DBU-Generalsekretär Bonde besuchte VAUDE in 
Tettnang – Modell-Unternehmen für Nachhaltigkeit
   „Wir alle entscheiden tagtäglich über die Umweltauswirkungen 
unserer Kleidung. Wenn wir weniger, aber langlebigere Textilien 
konsumieren, tragen wir dazu bei, die Umweltauswirkungen wesentlich 
zu verringern. Wenn wir aus Alttextilien, die bisher oft als Abfälle 
enden, sogar höherwertige Produkte herstellen, verringern sich die 
Umweltbelastungen drastisch.“ – Dieses Fazit zog heute nach einem 
Besuch der Firma VAUDE in Tettnang Alexander Bonde, Generalsekretär 
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Im Mittelpunkt des 
Gespräches mit Dr. Antje von Dewitz, Geschäftsführerin des 
Sportartikelherstellers und Mitglied im DBU-Kuratorium, dem Vorstand 
der Stiftung, standen Fragen rund um das Thema Kleidung und das Credo
der Firmen-Chefin: „Wir verfolgen eine ganzheitliche 
Nachhaltigkeitsstrategie, die sich wie ein grüner Faden durch alle 
Unternehmensbereiche zieht. Wir nehmen Verantwortung für Mensch und 
Natur systematisch wahr.“
Faire Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette
   Von Dewitz stellte in dem Gespräch heraus, dass es Ziel von VAUDE 
sei, in der Produktion ein Gleichgewicht aus ökologischer, sozialer 
und ökonomischer Verantwortung herzustellen. Der damit verbundene 
Aufwand sei zwar enorm: „Doch wir sind überzeugt davon, dass es 
sinnvoll ist und sich langfristig lohnt.“ Das Unternehmen engagiere 
sich dafür, den eigenen ökologischen Fußabdruck immer weiter zu 
verringern und mit seinen rund 500 Mitarbeitern funktionelle, 
umweltfreundliche Produkte aus nachhaltigen Materialien zu liefern. 
Bei der Herstellung werde auf faire Arbeitsbedingungen in der 
gesamten Lieferkette geachtet. Die Kriterien zur Beurteilung seien 
streng und transparent.
Wert von Produkten und Materialien so lange wie möglich erhalten
   In einem DBU-geförderten Projekt mit VAUDE selbst geht es um das 
Verwerten von Abfällen zu höherwertigen Produkten, das sogenannte 
upcycling. Es ziele auf Ressourcenschonung ab, um den Wert von 
Produkten und Materialien so lange wie möglich zu erhalten und etwa 
Alttextilien nicht „nur noch“ zu Putzlappen aufzubereiten oder zu 
verbrennen. VAUDE erfasst aus der firmeneigenen Manufaktur 
Reststoffe, entwickelt neue, höherwertige Produkte daraus und 
produziert sie in der upcycling-Werkstatt. Die Produktion wird bei 
VAUDE mit Geflüchteten umgesetzt. Darüber hinaus hat VAUDE gemeinsam 
mit vier anderen Unternehmen eine öffentliche „Upcycling Community“ 
gegründet, auf der Reststoffe bestellt und Ideen ausgetauscht werden 
können (www.facebook.com/UPcycling.Community/). Sie wurde im Juli 
eröffnet. Über 60 Teilnehmer (Unternehmen, Schulen, Hochschulen, 
Kreative) nahmen an der Veranstaltung teil. Bonde: „Die Textil- und 
Bekleidungsindustrie ist eine der wichtigsten Konsumgüterbranchen 
Deutschlands und kann wie das Beispiel VAUDE zeigt mit einer 
entsprechenden Umstellung ein großes Stück nachhaltiger 
wirtschaften.“
Bonde: große Umwelt-Herausforderungen für die Branche
   Die DBU sehe in ihrer Förderung innovativer, umweltentlastender 
Modellprojekte im Mittelstand gerade mit Blick auf die 
Bekleidungsbranche akuten Handlungsbedarf, unterstrich Bonde. 
Umweltauswirkungen entstünden entlang des gesamten Lebenswegs eines 
Textils: vom Gewinnen der Rohstoffe und dem Herstellen der Fasern 
über die Textilproduktion, den Gebrauch bis hin zur Entsorgung. 
Chemiefasern, der wasserintensive Anbau von Baumwoll-Monokulturen mit
ihren Gefahren für die Biodiversität und den verwendeten Pestiziden 
und Insektiziden, das für die Produktion synthetischer Chemiefasern 
benötigte Erdöl, Treibhausgasemissionen insbesondere durch das 
Verbrennen fossiler Energieträger für Transporte und Energieerzeugung
– die ökologischen Herausforderungen für die Branche seien groß.
Bekleidungsindustrie kann „großes Stück nachhaltiger wirtschaften“
   Unterstützt habe die DBU deshalb das Gemeinschafts-Projekt der 
Trans-Textil GmbH (Freilassing) mit der Firma CHT Germany GmbH 
(Tübingen) und dem Sächsischen Textilforschungsinstitut e.V. 
(Chemnitz). Es will das Herstellen wasserdichter, atmungsaktiver 
Arbeitskleidung für etwa Feuerwehrleute und Polizisten zukünftig 
höchsten ökologischen Anforderungen anpassen. Auf die unter 
Umweltaspekten als bedenklich eingestuften Lösemittel soll ganz 
verzichtet werden. Das Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige 
Technologien der Universität Bremen unterstützt die DBU dabei, 
Unternehmen beim Herstellen schmutzabweisender, wasserdichter und 
atmungsaktiver Kleidung zu helfen, die Umweltgefahren zu ermitteln 
und Alternativen zusammenzuführen. Auch der Firma Tailorlux aus 
Münster hilft die DBU, die für das menschliche Auge unsichtbare 
Biobaumwolle bereits in der Mühle zu markieren. Mit einem einfachen 
Handgerät soll während des gesamten Produktionsverlaufs die 
Möglichkeit geschaffen werden zu prüfen, ob nachhaltig angebauter 
Baumwolle andere Fasern zugemischt wurden.
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