– VDE|FNN hat bekannte Störeffekte, die zu Fehlmessungen führen 
     können, in Lastenheften für Basiszähler berücksichtigt.
   – Bisher sind keine Fehlmessungen an Geräten, die nach 
     FNN-Empfehlungen zur Zuverlässigkeitsbewertung geprüft wurden, 
     bekannt.
   Vor dem Hintergrund aktueller Medienberichte zu fehlerhaften 
Messungen digitaler Stromzähler teilt das Forum 
Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) Folgendes mit:
   Grundlage der Medienberichte ist eine Studie der Universität 
Twente Enschede in den Niederlanden. VDE|FNN erarbeitet für 
Deutschland technische Spezifikationen für interoperable und 
austauschbare Geräte als Komponenten für intelligente Messsysteme 
(„Smart Meter“). Die Zuverlässigkeit der Zähler und Zusatzgeräte 
stand dabei von Anfang an im Fokus, da Endverbraucher und 
Messstellenbetreiber auf jederzeit zuverlässige Stromzähler und 
Zusatzgeräte angewiesen sind.
   Es ist bekannt, dass verschiedene Störeffekte zu Fehlmessungen 
führen können, so beispielsweise die zunehmende Verbreitung von 
Energiesparlampen bzw. LEDs sowie dezentrale Einspeisung erneuerbarer
Energien. Ursache dafür sind hochfrequente Ströme im Frequenzbereich 
von 2 kHz bis 150 kHz, die z. B. ein Solar-Wechselrichter erzeugen 
kann, wenn eingebaute Filter nicht ausreichend dimensioniert sind.
   Vor diesem Hintergrund hat VDE|FNN im Jahr 2010 zusammen mit der 
VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH umfangreiche 
Untersuchungen durchgeführt. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen 
sind in einen FNN-Hinweis eingeflossen („Leitfaden zur Bewertung der 
Zuverlässigkeit und Messbeständigkeit von Elektrizitätszählern und 
Zusatzeinrichtungen“). Die Unterlage beschreibt erweiterte 
Anforderungen an Prüfverfahren, die eine systematische Bewertung der 
Zuverlässigkeit von Stromzählern ermöglichen. Konkret werden Methoden
beschrieben, die nachweisen, dass die Zähler auch in dem kritischen 
Bereich richtig messen. Seit 2011 erleichtert dieser Leitfaden die 
Entwicklung von Geräten, die im Betrieb resistent gegenüber 
Störeinflüssen sind.
   VDE|FNN hat für den anstehenden Rollout moderner Messeinrichtungen
und intelligenter Messsysteme in Deutschland einen Basiszähler 
definiert und dabei Bezug auf den o. g. Leitfaden genommen. Bisher 
sind keine Fehlmessungen an Geräten, die nach FNN-Lastenheften 
entwickelt wurden, bekannt. Zähler, die gemäß FNN-Leitfaden zur 
Zuverlässigkeitsprüfung von 2011 geprüft wurden, haben ihre 
Festigkeit gegenüber den genannten Störgrößen nachgewiesen. 
Entwicklung und Test der Geräte ist Sache der Hersteller.
   Die aktuelle Studie aus den Niederlanden wird jetzt auf neue 
Erkenntnisse und Störphänomene untersucht. Weiterhin wird die 
Übertragbarkeit auf Deutschland und den deutschen Strommarkt geprüft.
VDE|FNN stimmt sich hierbei eng mit der Bundesnetzagentur und der 
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt ab.
   Sollten neue Erkenntnisse z. B. zu bisher unbekannten 
Störphänomenen gewonnen werden, fließen diese in die Entwicklung des 
Basiszählers ein. Die Lastenhefte und Leitfäden sind Teil der 
Aktivitäten von VDE|FNN, innovative Technologien schneller 
alltagstauglich zu machen.
   Download „FNN-Leitfaden zur Bewertung der Zuverlässigkeit und 
Messbeständigkeit von Elektrizitätszählern und Zusatzeinrichtungen“: 
http://ots.de/ZSs3j
Über das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN):
   Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) entwickelt die 
Stromnetze vorausschauend weiter. Ziel ist der jederzeit sichere 
Systembetrieb bei steigender Aufnahme von Strom aus erneuerbaren 
Energien. FNN macht innovative Technologien in Form von 
VDE-Anwendungsregeln und technischen Hinweisen schnell 
alltagstauglich und systemkompatibel. Mitglieder sind über 440 
Netzbetreiber, Energieversorger, Hersteller, Anlagenbetreiber, 
Behörden und wissenschaftliche Einrichtungen.
Pressekontakt:
Melanie Unseld, 
Tel. 069 6308461, 
melanie.unseld@vde.com
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