Am Sonntag beginnt die 24. Weltklimakonferenz im 
polnischen Kattowitz, im Herzen der Kohleförderregion Polens. Das 
Ziel der Konferenz ist die Verabschiedung eines Regelbuchs zur 
Umsetzung des Pariser Abkommens. Außerdem sind alle Länder 
aufgefordert, ihre schwachen Klimaschutzpläne mit den Pariser 
Klimazielen in Einklang zu bringen. Die Konferenz wird nur dann als 
Erfolg gewertet werden können, wenn Länder mit hohen Emissionen 
zusagen, ihre schwachen Klimaschutzpläne im Lauf des nächsten Jahres 
entscheidend zu verbessern. Ein Ausstieg aus fossilen Energien darf 
jedoch nicht zu einem Wiedereinstieg in die lebensgefährliche und 
nicht beherrschbare Atomkraft führen, wie die polnische Regierung 
angekündigt hat.
   „Es ist beschämend, dass die Bundesregierung als früherer Motor 
des Klimaschutzes wegen der von ihr mitverursachten Verzögerung der 
Arbeit der Kohlekommission mit fast leeren Händen nach Polen fährt. 
Wenn nichts Entscheidendes geschieht, wird die Bundesregierung die 
von ihr beschlossenen Klimaziele krachend verfehlen, und das zum 
Schaden nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze Welt“, 
erklärt Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und 
Naturschutz Deutschland (BUND).
   „Es ist unverständlich, dass ein technologisch so hochstehendes 
und wirtschaftlich starkes Land wie Deutschland, mit einer 
erfolgreichen Förderung von erneuerbaren Energien, nicht imstande und
willens ist, seine ältesten und dreckigsten Kohlekraftwerke in den 
nächsten Jahren zu schließen und einen schnellen Ausstieg aus der 
Kohle zu vollziehen“, so Weiger. Zu denken gäbe auch die Ankündigung 
von inzwischen allein zehn Ländern der EU, bis spätestens 2030 aus 
der Kohleverstromung austeigen zu wollen. „Ich bin mir sicher, dass 
sich immer mehr Länder zu einem raschen Kohleausstieg verpflichten 
werden. Bleibt es bei der Verweigerungshaltung, wird Deutschland zum 
Außenseiter.“
   Der BUND-Vorsitzende betont weiterhin: „Entscheidend für die 
Zukunft des Klimaschutzes ist es anzuerkennen, dass nicht alle Länder
die gleiche Verantwortung für den Ausbruch der Krise tragen.“ Es 
müssten zwar alle Länder ihre Klimaziele und Maßnahmen verbessern, 
aber die mit den höchsten Emissionen und diejenigen, welche als 
Industrieländer die Klimakrise zu verantworten haben, seien in der 
Pflicht voranzugehen und mehr zu machen.
   „Die Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens ist jetzt drei 
Jahre her. Wir wissen, dass die Erde sich nur um 1,5 Grad erhitzen 
darf – mehr ist für uns alle zu viel. Wir steuern jedoch sehenden 
Auges auf drei Grad zu. Jetzt, in Kattowitz, müssen die stärksten 
Verursacher der Klimakrise verbindliche Zusagen machen, ihre 
Emissionen in den nächsten zehn Jahren zu halbieren“, sagt Weiger.
   Weiterhin sei die Zivilgesellschaft eine wichtige Säule in der 
Gestaltung der Klimapolitik. Doch stehe diese in vielen Ländern 
zunehmend unter Druck – etwa auch im Gastgeberland der COP 24. Weiger
weiter: „Mit Besorgnis sehen wir die Partizipation der 
Zivilgesellschaft in Polen. So wurde zum Beispiel extra ein Gesetz 
erlassen, welches die Versammlungsfreiheit während der 
Klimaverhandlungen in Kattowitz einschränkt.“ Doch auch in 
Deutschland bekomme die Zivilgesellschaft Gegenwind, wie der 
unverhältnismäßige Polizeieinsatz zur Räumung des Hambacher Waldes 
zeige. „Die Bedeutung der Zivilgesellschaft für einen effektiven 
Klimaschutz ist wichtiger denn je – in Deutschland, in Europa und 
weltweit. Nur mit einer lebendigen und vielfältigen Zivilgesellschaft
können offensichtlich ambitionierte Klimaziele formuliert und auch 
gegen wirtschaftliche Einzelinteressen umgesetzt werden“, betont 
Hubert Weiger.
   Weitere Informationen finden Sie unter: 
www.bund.net/klimawandel/un-konferenzen/
Pressekontakt:
Ann-Kathrin Schneider, BUND-Klimaexpertin, Tel: 030-27586-468, 
Mobil: 0151-24087297 (vom 3. bis 15. Dezember auf der COP24 in 
Kattowitz vor Ort), E-Mail: annkathrin.schneider@bund.net 
Katrin Matthes, BUND-Pressereferentin, Tel.: 030-27586-531, 
Mobil: 0176-47684164 (vom 10. bis 15. Dezember vor Ort in Kattowitz),
E-Mail: presse@bund.net 
Sigrid Wolff, BUND-Pressesprecherin, Tel.: 030-27586-425, 
Mobil: 0162/9611946, E-Mail: presse@bund.net
Original-Content von: BUND, übermittelt durch news aktuell
