Bereits seit acht Jahren hält der Aufwärtstrend 
konstant an: Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit Bienen. Das 
zeigen die Mitgliederzahlen des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.).
Die 19 Landesverbände des größten europäischen Bienenzüchterverbandes
meldeten bis Ende des Vorjahres einen weiteren deutlichen 
Mitgliederzuwachs von knapp sechs Prozent. Per 31.12.2015 gehören dem
D.I.B. 103.370 Mitglieder an. Dabei stieg in allen Landesverbänden 
die Zahl der Imkerinnen und Imker, besonders überdurchschnittlich in 
Berlin (14,01 %) und in Württemberg (9,95 %). 
   Die Zahl der Bienenvölker entwickelte sich zwar ebenfalls positiv,
jedoch nur um 3,64 % (Vorjahr 5,58 %) auf insgesamt 699.187. Hier 
stachen die Landesverbände Berlin (15,79 %) und Rheinland (9,05 %) 
heraus. Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, der in den letzten 
Jahren der einzige Landesverband war, in welchem durchschnittlich 
noch mehr als zehn Völker pro Imker gehalten wurden, meldete einen 
Völkerverlust von 9,3 % und rutschte damit unter diese Marke ab. So 
werden nun im Bundesschnitt nur noch 6,8 Völker pro Imker (Vorjahr 
6,9) gehalten. 
   Zu dieser Entwicklung meint D.I.B.-Präsident Peter Maske: 
„Grundsätzlich freuen wir uns über das nun schon seit 2008 konstant 
anhaltende große Interesse an der Imkerei und den Bienen. 
   Jedoch sehen wir gleichzeitig mit zunehmender Sorge, dass Anfänger
nicht selten die Imkerei als einfaches Aufstellen eines Bienenvolkes 
verstehen, um etwas für den Naturschutz zu tun, und dabei nicht 
berücksichtigen, dass dessen Leben und Überleben heute in nicht 
unerheblichen Maße vom erfahrenen und verantwortungsvollen Umgang und
der Pflege durch den Menschen abhängen. Ich bin fest davon überzeugt,
dass man die dafür notwendige praktische Erfahrung nicht im 
Alleingang oder durch Erfahrungsaustausch in Foren und Chats gewinnt,
sondern nur durch den persönlichen Austausch mit anderen 
Imkerkollegen, die ihre Völker bereits viele Jahre betreuen, und 
genau wissen, wann und wie welche Maßnahmen z. B. zur 
Schwarmverhinderung oder zur Krankheitsbekämpfung durchzuführen sind.
Hier sehe ich die besondere Verantwortung der vielen Imkervereine in 
Deutschland, solche Fachleute zu stellen und Neulingen mit Respekt 
und einer „Willkommenskultur“ zu begegnen.“
   In den ersten Monaten dieses Jahres sind bereits wieder viele 
Anfängerkurse, die an Bieneninstituten, von den Landesverbänden und 
zahlreichen Imkervereinen angeboten werden, sehr gut gebucht. Aber 
nicht jeder Bieneninteressierte sucht diesen Kontakt. Für das 
Aufstellen von Bienen braucht man bisher keine Genehmigung, muss die 
Imkerei aber anmelden. So findet man heute überall Imkereien, sowohl 
an den ursprünglichen Stellen wie auf dem Land oder im Wald, aber 
eine besonders rasante Entwicklung gibt es in städtischen Gebieten 
oder sogar auf Balkonen und Hausdächern in Großstädten. 
   Dazu Peter Maske: „In unserem Verband gibt es keine Vorgabe, mit 
welcher Bienenbeute oder welcher Bienenrasse wo und wie zu imkern 
ist. Wir respektieren jede Sichtweise. Ich kann mich jedoch den sich 
häufenden nachdenklichen, kritischen Stimmen nur anschließen und 
sagen: Wir brauchen eine Trendwende weg von der „anonymen 
Ein-Volk-Imkerei“ in Ballungsgebieten hin zur „Zehn-Volk-Imkerei“ im 
ländlichen Raum. Denn klar ist, dass wir eine flächendeckende 
Bestäubung brauchen und die ist nur durch eine breit gestreute 
Verteilung der Bienen möglich. Dies wäre sowohl für die Erhaltung 
unserer Natur als auch für die Deckung des Bedarfs an regionalen 
Honig ein viel größerer Fortschritt als das blanke Ansteigen der 
Mitgliederzahlen.“
   Das hier der Verband eine große Verantwortung trägt, weiß Maske: 
„Nur mit den entsprechenden guten Nahrungs- und Lebensbedingungen für
Insekten kann eine solche Form der Imkerei wieder erreicht werden. 
Wir führen daher vor allem mit der Landwirtschaft, den Kommunen und 
der Politik einen ständigen Dialog, durch welche Maßnahmen  
Fortschritte erzielt werden können. 
   Aber jeder ist gefordert. Um etwas für die Natur oder für Bienen 
zu tun, muss nicht jeder Imker werden. Trägt man im eigenen Garten 
oder auf dem Balkon dazu bei, dass Bienen vom Frühjahr bis zum 
Spätsommer ein vielfältiges Blütenangebot finden und stellt 
Nistmöglichkeiten für Wildbienen auf, so ist das die beste 
Möglichkeit, die heute von vielen Menschen leider nicht mehr wahr 
genommen wird“, weiß der Bienenexperte.
   Diagramme zur Entwicklung der Imkerei sowie Kontaktadressen findet
man unter http://ots.de/BxXxI.
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