Auf der heutigen Eröffnungs-Pressekonferenz der Weltleitmesse der 
maritimen Wirtschaft diskutierten prominente Vertreter aus Politik 
und Wirtschaft in Hamburg über die aktuellen Herausforderungen der 
Branche. Im Fokus der Debatte standen der ab 1. Januar 2020 geltende 
Grenzwert von 0,5 Prozent Schwefelanteil im Schiffsbrennstoff und das
Ziel, die Treibhausgasemissionen der globalen Schifffahrt bis zum 
Jahr 2050 zu halbieren. Antworten auf die komplexen Fragestellungen 
erhalten die erwarteten 50.000 Besucher von den rund 2.300 
Ausstellern sowie durch das umfangreiche Konferenzprogramm. Die SMM 
ist von heute bis Freitag, den 7. September, für das internationale 
Fachpublikum geöffnet.
   Mit einer prominent besetzten Pressekonferenz hat die Hamburg 
Messe und Congress GmbH heute die Weltleitmesse der maritimen 
Wirtschaft SMM eröffnet.
   Mit von der Partie waren 
   – Kitack Lim, Generalsekretär der International Maritime 
     Organization (IMO); 
   – Esben Poulsson, Vorsitzender der Weltreederorganisation 
     International Chamber of Shipping (ICS); 
   – Frank Starke, Global Product Manager Medium Speed Engines beim 
     Motorenhersteller Caterpillar und 
   – Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg
     Messe und Congress GmbH, die die SMM ausrichtet.
   SMM als Impulsgeber für die maritime Branche Bernd Aufderheide 
unterstrich zu Beginn die große Bedeutung der SMM als Plattform für 
den interdisziplinären und internationalen Austausch von Entscheidern
und Experten der maritimen Welt. Gerade in herausfordernden Zeiten 
stehe die Branche zusammen, um gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu 
diskutieren und damit Impulse für langfristige politische 
Entscheidungen zu liefern. Aktuelle Trends sowie konkrete innovative 
Lösungen für eine grünere und gleichzeitig effizientere Schifffahrt 
gebe es in den insgesamt 13 Hallen reichlich: „Neben der 
Digitalisierung bildet Green Shipping eines der Kernthemen auf der 
SMM 2018. Grüne Aussteller findet man nicht nur in der Halle A5, die 
sich allein dem Thema Green Propulsion widmet. Auch entlang der stark
gebuchten Green Route präsentieren sich innovative Firmen, die mit 
ihren Produkten zu einer grüneren Schifffahrt beitragen wollen,“ so 
Aufderheide. Flankiert wird das Ganze von hochkarätigen 
Fachkonferenzen wie dem global maritime environmental congress 
(gmec), dem Offshore Dialogue oder dem Tradewinds Shipowners Forum, 
welches sich speziell den Herausforderungen für Reedereien widmet und
sein Debut auf der SMM feiert.
Internationale Zusammenarbeit aller Beteiligten essenziell
   Kitack Lim betonte die Bedeutung des ehrgeizigen umweltpolitischen
Fahrplans der International Maritime Organization IMO: Bereits ab 
2020 gilt der „Sulphur Cap“, der den Schwefelanteil im 
Schiffsbrennstoff auf 0,5 Prozent begrenzt. „Der neue 
Schwefelgrenzwert, der am 1. Januar 2020 in Kraft tritt, ist eine 
grundlegende Richtungsentscheidung zugunsten der Umwelt und der 
Gesundheit der Menschen. Damit beweist die IMO ihre Entschlossenheit,
dafür zu sorgen, dass die Schifffahrt ihre Umweltpflichten erfüllt. 
Jetzt geht es für die IMO und die gesamte Branche darum, den neuen 
Grenzwert weltweit konsequent umzusetzen“, so Lim. Bis 2050 will die 
Branche ihre CO2-Emissionen auf die Hälfte gesenkt haben, am Ende des
Jahrhunderts sollen die Schiffe komplett emissionsfrei unterwegs sein
und damit ihren Beitrag zum Pariser Klimaabkommen leisten. Dazu Lim: 
„Die Festlegung auf diesen umfassenden internationalen Rahmen für 
alle weiteren Diskussionen ist ein echter historischer Durchbruch. Im
nächsten Schritt müssen nun konkrete Maßnahmen zur Verwirklichung der
ehrgeizigen Ziele vereinbart werden. Dabei kommt es auf intensive 
Kommunikation und eine enge Zusammenarbeit der Mitgliedsländer und 
aller Beteiligten an.“
   Für die Reeder bedeuten die strengeren Grenzwerte und 
ambitionierten Klimaziele enorme Investitionen in Scrubber und 
weitere Filtertechnologien sowie mittelfristig in alternative 
Antriebstechnologien – und das zu einer Zeit, in der für die mehr als
50.000 Seeschiffe weltweit außerdem die Installation von 
Ballastwassermanagementsystemen auf der Agenda steht.
