„Das ewige Hin und Her im obersten Gremium der 
Klimabewertung ist wenig hilfreich und hinterlässt Schaden an der 
Glaubwürdigkeit des Berichts. Auf Grundlage der IPCC-Ergebnisse 
wurden in der Vergangenheit fundamentale politische Entscheidungen 
getroffen: Energiewende, Energieeffizienz, energetische 
Gebäudesanierung, Emissionshandel. Gestern hieß es noch, alle 
Klimamodelle hätten versagt, es gäbe keine plausiblen Erklärungen, 
warum sich das Klima langsamer erwärme als erwartet. Heute erklärt 
die Präsidentin des Klimagipfels, Connie Hedegaard, das Klima ändere 
sich doch schneller und stärker als jemals zuvor. Da kann man nur 
noch staunen, auf welcher Grundlage wir so gravierende Entscheidungen
zur Energiewende oder zu europäischen Klimazielen treffen“, so 
Steiger.
   Obwohl offensichtlich ist, dass Aktionismus und Alarmismus in der 
Klimapolitik ausgedient haben, versucht der IPCC die Deutungshoheit 
auf aberwitzige Weise zurück zu erobern. Doch beim Klimawandel geht 
es nicht um Deutungshoheit von Zahlen, es geht vor allem um die 
Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes: Die volkswirtschaftlichen 
Folgekosten der Klimapolitik in Deutschland liegen für die nächsten 
50 Jahre bei einer Größenordnung von bis zu 800 Milliarden Euro. 
Mehrheitlich wird die deutsche Wirtschaft diese Kosten zu tragen 
haben.
   Der jüngste IPCC-Bericht, der die Verlangsamung des Klimawandels 
deutlich macht, eröffnet der internationalen Staatengemeinschaft nun 
die Chance, die Klimapolitik neu zu justieren. Die Ergebnisse müssen 
genau geprüft und Schnellschüsse verhindert werden. „Vielmehr 
brauchen wir eine rechtlich verbindliche Verabredung in der Welt, bei
der wir die Lasten des Klimaschutzes gemeinsam zwischen Industrie, 
Schwellen- und Entwicklungsländer fair verteilen. Wenn nur eine Hand 
voll Staaten mitmacht, gibt es am Ende nur Verlierer“, mahnt Steiger.
   Der Wirtschaftsrat fordert dringend, einem internationalen Ansatz 
den Weg zu bereiten. Einen europäischen oder gar deutschen Alleingang
in der Klimapolitik wird die deutsche Industrie nicht mitgehen. Die 
Folge wären erhebliche Wettbewerbsnachteile gegenüber jenen 
Unternehmen, die nicht den strengen Klimaschutzzielen Europas 
verpflichtet sind, weil sie etwa in den USA, China oder Indien 
produzieren. Arbeitsplätze und Wohlstand sind durch unbegründeten 
Aktionismus und Alarmismus, wie ihn Frau Hedegaard betreibt, schon 
heute akut in Gefahr.
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