– Plus bei Braunkohlenverstromung kommt Versorgungssicherheit 
     zugute
   – Sondereffekt durch Inbetriebnahme von BoA 2&3
   – Letzte 150 MW-Anlage im Rheinischen Revier wird zum Jahresende 
     stillgelegt
   „Das Geschäft in der Braunkohle läuft stabil.“ Das verdeutlichte 
Dr. Johannes Lambertz, Vorstandsvorsitzender der RWE Power, auf einer
Pressekonferenz in Paffendorf bei Bergheim. Auf Basis von Braunkohle 
wird das Unternehmen 2012 etwa 76 TWh Strom produzieren; ein Plus von
elf Prozent. Der Anteil an der Gesamtstromerzeugung von 
Nordrhein-Westfalen liegt bei rund 45 Prozent. Die Fördermenge ist 
mit gut 100 Millionen Tonnen leicht gestiegen. Gründe hierfür sind 
die deutlich über Plan liegende Verfügbarkeit der beiden 
„Braunkohlenkraftwerke mit optimierter Anlagentechnik“ (BoA 2&3), die
in diesem Jahr am Standort Neurath in Grevenbroich den kommerziellen 
Betrieb aufgenommen haben. In der Inbetriebnahmephase der beiden 
BoA-Blöcke liefen auch 150 MW Anlagen parallel, die insbesondere in 
der kalten Jahreszeit gut ausgelastet waren. Diese Sondereffekte 
entfallen im kommenden Jahr. Johannes Lambertz stellte klar: „Am 31. 
Dezember werden wir auch die letzten der insgesamt 16 150 MW-Blöcke 
stilllegen. Das war zugesagt. Das halten wir.“ Deshalb wird die 
Fördermenge 2013 wieder sinken.
   Die Zahlen zeigen, dass die Braunkohle erheblich zur 
Versorgungssicherheit beigetragen hat. Aufwendige 
Modernisierungsmaßnahmen sorgen dafür, dass die Kraftwerksflotte auch
künftig eine wichtige Rolle auf dem sich verändernden Strommarkt 
einnehmen kann. Deshalb wurde die Effizienz so erhöht, dass über alle
Kraftwerke hinweg jährlich mehr als zehn Millionen Tonnen CO2 im 
Vergleich zu Altanlagen eingespart werden. Digitale Leittechnik und 
neuartige Werkstoffe sorgen dafür, dass die Leistung der Flotte in 30
Minuten um bis zu 4.300 MW erhöht oder abgesenkt werden kann. Auch 
niedrigere Mindestlasten und verkürzte Anfahrtszeiten unterstützen 
dabei, dass die Braunkohlenkraftwerke die schwankende Einspeisung der
erneuerbaren Energien schnell ausgleichen können.
   In den Bau der drei BoA-Blöcke und die Umrüstung der 
Bestandskraftwerke hat RWE Power etwa vier Milliarden Euro 
investiert. „Es gibt kaum einen anderen Markt, der so ungewisse 
Rahmenbedingungen aufweist und gleichzeitig derart langfristig 
angelegte Investitionen verlangt wie der Energiemarkt“, unterstrich 
der Vorstandsvorsitzende. „Europa befindet sich in einer Phase des 
wirtschaftlichen Abschwungs. Weitere Belastungen für die Industrie 
können diese Tendenz weiter verstärken.“
   Dies gelte es zu bedenken, wenn in Brüssel Änderungen des 
CO2-Regimes diskutiert werden, in Deutschland neue Standards bei 
Emissionen von Luftschadstoffen und in NRW ein Klimaschutzgesetz 
sowie ein Klimaschutzplan. Lambertz: „Augenmaß ist notwendig, um 
nicht das ganze System ins Wanken zu bringen.“
   Bei den Beschäftigtenzahlen gab es erwartungsgemäß einen Rückgang.
Ende des dritten Quartals arbeiteten 16.210 Menschen bei RWE Power 
(Rheinisches Revier: 11.379), auch aufgrund der Stilllegung des 
Kernkraftwerks Biblis sind das rund 390 weniger als Ende 2011 
(Rheinisches Revier: minus 213). „Wir stehen vor einem komplexen 
Umbruch: Personalerneuerung und Verjüngung der Mannschaft bei 
gleichzeitigem Stellenabbau und Know-how-Erhalt“, erläutert 
Personalvorstand Erwin Winkel. Und weiter: „Aber wir sind 
zuversichtlich, dass wir hierfür die richtigen Instrumente haben.“ 
Dazu gehört die Altersteilzeitregelung, über die etwa 700 Mitarbeiter
bis 2013 das Unternehmen verlassen.“ Dazu gehört auch, dass 126 von 
RWE Power selbst ausgebildete Fachkräfte unbefristet übernommen 
worden sind.
   Erfreulich ist die Entwicklung bei der Arbeitssicherheit: Bis Ende
September 2012 betrug die Quote von „Unfällen pro eine Million 
verfahrene Arbeitsstunden“ 3,0. Seit 2005 konnte die Quote um über 70
Prozent gesenkt werden. Partnerfirmen werden mit Nachdruck in die 
Arbeitsschutzkultur von RWE Power integriert. Auch hier mit 
respektablem Erfolg. 2012 ging die Unfallquote bei den Partnerfirmen 
um rund 30 Prozent zurück. Aufträge in Höhe von über einer Milliarde 
Euro hat RWE Power im abgelaufenen Jahr an rund 3.500 Betriebe in der
Region vergeben. Auf jeden Arbeitsplatz bei RWE Power in der 
Braunkohle kommen so mindestens zwei weitere bei Zulieferern und 
Dienstleistern, insgesamt über 30.000.
   Johannes Lambertz versicherte: „RWE Power bleibt eng mit dem 
Rheinischen Revier verbunden und ein zuverlässiger Partner der 
Region. Unser Unternehmen ist so aufgestellt, dass es sich auch in 
den kommenden, schwierigen Jahren behaupten wird. Dabei können wir 
auf hoch motivierte Mitarbeiter setzen, die mit großem Einsatz bei 
der Sache sind. Dafür gilt ihnen mein ausdrücklicher Dank.“
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