Der chemische Pflanzenschutz steht stark in der 
öffentlichen Diskussion. Seit Jahren nimmt die Zahl pilzlicher 
Schaderreger, Unkräuter und Schädlinge zu, die auf die Mittel nicht 
mehr reagieren. Zudem steigt das Bewusstsein, Unkräuter gezielter zu 
bekämpfen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verringern, 
auch um die negativen Auswirkungen auf das Ökosystem zu minimieren. 
Mit einem neuen Ansatz will das Laser Zentrum Hannover (LZH) nun 
einen Prototyp entwickeln, mit dem optisch erkanntes Unkraut durch 
Laser „verschmort“ wird. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) 
fördert das Projekt fachlich und finanziell mit rund 315.000 Euro. 
Generalsekretär Alexander Bonde: „Die Landwirtschaft steht vor 
Veränderungen, die sich aus ökologischen, ökonomischen und 
gesellschaftlichen Herausforderungen ergeben. Mit dem Fortschreiben 
des aktuellen technischen Entwicklungspfades werden die künftig nicht
zu meistern sein. Die Möglichkeit der Digitalisierung könnte daher 
auch im Pflanzenbau zu verträglichen Alternativen beitragen.“
   Gleichmäßige Verteilung von Pflanzenschutzmitteln über die Fläche 
erreicht
   Stichworte für den stetig wachsenden Handlungsdruck in der 
Pflanzenproduktion seien die global wachsende Bevölkerung, der 
Strukturwandel, der Verlust von Produktionsfläche, die Verknappung 
natürlicher Rohstoffe, der Kostendruck und der Klimawandel, so Bonde 
weiter. Nachdem in der Vergangenheit eine präzisere, angepasste 
Verteilung von Pflanzenschutzmitteln über die Fläche erreicht worden 
sei, stünden nun mit den Werkzeugen der Digitalisierung und der 
Präzisionslandwirtschaft völlig neue Ziele im Fokus spezifischer 
Unkrautbeseitigung. Hier setze das Projekt an.
   Optische Unkrauterkennung mit der laserbasierten 
Unkrautbeseitigung kombiniert
   Es soll ein Modul entwickelt werden, das Verfahren der optischen 
Unkrauterkennung mit der laserbasierten Unkrautbeseitigung kombiniert
und in fahrende Systeme integriert werden kann, erläuterte 
DBU-Experte Dr. Holger Wurl. Die Einsatzmöglichkeiten von 
Laserstrahlung zur Schädigung von Pflanzengewebe durch Wärme seien 
nachgewiesen, verschiedene Verfahren zur Pflanzenerkennung verfügbar.
Was bisher für die Entwicklung eines Laser-Unkrautbekämpfungssystems 
fehle, seien eine robuste Laserstrahlquelle und ein funktionsfähiger,
fahrender Demonstrator, um diese Innovation in landtechnische 
Unternehmen und anschließend in die gartenbauliche und 
landwirtschaftliche Praxis zu tragen.
Wachstumszentrum der Pflanze „verschmort“
   Laserbasierte Unkrautbeseitigung zeichne sich dadurch aus, dass 
die Strahlung schnell und präzise auf einzelne, ausgesuchte Pflanzen 
gerichtet werden könne, Kulturpflanzen oder Tiere aber nicht 
beeinflusst würden, unterstrich Dr. Christian Marx, Leiter des 
Projektes am LZH. Dabei werde das sensible Wachstumszentrum 
„verschmort“. So könnten die Unkräuter einzeln und damit selektiv 
bekämpft und eingesetzte Ressourcen, in diesem Falle Strom, optimal 
dosiert werden. Gegenüber der Herbizidanwendung falle zudem der 
Einsatz von Hilfsstoffen, wie Wasser, Lösemitteln oder Emulgatoren, 
weg. Resistenzen wie bei chemischen Wirkstoffen bildeten sich nicht.
Mittelfristige Marktrealisierung zu erwarten
   Im Projekt soll zunächst ein vorindustrieller Demonstrator 
entwickelt und verschiedenen pflanzenbaulichen Unternehmen zur 
Verfügung gestellt werden. Die Technologie soll später stufenweise 
auf eine Freilandanwendung übertragen werden. Bonde: „Diese 
zielgerichtete nichtchemische Unkrautbekämpfung lässt eine 
erfolgversprechende mittelfristige Marktrealisierung erwarten.“ Neben
dem LZH sind an dem Projekt die Firmen LASER on demand in Burgdorf, 
Niedersachsen, und IPG Laser in Burbach, Nordrhein-Westfalen, als 
Kooperationspartner beteiligt.
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