Zum globalen Erdüberlastungstag am 1. August 
(Mittwoch) macht sich ein Aktionsbündnis aus Umwelt- und 
Entwicklungsorganisationen für eine Kehrtwende in der Lebens- und 
Wirtschaftsweise stark. Das Aktionsbündnis fordert von der 
Bundesregierung und von deutschen Unternehmen, ihrer großen 
Verantwortung für Klima- und Umweltschutz gerecht zu werden und 
endlich zukunftsfähig zu wirtschaften. Das gilt vor allem für die 
Bereiche Energie, Landwirtschaft und Verkehr. Der Erdüberlastungstag 
beschreibt den Zeitpunkt im Jahr, an dem die natürlichen Ressourcen 
in so großem Umfang verbraucht sind, dass sie sich in der 
verbleibenden Zeit nicht mehr regenerieren können. Er ist einen Tag 
früher als noch 2017.
   „Ausgepresst! Was bleibt für die Zukunft?“ steht auf einem großen 
Banner vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Davor quetschen 
Aktivistinnen und Aktivisten die Erde aus. Sobald nur noch ihre Hülle
übrig ist, wird die nächste genommen. Die Aktion soll verdeutlichen: 
Wenn alle so weitermachen wie bisher, brauchen wir mehr als einen 
Planeten. „Statt der Natur Zeit zur Regeneration zu geben, pressen 
wir unsere Erde aus wie eine Zitrone“, sagt Kira Heinemann von der 
BUNDjugend. „Damit betreiben wir Raubbau an nachfolgenden 
Generationen.“
   Einer der Hauptverursacher der Erdüberlastung sei die industrielle
Landwirtschaft. „Seit der Fusion von Bayer und Monsanto haben nun der
größte und der viertgrößte Agrarkonzern der Welt ihren Hauptsitz in 
Deutschland“, sagt Lena Michelsen vom entwicklungspolitischen 
INKOTA-netzwerk. „Unternehmen wie Bayer und BASF, die mit ihrer 
Wirtschaftsweise unseren Planeten am stärksten belasten, müssen in 
besonderer Weise in die Pflicht genommen werden.“ Die Bundesregierung
könne damit zeigen, dass sie Klima- und Landwirtschaftspolitik 
zusammendenkt.
   „Die hohen CO2-Emissionen in den Bereichen Strom, Wärme und 
Verkehr spielen für die Erdüberlastung eine zentrale Rolle“, ergänzt 
Julia Otten von Germanwatch. „Deutschland gehört zum obersten Viertel
aller Länder mit einer enorm großen Erdüberlastung. Deutschland muss 
jetzt nicht nur den mit einem zügigen Kohleausstieg verbundenen 
Strukturwandel, sondern auch die Verkehrs- und Wärmewende sowie eine 
Umstrukturierung der Landwirtschaft entschlossen angehen.“
   Kristina Utz von FairBindung fügt hinzu: „Unendliches 
Wirtschaftswachstum lässt sich nicht vom Ressourcenverbrauch 
entkoppeln. Durch die Auslagerung der Produktion unserer Güter in 
andere Länder wälzen wir die Kosten unserer ressourcenintensiven 
Lebensweise auf den globalen Süden ab.“
   Frederik Lenz von der NAJU (Naturschutzjugend im NABU) mahnt: 
„Alle Ressourcen, die wir ab heute verbrauchen, gehen zulasten der 
Erde und künftiger Generationen. Politik und Gesellschaft müssen 
endlich tätig werden, um einen nachhaltigen und regenerativen 
Ressourcenverbrauch zu schaffen – denn der Erdüberlastungstag rückt 
jedes Jahr im Kalender weiter nach vorne.“
   Aktion zum Erdüberlastungstag in Berlin – es bestehen Foto-, Film 
und Interviewmöglichkeiten:
   Wann: Mittwoch, 01.08.2018, 10 Uhr 
   Wo: Pariser Platz, vor dem Brandenburger Tor, Berlin 
   Fotos von der Aktion (verfügbar ab 01.08., ca. 13 Uhr): 
   http://ots.de/H1X1oF
Hintergrundinformationen zum globalen Erdüberlastungstag
   Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Tag, an dem 
die Erdüberlastung erreicht ist (Earth Overshoot Day). Dabei werden 
zwei rechnerische Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische
Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von 
Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen, 
Wasser, Ackerland und Fischgründen, den die Menschen derzeit für ihre
Lebens- und Wirtschaftsweise verbrauchen. Um ihren Ressourcenbedarf 
nachhaltig zu decken, bräuchte die Weltbevölkerung rechnerisch 1,7 
Planeten. Würden alle Länder so haushalten wie Deutschland, wären 
drei Erden nötig. Bei einer Lebensweise wie in China bräuchte die 
Weltbevölkerung 2,2 Erden; würden alle Menschen so wirtschaften wie 
in den USA bräuchten sie fünf Erden.
Pressekontakt:
Lena Michelsen, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0157 71 54 80 63, 
E-Mail: michelsen@inkota.de
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