Jährlicher Verbrauch von 74,5 Milliarden Zigaretten
in Deutschland – Filter verdrecken Straßen, Parks und Strände – 
Umwelt wird mit freigesetzten krebserregenden Chemikalien und 
Schwermetallen belastet – Kippenstummel gefährden Kinder und haben 
auf Spielplätzen nichts zu suchen – DUH fordert abschreckende 
Bußgelder, konsequente Kontrollen und bundeseinheitliches Rauchverbot
auf Spielplätzen – Präventivmaßnahmen gegen Rauchen sollten ebenfalls
verschärft werden, damit Zigarettenkippen als Abfall erst gar nicht 
anfallen
   Allein in Deutschland werden 74,5 Milliarden Zigaretten im Jahr 
und 204 Millionen Stück am Tag verbraucht. Viele der mit 
krebserregenden Stoffen belasteten Kippenstummel werden vor allem im 
Stadtgebiet, in Parks oder auf Spielplätzen achtlos weggeschnippt. 
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert daher, dass unter den 
Bundesländern einheitlich abgestimmte abschreckende Bußgelder in Höhe
von mindestens 200 Euro für das illegale Entsorgen in der Landschaft 
eingeführt werden sowie ein Rauchverbot auf öffentlichen 
Spielplätzen. Dies muss einhergehen mit konsequenten Kontrollen durch
die Vollzugsbehörden der Bundesländer. Präventivmaßnahmen, wie ein 
komplettes Werbeverbot für Zigaretten, sollten ebenfalls umgesetzt 
werden, um so den Anfall von gebrauchten Zigarettenfiltern von 
vornherein zu verhindern.
   Standardzigarettenfilter bestehen aus dem Kunststoff 
Celluloseacetat. Es kann bis zu 15 Jahre dauern, bis sie sich 
zersetzen. In Salzwasser kann dieser Prozess bis zu einhundert Jahre 
dauern. Neben Nikotin und polyzyklischen aromatischen 
Kohlenwasserstoffen werden auch Schwermetalle, wie Arsen, Blei, 
Cadmium oder Chrom durch Regen aus den Filtern in die Umwelt gespült.
Nur eine Zigarette kann bis zu 60 Liter Wasser verseuchen und Tieren 
schwere Schäden zufügen. Auch Kleinkinder auf Spielplätzen können 
sich vergiften, wenn sie die Zigarettenkippen in den Mund nehmen. Der
Giftnotruf Berlin befasste sich im Jahr 2010 allein 921-mal mit 
Notrufen, weil Kinder Zigaretten oder Zigarettenkippen verschluckt 
hatten.
   Dazu Barbara Metz, Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin: 
„Das achtlose Wegschnippen von Kippenstummeln wird schon viel zu lang
geduldet. Milliarden von Gift-Filtern verdrecken nicht nur die 
Landschaft, sie belasten Gewässer und gefährden Tiere, die diese 
essen. Vor allem auch für Kinder, die diese in den Mund nehmen, 
stellen die Zigarettenstummel ein großes Gesundheitsrisiko dar. Bei 
Kleinkindern kann schon eine einzige verschluckte Kippe zu 
ernsthaften Vergiftungssymptomen führen. Wir fordern daher ein 
schnelles bundesweites Rauchverbot auf öffentlichen Spielplätzen, 
einheitlich abschreckend hohe Bußgelder in Höhe von mindestens 200 
Euro für illegal entsorgte Zigaretten und eine konsequente Kontrolle 
durch die Länder.“
   Deutschland sollte dem Vorbild anderer Länder folgen. In Schweden 
ist ein Rauchverbot auf allen Spielplätzen bereits umgesetzt. Dort 
wird zusätzlich empfohlen, mit Schildern auf das strikte Verbot 
hinzuweisen. Der Berliner Senat kann bei der aktuellen Novelle des 
Nichtrauchergesetzes vorangehen und ein Rauchverbot auf Spielplätzen 
in der Hauptstadt manifestieren.
   Darüber hinaus hält die DUH Präventivmaßnahmen für sinnvoll. „Der 
beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Ein komplettes 
Werbeverbot und eine deutlich höhere Besteuerung würden auch dazu 
beitragen, dass weniger Kippen in der Landschaft landen“, sagt der 
DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
   Ein Pfandsystem hält die DUH zwar für einen nachvollziehbaren 
Ansatz, hinterfragt jedoch die konkrete Umsetzung. Die giftigen 
Kippenstummel sollten stofflich nicht mehr genutzt werden.
Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin 
0170 7686923, metz@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer@duh.de
DUH-Pressestelle:
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