Angesichts der weltweit weiter wachsenden Nachfrage nach 
Luftverkehr unterbreitet die deutsche Luftverkehrswirtschaft 
Vorschläge für weitergehenden Klimaschutz. „Wir sehen die Frage, wie 
der Luftverkehr nachhaltiger und besser in Einklang mit dem 
Klimaschutz gebracht werden kann, als eine der zentralen gemeinsamen 
Herausforderungen von Luftverkehrswirtschaft, Politik und 
Gesellschaft“, heißt es in einer Erklärung des BDL-Präsidiums.
   Den größten Hebel sieht die Branche bei der Weiterentwicklung der 
Kraftstoffe. „Wir wollen erreichen, dass die luftverkehrsbedingten 
CO2-Emissionen auf null sinken. Wir wissen, dass dieses Ziel nur 
erreichbar ist, wenn das fossile Kerosin durch regenerative 
Kraftstoffe ersetzt wird.“ Die derzeit auch ökologisch beste Lösung 
sei ein Kraftstoff, der im sogenannten „Power-to-Liquid“-Verfahren 
gewonnen wird. Das BDL-Präsidium fordert eine gemeinsame 
industriepolitische Initiative der Europäischen Union und ihrer 
Mitgliedstaaten, um die Voraussetzungen für ein hinreichendes Angebot
von Produktionsanlagen und Kraftstoffen zu schaffen. Ferner schlägt 
es vor, die Einnahmen aus der deutschen Luftverkehrsteuer zugunsten 
der Markteinführung regenerativer Kraftstoffe zu verwenden. 
Gleichzeitig erklären die Unternehmen der deutschen 
Luftverkehrswirtschaft ihre Bereitschaft, sich an Pilotprojekten zum 
Aufbau industrieller Anlagen zu beteiligen.
   Darüber hinaus will der Verband weitere Maßnahmen voranbringen. 
Die Unternehmen wollen eine Stärkung der Intermodalität und streben 
eine weitere Verlagerung von Verkehr aus der Luft auf die Schiene an,
wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die Fluggesellschaften bieten 
dazu den Kunden bereits im Buchungsprozess die Bahnreise als 
Zubringer für ihre internationalen Flüge an. Da wo mittels 
attraktiver Schnellbahnverbindungen die Kunden überwiegend auf eine 
Verbindung mit der Bahn umsteigen können, wird der Luftverkehr 
eingestellt.
   Ebenso soll die Erneuerung der Flugzeugflotten mit 
energiesparenderen Flugzeugen fortgeführt werden, um die spezifischen
CO2-Emissionen weiter zu senken. Der BDL weist hierbei auf die 
erheblichen CO2-Reduktionswirkungen hin: „Durch Investitionen in 
energieeffiziente Flugzeuge und Flugverfahren konnten wir die 
CO2-Emissionen pro Personenkilometer seit 1990 um 43 Prozent senken.“
Auch die deutschen Flughäfen werden ihre eigenen CO2-Emissionen 
weiter senken, um 50 Prozent bis 2030, und wollen bis 2050 
vollständig CO2-neutral sein.
   Für die Fluggäste soll die Möglichkeit, die Klimawirkung ihres 
Fluges gegen einen Aufpreis zu kompensieren und damit bereits heute 
klimaneutral zu fliegen, erleichtert werden. Die Mitgliedsunternehmen
des BDL werden dazu die Angebote zur Kompensation bereits in den 
Buchungsprozess implementieren, um die Kompensation zu erleichtern 
und besser auf diese Angebote aufmerksam zu machen. Ferner schlägt 
das BDL-Präsidium vor, dass der Gesetzgeber die bestehende 
steuerliche Absetzbarkeit von Klimakompensation so weiterentwickelt, 
dass sie nicht nur für Privatpersonen sondern auch für 
Geschäftskunden nutzbar wird.
   Hinsichtlich einer CO2-Bepreisung spricht sich der BDL für die 
weitere Stärkung des Emissionshandels aus: „Mit der Einbeziehung des 
Luftverkehrs in den Emissionshandel seit 2012 ist sichergestellt, 
dass der inländische und europäische Luftverkehr CO2-neutral wächst 
und dass die CO2-Emissionen der Wirtschaftsbereiche im 
Emissionshandel (Energiewirtschaft, verarbeitendes Gewerbe, 
Luftverkehr) bis 2030 um 43 Prozent gegenüber 2005 reduziert werden.“
Nationale Alleingänge bei Steuern und Abgaben seien hingegen 
klimapolitisch kontraproduktiv und wirtschaftlich schädlich, weil 
Verkehr lediglich zu ausländischen Wettbewerbern verschoben wird 
statt Emissionen zu reduzieren. Für die CO2-Bepreisung des 
internationalen Luftverkehrs werde deswegen mit dem System CORSIA ab 
dem Jahr 2020 auch ein zusätzliches CO2-Bepreisungsinstrument 
eingeführt, das international abgestimmt worden sei. Dies werde auch 
von der internationalen Luftverkehrswirtschaft breit unterstützt.
   Mit Blick auf die neue Legislatur in der Europäischen Union hält 
es der BDL für erforderlich, das Regulierungssystem der Flugsicherung
in Europa neu zu justieren und die Einführung neuer Technologien zur 
Erleichterung der Lotsentätigkeit voranzutreiben. Durch optimierte 
Flugwege ließen sich im europäischen Luftraum bis zu 10 Prozent der 
Emissionen im Luftverkehr reduzieren.
Die Erklärung können Sie hier herunterladen: http://ots.de/rwfVlj
   Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wurde
2010 als gemeinsame Interessenvertretung der deutschen 
Luftverkehrswirtschaft gegründet. Mitglieder des Verbandes sind 
Fluggesellschaften, Flughäfen, die DFS Deutsche Flugsicherung und 
weitere Leistungsanbieter im deutschen Luftverkehr. Die 
Mitgliedsunternehmen beschäftigen mehr als 180.000 Mitarbeiter. Die 
deutsche Luftverkehrswirtschaft ermöglicht Mobilität für jährlich 
über 200 Millionen Fluggäste und trägt mit dem Transport von 
Außenhandelswaren im Wert von über 200 Milliarden Euro zur Stärkung 
des Wirtschaftsstandorts Deutschland bei.
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Ivo Rzegotta
Leiter Strategie und Kommunikation
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