Sperrfrist: 06.09.2016 08:00
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   Im Jahr 2015 traten bei 92 Unfällen in Anlagen zum Umgang mit 
wassergefährdenden Stoffen rund 9,6 Millionen Liter Jauche, Gülle und
Silagesickersaft sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende
Stoffe (JGS) unkontrolliert in die Umwelt aus. Wie das Statistische 
Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, entspricht dies einer Zunahme 
um rund 2,8 Millionen Liter oder 41 % gegenüber dem Vorjahr. 
Hauptursache bei diesen JGS-Unfällen war menschliches Fehlverhalten 
(60 %).
   Im Jahr 2015 wurden insgesamt 2 600 Unfälle mit wassergefährdenden
Stoffen registriert, 61 Unfälle mehr als 2014. Sie ereigneten sich 
beim Transport sowie beim Lagern, Abfüllen und Umschlagen 
(LAU-Anlagen), beim Herstellen, Behandeln und Verwenden (HBV-Anlagen)
sowie beim innerbetrieblichen Befördern von wassergefährdenden 
Stoffen. Die insgesamt freigesetzte Menge lag mit 15,5 Millionen 
Litern um 31 % höher als 2014. Davon konnten rund 9,4 Millionen Liter
(61 %) nicht wiedergewonnen werden, rund 6,1 Millionen Liter wurden 
zum Beispiel durch Umpumpen oder Umladen in andere Behälter zum 
Schutz der Umwelt zurückgewonnen.
   Bei der nicht wiedergewonnenen Menge handelte es sich zu 61 % 
(rund 5,7 Millionen Liter) um JGS. JGS sind nicht in 
Wassergefährdungsklassen eingestuft. Bei entsprechend großen 
freigesetzten Mengen oder besonderen örtlichen Verhältnissen können 
sie jedoch zu einer Gefahr für Gewässer und Boden werden.
   Der überwiegende Teil der Schadstoffe (14,9 Millionen Liter) wurde
2015 bei insgesamt 786 Unfällen in Anlagen freigesetzt. 164 Unfälle 
(2,1 Millionen Liter freigesetzte Menge) ereigneten sich in Anlagen, 
die einer wiederkehrenden Prüfpflicht unterliegen, 398 Unfälle (9,5 
Millionen Liter) in Anlagen ohne wiederkehrende Prüfpflicht, und bei 
224 Unfällen (3,2 Millionen Liter) war keine Angabe über eine 
wiederkehrende Prüfpflicht der Anlage möglich.
   In 32 % der Unfälle in Anlagen waren Materialmängel wie zum 
Beispiel Korrosion von metallischen Anlageteilen, Alterung von 
Anlageteilen aus sonstigen Werkstoffen sowie das Versagen von 
Schutzeinrichtungen die Hauptursache.
   1 814 Unfälle wurden 2015 beim Transport wassergefährdender Stoffe
gezählt, die meisten davon mit Straßenfahrzeugen (1 690 
beziehungsweise 93 %). Insgesamt wurden beim Transport rund 609 000 
Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt, darunter 174 000 Liter 
JGS.
   Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit 
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im 
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter 
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
   Hannelore Scherff, Telefon: +49 (0) 611 / 75 82 11, 
www.destatis.de/kontakt
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