Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland 
(BUND) fordert den Bundesrat auf, bei seinen Beratungen über den 
Umgang mit Wölfen die Stärkung der Weidetierhalter in den Mittelpunkt
zu stellen. Auf Initiative der Länder Niedersachsen, Brandenburg und 
Sachsen debattiert die Länderkammer heute über eine bundesweite 
Angleichung des Wolfmanagements.
   „Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland stellt die 
Weidetierhaltung ohne Zweifel vor große Herausforderungen“, sagt 
Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. „Wir rufen den Bundesrat auf, 
den Abschuss von Wölfen als einzigen Lösungsweg zurückzuweisen und 
endlich die wirklichen Herausforderungen bundesweit anzugehen: 
Vorbeugender Schutz von Herden etwa durch Schutzzäune muss 
kostendeckend gefördert werden und Schäden durch verletzte oder 
getötete Weidetiere durch große Beutegreifer müssen ausreichend und 
zeitnah ausgeglichen werden. Die Koexistenz von Wolf und 
Weidewirtschaft ist machbar, wenn der politische Rahmen stimmt.“ 
Extensive Beweidung sei die natur- und tierschutzgerechteste Form der
Landnutzung. Ihre Leistungen für Natur und Landschaft seien 
unersetzlich. Doch die Betriebe stehen vor großen wirtschaftlichen 
Problemen, mit denen sie die Politik nicht alleine lassen dürfe. „Man
schafft keine Zukunftsperspektiven für Schäfer und Rinderhalter, wenn
man den Wolf zum ,Vater aller Probleme– hochstilisiert und seinen 
europäischen Schutzstatus aufweicht“, so Weiger weiter.
   Das Bundesnaturschutzgesetz erlaubt schon heute den Abschuss 
einzelner Wölfe, die eine Gefahr für Menschen sind oder sehr 
erhebliche Schäden anrichten. Der BUND fordert von den Bundesländern 
ein klares Signal, dass Abschüsse kein Ersatz für Herdenschutz sind, 
sondern stets das letzte Mittel, das fachlichen Kriterien gerecht 
werden muss. Weiterhin unterstützt der BUND alle Vorschläge der 
Länder, die der Weidewirtschaft helfen: „Solange es keine private 
Vorsorge durch Riss-Versicherungen gibt, muss der Staat den 
Herdenschutz und die Schäden zu hundert Prozent übernehmen“, sagt 
Weiger. „Es ist notwendig, dass Bund und Länder den Schutz von 
Weidetieren und Entschädigungen im Falle von Tierrissen genauso in 
den Verhandlungen zur Zukunft der EU-Agrarpolitik thematisieren wie 
die bessere Unterstützung der Weidetierhaltung insgesamt. Hier ist 
die Anpassung besserer finanzieller Rahmenbedingungen und das 
Schaffen einheitlicher Regeln längst überfällig.“
   Gleichzeitig gibt es bereits jetzt Möglichkeiten für die 
Bundesländer, den Herdenschutz zu verbessern. Beispiele seien hier 
der Einsatz von Herdenschutzhunden sowie die systematische 
Berücksichtigung des Herdenschutzes in der Ausbildung von 
Nutztierhaltern, so Weiger. Und weiter: „Wir appellieren an die 
Länder, die eigenen Hausaufgaben zu erledigen anstatt vereinfachten 
Abschuss von Wölfen zu fordern.“
   Mehr Informationen des BUND zum Wolf finden Sie unter: 
https://www.bund.net/tiere-pflanzen/tiere/saeugetiere/wolf/
Pressekontakt:
Magnus Wessel, BUND-Naturschutzexperte, Mobil: 0160-93721830, E-Mail:
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Tel.: 030-27586-531, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net
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