Reststoff Isocyanat enthalten, müssen sie getrennt gesammelt und 
umweltgerecht entsorgt werden. Die Schadstoffe können bei 
unsachgemäßer Handhabung die Gesundheit und Umwelt gefährden.
   „Nur in 15 Prozent aller getesteten Märkte informieren die 
Mitarbeiter ihre Kunden von sich aus ohne gezielte Nachfragen über 
die Risiken und Rückgabemöglichkeiten von Energiesparlampen. Für den 
Fall, dass die Lampen zerbrechen, sieht es noch schlechter aus“, 
kritisiert DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Zudem gibt es zu 
wenige verbraucherfreundliche Rückgabemöglichkeiten. Die DUH fordert 
deshalb die Einführung einer flächendeckenden Rücknahmepflicht des 
Handels für Energiesparlampen, so wie es bei Batterien seit vielen 
Jahren erfolgreich funktioniert.
   Bei Bauschaumdosen, die jedes Jahr zig millionenfach über 
Ladentheken deutscher Baumärkte gehen, wird im Kundengespräch 
ebenfalls mangelhaft über Entsorgungs- und Rückgabemöglichkeiten 
aufgeklärt. Nur rund ein Viertel der Verkäufer informierte Testkunden
der DUH ohne Nachfrage über Rückgabemöglichkeiten. „Mit der 
mangelhaften Information der Kunden über die Entsorgung von 
Bauschaumdosen stellt die Mehrheit der Baumärkte nicht nur das in der
Werbung regelmäßig betonte Umweltengagement in Frage, sondern beraubt
sich auch einer Chance zur aktiven Kundenbindung“, sagt Thomas 
Fischer, DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft. Für das laufende
Jahr kündigte Fischer weitere Testbesuche in Baumärkten an.
   Auch die Rückgabemöglichkeiten von Bauschaumdosen sind nach den 
DUH-Testergebnissen weiterhin verbesserungsbedürftig. Nicht einmal 
die Hälfte aller Märkte nutzt Sammelboxen zur unkomplizierten 
Rückgabe. Bei der Mehrzahl der Märkte muss der Kunde sich selber 
einen Mitarbeiter suchen, um diesem die leere Dose zu übergeben.
   Als positives Ergebnis der aktuellen Testserie wurde festgestellt,
dass sich die schriftliche Information zur Entsorgung von 
Bauschaumdosen und partiell auch zu Energiesparlampen verbessert hat.
Wer nach entsprechenden Informationen sucht, findet diese in aller 
Regel am Verkaufsregal. Allerdings sollten diese Informationen 
mehrfach bereitgestellt werden, z.B. auch in Eingangsbereichen von 
Baumärkten. Ziel der Kundenberatung zur Entsorgung von Bauschaumdosen
und Energiesparlampen ist es, die Menge der Schadstoffe im Hausmüll 
zu reduzieren und ein hochwertiges Recycling zu ermöglichen.
Hintergrundinformationen
   Die vollständigen Ergebnisse des Service-Checks für alle 
getesteten Verkaufsstellen finden Sie im Internet unter 
www.duh.de/service_check_baumaerkte.html. Auf dieser Seite stellt die
DUH ebenfalls eine Checkliste zur Überprüfung und Selbsteinschätzung 
zum Download bereit.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer 
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer@duh.de 
Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse 
Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 01715660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de
