Die Debatte der letzten Monate zur
Zertifizierung für den hessischen Landeswald wird durch
Umweltministerin Priska Hinz beendet. Mit ihrer Entscheidung für die
FSC-Zertifizierung der noch verbleibenden Forstämter im hessischen
Landeswald kommt ein Prozess zum Abschluss der bereits 2010, durch
die CDU Umweltministerin Silke Lautenschläger mit der Einrichtung
eines FSC-Pilotforstamtes in Dieburg, begann. CDU und Bündnis90/Grüne
hatten 2014 in Hessen vereinbart, die schrittweise FSC-Zertifizierung
des Landeswaldes voranzutreiben und den Prozess im Laufe der
Legislatur nochmals zu überprüfen. Daraufhin wurden 21 der 41
Forstämter im Jahre 2015 nach den Regeln des FSC zertifiziert. Die
Entscheidung der Landesregierung unterstreicht nun den politischen
Willen ambitionierte Umwelt- und Sozialstandards in hessischen
Wäldern durchzusetzen.
Mit der vollständigen Zertifizierung bekommen Landtagsabgeordnete
aber auch die Hessischen Bürgerinnen und Bürger eine neue Möglichkeit
sich über die Bewirtschaftung des Waldes im Landesbesitz zu
informieren. Die FSC-Regeln schreiben mindestens jährliche Kontrollen
für den Forstbetrieb vor, deren Ergebnisse in einem öffentlichen
Bericht im Internet zur Verfügung gestellt werden. Hier finden Sie
dann zusammengefasst Lob und Kritik zur Arbeit des Landesbetriebes,
die den Prüfern aus Sicht der FSC-Waldstandards aufgefallen ist.
Der nun erzielte Konsens über die FSC-Zertifizierung bedeutet
Planungssicherheit für die Beschäftigten des Landesbetriebes und für
Holzeinkäufer, die bei Hessen Forst Rundholz beziehen. Große
Unternehmen wie IKEA und OTTO haben wiederholt ihren Bedarf nach mehr
FSC-zertifiziertem Holz für ihre in Deutschland gefertigten Produkte
geäußert.
Der Geschäftsführer von FSC Deutschland Dr. Uwe Sayer
unterstreicht: „Die flächige FSC-Zertifizierung im hessischen
Landeswald wird ein Gewinn für Menschen und Natur sein, davon bin ich
fest überzeugt. Dieser gesellschaftliche Gewinn wird sich in der
Zukunft bezahlt machen, denn Forstwirtschaft bedeutet langfristig
nachhaltig denken und handeln. Dabei ist die Sicherung von
Artenvielfalt im Wald ökonomisch kaum messbar. Ein Schwarzspecht im
Wald trägt kein Preisschild und bringt der Landeskasse keinen Euro
mehr ein. Trotzdem wollen wir, dass er und viele andere Arten in
unseren Wäldern eine Heimat finden und behalten. Dafür braucht es
weitsichtige Entscheidungen der Politik wie diese, Denn sie ist eine
gute Entscheidung für den Wald unserer Enkel“.
Über FSC:
Der Forest Stewardship Council® (FSC®) ist eine internationale,
gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, mit Hilfe eines Siegels
ökologisch und sozial verantwortliche Waldbewirtschaftung global auf
Produkten sichtbar zu machen. Weltweit sind über 199 Millionen Hektar
Wald FSC-zertifiziert, in Deutschland sind es rund 1,2 Million Hektar
Wald (Stand: September 2017).
In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft,
die den Wald nicht übernutzt, die biologische Vielfalt fördert und
ohne Kahlschläge, Gentechnik und Pestizide auskommt. FSC setzt sich
hier für die Mehrung natürlicher Mischwälder, für den Schutz seltener
Arten und Ökosysteme sowie für faire Entlohnung und mehr
Bürgerbeteiligung ein. Als einziges Waldzertifizierungssystem wird
FSC von Umwelt – und Sozialverbänden wie z.B. WWF, Greenpeace, NABU,
BUND und IG BAU, IG Metall unterstützt. Die Zertifikatsvergabe
erfolgt durch unabhängige Dritte und wird jährlich überprüft.
Pressekontakt:
Lars Hoffmann, Tel.: 0761-3865368, E-Mail:
lars.hoffmann@fsc-deutschland.de
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