Extreme Wetterlagen durch Stürme, Starkregen oder Hoch-wasser, wie
sie jüngst der Hurrikan „Sandy“ an der US-Ostküste mit sich brachte, 
beunruhigen zunehmend auch deutsche Städte und Gemeinden. Sie 
befürchten durch den globalen Klimawandel vor allem negative 
Auswirkungen für die Forst- und Landwirtschaft, die Gesundheit der 
Bevölkerung, die Wasserversorgung und die Infrastruktur. Das ergab 
eine Befragung von über 300 Kommunen durch das Institut der deutschen
Wirtschaft Köln. Im Bereich der kommunalen Energieversorgung hingegen
gewinnen mehr als die Hälfte der Umweltdezernenten und Bürgermeister 
dem Klimawandel vor allem positive Seiten ab. Acht von zehn Befragten
aus dieser Gruppe weisen darauf hin, dass der fortschreitende 
Klimawandel den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreibt. Grund: 
Die Akzeptanz CO2-armer und dezentraler Energieversorgungsstrukturen 
nimmt weiter zu. Durch den verstärkten Einsatz von Solar, Windkraft 
und Biogas wiederum ändert sich die Struktur der 
energiewirtschaftlichen Wertschöpfung. Davon hoffen viele Gemeinden, 
einen zunehmenden Teil in ihrer jeweiligen Region halten zu können 
und wirtschaftlich von staatlichen Fördergeldern zu profitieren.
   Rund ein Viertel der Befragten sieht im Klimawandel freilich 
zuerst eine Gefahr für die Energieversorgung der eigenen Kommune. So 
wird beispielsweise mit einer erhöhten Energienachfrage gerechnet, um
in langen Hitzeperioden die Klimatisierung von Wohnungen und Fabriken
sicherzustellen.  Zum Negativszenario gehören auch Schäden an 
Stromnetzen durch Blitzeinschläge, Schnee oder Eislasten. Ebenso 
könnten freistehende Wind- und Solaranlagen extremen 
Wetterereignissen nicht gewachsen sein.
   Esther Chrischilles: Auswirkungen des Klimawandels auf die 
Energieversorgung in deutschen Gemeinden, in: IW-Trends 4/2012
Pressekontakt:
Ansprechpartner im IW: Esther Chrischilles, Telefon 0221 4981-770
