Zum Auftakt des Kongresses McPlanet.com in Berlin 
haben WachstumskritikerInnen und internationale UmweltaktivistInnen 
ein stärkeres Engagement der UN und der Regierungen beim globalen 
Umweltschutz und für globale Gerechtigkeit gefordert. Ökologische 
Schutzgüter und soziale Belange dürften ökonomischen Zielstellungen 
nicht länger untergeordnet werden. Das Ziel der globalen 
Gerechtigkeit müsse Vorrang vor Marktinteressen erhalten, so die 
Veranstalter des Kongresses.
   Seit der UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 
1992 hätten sich Umweltkrisen und globale Ungerechtigkeiten weiter 
zugespitzt. Das vom UN-Umweltprogramm UNEP für den Rio-plus-20-Gipfel
im Juni 2012 in Rio de Janeiro als Lösung propagierte Konzept der 
„Green Economy“ sei keine geeignete Gegenstrategie, um der weltweiten
Verschlechterung der ökologischen und  sozialen Belange 
entgegenzuwirken.
   Nnimmo Bassey, Vorsitzender von Friends of the Earth 
International:  „Während es 1992 in Rio beim Earth Summit  noch um 
die Lösung globaler Probleme ging, soll es 20 Jahre später beim 
Nachfolge-Gipfel darum gehen, wie die natürlichen Ressourcen der Welt
zu Geld gemacht werden können. Die bisher diskutierten Vorstellungen 
für eine Green Economy sind nicht mehr als eine grün angestrichene 
Variante des jetzigen Wirtschaftssystems. Stattdessen müssen die 
Vereinten Nationen und die Regierungen den Unternehmen endlich 
soziale und ökologische Regeln vorgeben und Verstöße dagegen 
sanktionieren. In Rio muss ehrlich Bilanz gezogen werden, wie es der 
Welt 20 Jahre nach dem  Erd-Gipfel inzwischen geht. Es muss mehr 
soziale und ökologische Nachhaltigkeit durchgesetzt werden, im 
Konfliktfall auch gegen marktwirtschaftliche Interessen.“
   Tim Jackson, britischer Wachstumskritiker und Professor für 
Ökonomie an der Universität Surrey, forderte, dass auf dem Gipfel in 
Rio der Weg hin zu einer Postwachstumsgesellschaft geebnet werden 
müsse. Jackson: „Das unermüdliche Streben nach ökonomischem Wachstum 
wird ins Desaster führen. Zum Ende dieses Jahrhunderts werden unsere 
Kinder und Enkelkinder mit einer enormen Nahrungsmittel- und 
Ressourcenknappheit, mit unerträglichen klimatischen Bedingungen, mit
hunderttausenden Umweltflüchtlingen und mit Kriegen um Wasser und Öl 
konfrontiert sein. Wir müssen gemeinsam eine glaubwürdige Vision für 
einen Wohlstand entwickeln, der nicht auf materialistische Werte 
reduziert ist.“
   Sunita Narain, indische Umweltaktivistin: „Dem Klimawandel kann 
nur mit Konzepten zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zum 
Energieeinsparen begegnet werden. Dafür sollte weltweit ein maximaler
jährlicher pro-Kopf-Ausstoß von 1,5 Tonnen CO2  festgelegt werden. 
Das heißt, dass die Industriestaaten ihren Energieverbrauch drastisch
reduzieren müssen wenn die Länder des globalen Südens die Chance 
haben sollen, sich weiter zu entwickeln. Gleichzeitig muss das System
der  Einspeisevergütungen für Strom aus regenerativen Quellen 
weltweit ausgeweitet werden.“  Nur so könnten Mitte dieses 
Jahrhunderts global 90 Prozent weniger CO2 ausgestoßen werden als 
heute.
   McPlanet.com 2012 – der internationale Kongress zu 
Globalisierungskritik, Umweltbewegung und globaler Gerechtigkeit – 
wird organisiert von Attac, Brot für die Welt, dem Bund für Umwelt 
und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Evangelischen 
Entwicklungsdienst, dem Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace, der
Heinrich-Böll-Stiftung und terre des hommes.
   Terminhinweis: Pressegespräch zum Auftakt von McPlanet Datum: 
Freitag, 20. April 2012, 15.30 Uhr Ort: Heinrich-Böll-Stiftung 
(Schumannstr. 8, 10117 Berlin) Sprache: Englisch u.a. mit
   –       Tim Jackson (Autor von „Wohlstand ohne Wachstum“, 
           Universität Surrey)
   –       Mariann Bassey (Friends of the Earth Nigeria)
   –       Michel Bauwens (Peer to Peer Foundation, Thailand)
   –       Walter Mendoza (Laya Resource Centre Visakhapatnam, 
           Indien)
   –       Camila Moreno (Umweltaktivistin, Heinrich-Böll-Stiftung 
           Brasilien)
   Interviewmöglichkeiten bestehen während des gesamten Kongresses. 
Hintergrundinformationen zu den Themen des Kongresses finden Sie 
unter www.McPlanet.com/orga/presse-hintergrund
Pressekontakt:
Thomas Gastmann, Kongressbüro McPlanet.com, Tel:  030/95 60 514 – 6, 
Mobil: 0151 56958041, presse@mcplanet.com. Mehr Informationen unter 
www.McPlanet.com
