Anlässlich der heute in Berlin beginnenden 
Konferenz zur künstlichen Veränderung des Klimas („Climate 
Engineering Conference, CEC17″) warnen der Bund für Umwelt und 
Naturschutz Deutschland (BUND) und die Heinrich-Böll-Stiftung vor den
unkalkulierbaren Folgen großflächiger, technologisch unerprobter 
Manipulation an den globalen Ökosystemen. Anstatt Unsummen in die 
Erforschung riskanter Technologien zur Symptombekämpfung zu stecken, 
sei in erster Linie der rasche Ausstieg aus fossilen Energien wie der
klimaschädlichen Kohle nötig. Zugleich müssten die erneuerbaren 
Energien stärker gefördert und Ökosysteme wie Wälder und Moore 
weltweit großflächig renaturiert werden, um die natürlichen 
CO2-Absorptionspotentiale auszuschöpfen. Unerlässlich sei auch die 
Veränderung der industriellen landwirtschaftlichen Produktion hin zu 
klimafreundlichen kleinbäuerlichen Betrieben.
   Barbara Unmüßig, Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung: 
„Vorschläge, den globalen Klimawandel aufzuhalten, gibt es 
zahlreiche. Diese durchzusetzen ist in erster Linie eine politische 
und keine ausschließlich technologische Frage. Wir haben viele 
Antworten. Stattdessen erleben wir in immer größerem Maße 
Investitionen in den Ausbau fossiler Infrastruktur und in die 
agroindustrielle Landwirtschaft. Diese Investitionen müssen wir 
umlenken in Klimaschutz und armutsorientierte Entwicklung. 
Geoengineering macht leider das glatte Gegenteil. Investitionen in 
Milliardenhöhe fließen in Risikotechnologien mit neuen negativen 
Auswirkungen auf Menschenrechte und Ökosysteme. Wir brauchen dringend
eine breite demokratische Debatte zu den komplexen Gesamtrisiken des 
Geoengineerings.“
   Karin Nansen, Vorsitzende der internationalen Dachorganisation des
BUND „Friends of the Earth International“ sagte: „Schon heute fließt 
zu viel Geld in die Erforschung fragwürdiger Technologien zur 
CO2-Reduktion. Diese Experimente sind sehr teuer im Vergleich zu 
sinnvollen Investitionen in saubere Energien und Ressourcenschutz, 
die sofort wirksam wären. Geo-Engineering ist verbunden mit einem 
hohen Flächenverbrauch und birgt große Risiken für die direkt 
betroffenen Menschen und Ökosysteme. Es verführt dazu zu glauben, wir
könnten weiter wirtschaften wie bisher. Die Klimakrise erfordert 
jedoch das Gegenteil, nämlich den Ausstieg aus fossilen Energien, den
Ausbau der Erneuerbaren, den Schutz von Wäldern und Mooren, 
Agrarökologie und das Einleiten von umweltfreundlicher Mobilität noch
vor 2020. Wir müssen die Ursache der Klimakrise beseitigen, nicht 
ihre Symptome.“
   Auf der Konferenz werden Vertreter und Vertreterinnen der drei 
Organisationen die erforderliche grundlegende Transformation unserer 
Gesellschaften als Gegenbeispiel zu Plänen diskutieren, in das Klima 
großtechnologisch einzugreifen. Für Presse- und Interviewanfragen zu 
negativen Emissionstechnologien und alternativen Lösungen wenden Sie 
sich bitte an die folgenden Pressevertreter der genannten 
Organisationen.
Hinweis für Redaktionen
   Barbara Unmüßig und Karin Nansen sprechen am morgigen Dienstag 
(10.10.) auf der CEC17-Konferenz zu den Risiken von Geo-Engineering 
und stehen für Interviews zur Verfügung.
Gemeinsame Pressemitteilung von Heinrich-Böll-Stiftung und BUND
Pressekontakt:
Heinrich-Böll-Stiftung
Fachkontakt: Linda Schneider, Referentin Internationale Klimapolitik,
E-Mail: schneider@boell.de, Tel. 030-285 34-313, Mobil: 0174-435 9497
Pressekontakt: Michael Alvarez Kalverkamp, Pressesprecher, 
E-Mail: presse@boell.de, Tel. 030-28534-202, Mobil: 0160-365 7722
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Fachkontakt: Ann-Kathrin Schneider, BUND-Klimaexpertin, 
E-Mail: annkathrin.schneider@bund.net, Tel. 030-27586-468, Mobil: 
0151-24087297
Pressekontakt: Annika Natus, BUND-Pressesprecherin, 
Tel. 030-27586-464, E-Mail: presse@bund.net; www.bund.net
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