Rekordhitze, Waldbrände, Dürre – die Erderwärmung ist mittlerweile
auch in Deutschland deutlich zu spüren. Doch statt Verzicht heißt es 
weiter: Essen, Fliegen, Konsumieren als gäbe es keine Klimakrise. 
Y-Kollektiv- und Rabiat-Autor David Donschen reist in der Radio 
Bre-men-Reportage „Rabiat: Klima retten? Ohne mich!“ durch ein Land, 
in dem viele von Klimaschutz sprechen, aber nur wenige ihn wirklich 
ernst angehen. Er will herausfinden: Schafft es die Menschheit noch, 
sich selbst zu retten?
   Am Flughafen Tegel filmt Reporter David Donschen landende 
Maschinen mit einer Spezialkamera. Sie ermöglicht es, das 
klimaschädliche CO2 zu zeigen. „Oh mein Gott, das sieht ja 
schrecklich aus“, kommentiert eine Familie die Bilder. Und trotzdem 
sagen sie: „Wir fliegen weiter! Da sind wir ganz egoistisch.“ Auch 
der Reporter fliegt viel und gerne. Dabei hatte sich David Donschen 
in seiner Studienzeit der grünen Sache verschrieben: Als studierter 
Umweltwissenschaftler setzte er sich im Wendland gegen den 
Castortransport auf die Schienen und organisierte in der grünen 
Hochschulgruppe Aktionen gegen Wegwerfbecher. Doch je älter er wurde,
desto mehr von seinen Idealen gingen flöten. Heute fliegt er 
mindestens einmal im Jahr mit einem Langstreckenflug durch die Welt, 
isst immer noch Fleisch und auch sein restlicher Konsum ist nur in 
Maßen ressourcenschonend. Der Klimaexperte Seraja Bock vom Potsdamer 
Institut für Klimafolgenforschung rechnet den CO2-Fußabdruck von 
David Donschen aus – mit einem erschreckenden Ergebnis.
   Der Reporter begleitet engagierte Klimaaktivisten, die mit 
Blockaden und drastischen Aktionen versuchen, der Gesellschaft den 
Spiegel vorzuhalten. Doch wie viel Widerhall finden die 
effekthascherischen Proteste bei den Cruise Days in Hamburg und der 
Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt? Und sowieso steht 
die Frage im Raum: Wie viel kann der Einzelne beim Thema Klimaschutz 
tun und was muss die Politik regeln?
   Auf ihrem Weg vom Wahlkreis nach Brüssel diskutiert David Donschen
das mit der grünen Europapolitikerin Anna Cavazzini. Wie viele 
Verbote müssen her? Und wie groß ist die Sorge vor einer deutschen 
Gelbwestenbewegung, wie es sie in Frankreich gegeben hat?
   Denn effektiver Klimaschutz scheitert in Deutschland auch am 
tiefen Misstrauen der Menschen gegenüber der Politik. Das zeigt sich 
in Thü-ringen. Hier protestierten Bürgerinitiativen gegen Südlink. 
Die Stromtrasse soll Windstrom aus dem Norden in den Süden 
transportieren und gilt als eines der zentralen Infrastrukturprojekte
der deutschen Energiewende. Doch die Menschen entlang der Trasse 
glauben das nicht. Außerdem verstehen sie nicht, weshalb bei ihnen 
Landschaften umgegraben werden für Strom, von dem sie nichts haben. 
Es zeigt sich: Klimaschutz wird schwierig in einer Gesellschaft, die 
geprägt ist von Misstrauen und fehlender Solidarität.
   Dabei sieht man in heimischen Wäldern, wie der Klimawandel in 
Zu-kunft auch in Deutschland wüten wird. Die Rekordtemperaturen der 
vergangenen zwei Jahre haben riesige Brände befeuert. David Donschen 
ist unterwegs in der Lieberoser Heide. Hier hat das Feuer nicht nur 
den Wald, sondern auch Moore in Brand gesetzt.
   Schluss mit dem Klein-Klein, fordert Prof. Andreas Oschlies. Der 
Klima-forscher aus Kiel sagt: Nur mit Reduktion werden wir unsere 
Klimaziele nicht erreichen. Stattdessen müssen wir das CO2 aus der 
Atmosphäre nehmen und in den Boden pressen. Eine Maßnahme, die in 
Deutschland äußerst umstritten ist. Sorgt die Angst der Deutschen 
dafür, dass wir Zukunftstechnologien für den Klimaschutz ungenutzt 
lassen?
   Stabliste: Buch/Regie: David Donschen Kamera: Philipp Katzer, Andy
Lehmann Schnitt: Eike Bartsch, Danny Breuker Ton: Boris Joens, Lorenz
Brehm Produktionsleitung: Michael Kappler Producer: Manuel Möglich, 
Christian Tipke Leitung: Thomas von Bötticher (Radio Bremen)
   Eine Produktion der Sendefähig GmbH im Auftrag von Radio Bremen 
für Das Erste © 2019
   Rabiat – das junge Reportageformat von Radio Bremen Das 
Reportageformat „Rabiat“ im Ersten gibt jungen Reporterinnen und 
Reportern die Möglichkeit, ihre Geschichte für ein großes 
Fernsehpublikum zu erzählen. Die Autorinnen und Autoren 
veröffentlichen ihre Reportagen seit drei Jahren als „Y-Kollektiv“ 
für funk, das Contentnetzwerk von ARD und ZDF. Sie sind preisgekrönt,
nominiert, auffällig. Journalistinnen und Journalisten mit Haltung 
und Tiefgang im On, die auch mal voll in die Kamera sprechen, gehören
zum Konzept. Der Fokus richtet sich auf die teilnehmende Beobachtung,
das Kennenlernen, das Erleben. In drei neuen Reportagen, die ab dem 
14. Oktober montags im Ersten laufen, sind sie ganz nah dran: Die 
Macherinnen und Macher stoßen Zuschauerinnen und Zuschauern mit ihrer
subjektiven Erzählweise auch mal vor den Kopf. Sie bauen Klischees in
den Filmen auf, um sie postwendend zu brechen. Neue Sichtweisen 
sollen sich eröffnen. Die Filme wollen, sollen, ja sie müssen 
polarisieren, denn das macht gute Geschichten aus. Die weiteren 
Folgen der Rabiat-Staffel (jeweils um 22.45 Uhr im Ersten):
   – 14. Oktober: Rabiat: Die Selbstoptimierer
   – 21. Oktober: Rabiat: Auf der Jagd
   „Rabiat: Klima retten? Ohne mich!“ steht für akkreditierte 
Pressevertreterinnen und -vertreter im Vorführraum des Presseservice 
Das Erste (https://presse.daserste.de/) zur Ansicht bereit.
Die Fotos sind unter ARD Foto (http://www.ard-foto.de/) abrufbar.
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