Nach ersten Ergebnissen der NABU-Mitmachaktion 
Insektensommer meldeten die Teilnehmer Falter diesen Frühsommer 
deutlich seltener als im Vorjahr. Laut vorläufigem Auszählungsstand 
gingen die Schmetterlingssichtungen um 40 Prozent zurück, auch 
Schwebfliegen waren weniger unterwegs. Dagegen nahmen die 
Beobachtungen von Käfern, Bienen und Wespen gegenüber dem Vorjahr zu.
„Besonders auffällig ist der Zuwachs bei Marienkäfer, Erdhummeln, 
Haus-Feldwespe und die Blaue Holzbiene“, sagt 
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller mit Blick auf eine erste 
Bilanz zur NABU-Citizen-Science-Aktion Insektensommer. Die erste 
große Insektenzählung fand vom 31. Mai bis zum 9. Juni statt. Die 
zweite Runde läuft vom 2. bis zum 11. August. 5.000 Insektenfans 
haben aktuell bei der Aktion mitgemacht und fleißig für den NABU 
gezählt.
   Bei insgesamt deutlich weniger Faltersichtungen sticht eine Art 
positiv hervor: Den farbenprächtigen Distelfalter haben die 
Insektensommer-Teilnehmer dreimal so oft gesehen wie 2018. „Der 
Distelfalter ist einer der wenigen fast über den ganzen Erdball 
verbreiteten Schmetterlinge. Unsere mitteleuropäischen Winter mag er 
allerdings nicht, denn er verträgt keinen Frost. Jedes Frühjahr 
wandern die Distelfalter deshalb neu aus dem Süden ein, mal sind es 
mehr, mal weniger“, so NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi.
   Der diesjährige Einflug konzentrierte sich auf eine östlichen 
Route über Israel, Zypern und den Balkan. Folglich traten die 
Distelfalter auch bei uns zunächst im Osten aus. Viele zogen nach 
Norden und Westen weiter, so dass inzwischen auch die Küste und 
Niedersachsen stark beflogen werden. Während des Zuges lassen sich in
einer Stunde Dutzende oder auch mal über hundert Falter beobachten. 
Inzwischen sind die Falter in vielen Regionen Deutschlands 
angekommen, wobei der Zuzug noch bis Ende des Monats anhalten kann. 
Bald legen die Distelfalter ihre Eier ab,  die nächste Generation 
schlüpft in den kommenden Wochen. Im Spätsommer ziehen diese Falter 
dann wieder nach Süden. Naturfreunde haben also noch einige Wochen 
Gelegenheit, Distelfalter zu beobachten. Der NABU und sein Partner 
naturgucker.de wollen dies nutzen, um mehr Informationen über die 
Falter zu gewinnen. Unter www.NABU.de/Distelfalter können Sichtungen 
von Distelfaltern aktuell über den Insektensommer hinaus gemeldet 
werden, dort gibt es auch weitere Informationen zur Aktion. So wird 
man nicht nur Zeuge eines faszinierenden Naturschauspiels, sondern 
hilft auch mit, es zu dokumentieren.
Hintergrund
   Nicht alle Details der Distelfalter-Wanderflüge sind bereits 
erforscht. Fest steht, dass der Zyklus über mehrere Generationen 
besteht. Viele Distelfalter überwintern in der afrikanischen 
Sahelzone südlich der Sahara sowie auf der Arabischen Halbinsel. Von 
dort aus fliegen sie ans Mittelmeer, wo sich die nächste Generation 
bildet. Diese zweite Generation bricht weiter nach Norden auf und 
erreicht Mitteleuropa, aber auch Skandinavien und das Baltikum. 
Manchmal fliegen die Falter nonstop in einer Generation von Afrika 
und dem Nahen Osten bis zu uns. Die tausende Kilometer lange Reise 
sieht man den Tieren an, die zarten Flügel sind dann stark zerzaust 
und wirken blass.
Mehr Infos: www.NABU.de/Diestelfalter
   Medieninfos und kostenfreie Pressebilder: 
www.nabu.de/medien-insektensommer und 
www.nabu.de/pressebilder_insektensommer
Pressekontakt:
Daniela Franzisi, NABU-Projektleiterin Insektensommer, 
Tel. +49 (0)30.284984-1578, E-Mail: Daniela.Franzisi@NABU.de
NABU-Pressestelle
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