Enorme Investitionen erforderlich
   Esben Poulsson, Vorsitzender der globalen Reederorganisation 
International Chamber of Shipping (ICS), griff das Thema „Sulphur 
Cap“ auf und unterstrich die Herausforderungen, die der neue 
Grenzwert für die Schifffahrtsindustrie mit sich bringe: „Die ICS 
unterstützt voll und ganz die Umsetzung der Schwefelobergrenze und 
akzeptiert, dass eine Verschiebung keine Option ist.“ Von 
entscheidender Bedeutung sei aber eine vernünftige Planung. „Dabei 
muss man berücksichtigen, dass die Schiffseigner bereits ab Mitte 
nächsten Jahres mit dem Kauf regelkonformer Brennstoffe beginnen 
müssen.“ Um was es da geht, zeigt eine aktuelle Befragung der 
Schweizer Investmentbank UBS unter Reedereimanagern. Danach müssten 
in den Jahren 2019 bis 2023 mehr als 250 Milliarden Dollar für 
Investitionen und Betriebskosten im Sektor Green Shipping aufgewendet
werden.
   Einen noch größeren Schritt erfordert die 
IMO-Klimaschutzstrategie: „Das Ziel für 2050 kann nur mit radikal 
neuen Antriebssystemen wie Wasserstoff und Batterien erreicht 
werden“, sagt Poulsson. Eine Schlüsselrolle bei der maritimen 
Energiewende kommt den Motorenherstellern zu – alle wichtigen Player 
sind auf der SMM vertreten. Dr. Frank Starke, Global Product Manager 
Medium Speed Engines bei Caterpillar, ist sich der Herausforderung 
bewusst. „Das anspruchsvolle Treibhausgas-Ziel 2050 erfordert eine 
Kombination mehrerer Technologien, darunter neue Motorentechnik, aber
auch unterschiedliche Kraftstoffe, Kraftstoffherstellung – Power to X
– und Abgasnachbehandlung“, sagte der Ingenieur. Für spezielle 
Anwendungen würden spezielle Lösungen benötigt – beispielsweise 
Batteriebetrieb für den Kurzstreckenseeverkehr. Ganz wichtig sei, 
dass alle an einem Strang ziehen: „Die notwendigen massiven 
Investitionen an kreativer Intelligenz und Kapital lassen sich nur 
durch eine berechenbare und weltweit harmonisierte 
Emissionsregulierung rechtfertigen. Die Einhaltung dieser Regeln muss
wirksam überwacht und streng durchgesetzt werden, um weltweit gleiche
Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.“
   Bernd Aufderheide lud Panel-Teilnehmer und Journalisten 
abschließend zu einem Rundgang durch die Messehallen ein: „Erleben 
Sie eine Branche, die ihre geballte Ingenieurskunst einsetzt, um die 
Schifffahrt nachhaltig Richtung Zukunft zu steuern.“ Er sei 
zuversichtlich, dass die SMM hier die nötigen Impulse setze. „Ich bin
fest davon überzeugt, dass die Besucher und Aussteller die Messe nach
vier ergiebigen Tagen mit einem guten Gefühl verlassen – und 2020 
wiederkommen.“
   Eröffnet wurde die SMM 2018 bereits am Vortag mit dem Maritime 
Future Summit und einem festlichen Empfang am Abend im Hamburger 
Rathaus, an dem neben dem Gastgeber, Hamburgs Erstem Bürgermeister 
Tschentscher, auch der Staatsekretär im Bundeswirtschaftsministerium,
Dr. Ulrich Nussbaum, und der IMO-Generalsekretär gesprochen hatten. 
Dr. Peter Tschentscher skizzierte Hamburgs Ausstrahlung als maritimer
Standort, zu der auch die Ausrichtung der SMM in der Hansestadt 
beitrage: „Die 28. SMM versammelt alle wichtigen technologischen 
Innovationen der Wertschöpfungskette unter einem Dach und trifft mit 
ihren Schwerpunkten wieder ins Herz der Debatten um die Zukunft der 
Schifffahrt, der Häfen und der Meere.“
Pressekontakt:
Nora Ebbinghaus, Tel: +49 40 3569 2445; E-Mail: 
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