Weil sich viele Hausbesitzer Arbeit ersparen 
wollen, entstehen immer mehr Schottergärten in Deutschland. Dabei 
bleibt leider die Natur auf der Strecke. Der NABU gibt Tipps, wie man
seinen Vorgarten pflegeleicht und naturnah gestaltet, ohne ihn mit 
Schotter zuzuschütten.
   „Gärten mit Schotterflächen sind aus Sicht des Naturschutzes 
äußerst bedenklich“, sagt NABU-Gartenexpertin Marja Rottleb. „Anders 
als in echten Steingärten, die, wenn sie fachgerecht angelegt werden,
vielen Insekten Nahrung bieten, finden sich in den modernen 
Schottergärten kaum noch Pflanzen. Diese Flächen bieten daher keine 
Lebensräume und Nahrung für Insekten oder Vögel. Wenn es überhaupt 
Pflanzen gibt, dann meist Kirschlorbeer und Thuja.“ Pollen, Nektar 
oder Samen, welche von Vögeln oder Insekten als Nahrung genutzt 
werden könnten, haben diese Pflanzen nicht. Die Böden sind zudem 
meist versiegelt, hier finden Amseln und Co. nicht einen einzigen 
Regenwurm.
   Auch für Menschen sind Schottergärten nicht gut. Die Steine heizen
sich stark auf, die Gärten fördern also die Erwärmung der Stadt. 
Allergene, Pollen und Schadstoffe aus der Luft werden nicht, wie bei 
grünen Gärten, durch das Laub gefiltert. Regenwasser kann durch die 
starke Bodenverdichtung nicht versickern und neues Grundwasser 
bilden. Einige Kommunen belasten daher Schotterflächen im Garten mit 
Gebühren für das abfließende Regenwasser. Pflegeleicht sind die 
Gärten auch nicht, da die Steine mit den Jahren vermoosen und Laub 
sowie Staub auf den Geröllflächen liegenbleiben. Der Schotter muss 
dann aufwendig gereinigt oder sogar ausgetauscht werden.
   Wer sich wohlfühlen möchte, sollte auf eine naturnahe Bepflanzung 
setzen. Diese kann durchaus pflegeleicht sein. So unterdrücken 
Pflanzen, die den Boden bedecken und langsam wachsen, unerwünschte 
Wildkräuter und brauchen selbst kaum Pflege. Für trockene, sonnige 
Standorte eignen sich beispielsweise Polsterdost, Storchschnabel oder
blaues Silbergras. Im Schatten gedeihen Haselwurz und Waldmeister als
Bodendecker mit einem Fingerhut als Hingucker. Auch die Akelei fühlt 
sich im Schatten wohl. Wer den Garten noch mit Totholz ergänzt, hat 
schon viel für Insekten getan.
   „In den nächsten Jahren werden sich immer mehr Menschen fragen, ob
ihre Entscheidung für einen Schottergarten die richtige war, wenn die
negativen Eigenschaften auffallen“, glaubt Rottleb. Inzwischen 
stemmen sich auch viele Kommunen gegen den Trend und ändern ihre 
Bauordnungen, um weitere Schottergärten zu verhindern. Wer einen 
Rückbau plant, sollte ein paar Punkte beachten.
   Der Schotter muss nicht gleich komplett entsorgt werden. Als 
Haufen aufgeschichtet bildet er einen Lebensraum für Eidechsen und 
andere Tiere. Die Folie darunter muss allerdings entfernt und 
entsorgt werden. Der verdichtete Boden sollte mit Kompost versorgt 
werden, wenn er stark geschädigt ist. Dazu muss der Kompost gut in 
den Boden eingearbeitet werden. Eine weitere Methode zur schonenden 
Bodensanierung ist die Saat von Gründungung, wie Buchweizen. Dieser 
hat tiefe Wurzeln, lockert den Boden und versorgt ihn mit 
Nährstoffen. Nach dieser Behandlung können pflegeleichte Pflanzen 
einziehen und den Vorgarten auch für Insekten attraktiv machen.
Mehr Infos: www.NABU.de/schottergarten
Mehr Infos zur Kampagne: www.NABU.de/gartenvielfalt
   Mehr Information, Grafiken und Fotos zur Gartenkampagne des NABU: 
www.NABU.de/medieninfos-garten
Pressekontakt:
Marja Rottleb, NABU-Gartenexpertin, Tel. +49 (0)30.28 49 84-1582, 
E-Mail: Marja.Rottleb@NABU.de
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