Im Jahr 2012 wurden in Deutschland rund 10,5 
Millionen Liter Jauche, Gülle und Silagesickersäfte sowie 
Gärsubstrate (JGS) bei 157 Unfällen freigesetzt, wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) mitteilt. Insgesamt wurden 2 292 Unfälle beim 
Transport von und beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen 
gemeldet, dies ist ein leichter Anstieg zum Vorjahr (+ 39 Unfälle). 
Anders fällt der Vergleich der freigesetzten Menge aus: insgesamt 
14,5 Millionen Liter Wasserschadstoffe gelangten 2012 in die Umwelt, 
beinahe doppelt so viel wie im Vorjahr (7,5 Millionen Liter). Fast 
8,3 Millionen Liter davon (rund 57 %) konnten wiedergewonnen werden, 
unter anderem durch Umpumpen oder Umladen in andere Behälter.
   Der Anteil der JGS-Unfälle an allen Unfällen liegt bei 6,8 %. Die 
dabei freigesetzten Mengen machen mit 72 % den größten Anteil an der 
gesamten freigesetzten Schadstoffmenge aus. JGS-Unfälle sind nicht in
eine Wassergefährdungsklasse eingestuft. In großer Menge freigesetzt,
führen sie jedoch zu einer beträchtlichen Gefährdung der Umwelt. Zu 
der gegenüber 2011 deutlich erhöhten Gesamtmenge trugen ebenso rund 1
Million Liter Kerosin bei, die aus einer defekten Leitung ausliefen.
   45 % aller Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen (1 041) 
ereigneten sich durch menschliches Fehlverhalten. Daneben waren das 
Versagen von Schutzeinrichtungen sowie Materialmängel eine häufige 
Unfallursache (597 Unfälle).
   818 Unfälle (knapp 36 %) wurden beim Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen in gewerblichen Anlagen und privaten Haushalten gezählt. 
Dabei wurden rund 14 Millionen Liter Schadstoffe freigesetzt, beinahe
dreimal soviel wie im Vorjahr (5 Millionen Liter).
   Beim Transport von wassergefährdenden Stoffen im Straßen-, 
Schiffs-, Eisenbahn- oder Luftverkehr sowie über Rohrfernleitungen 
wurden deutlich mehr Unfälle als beim Umgang registriert (1 474), und
zwar überwiegend im Straßenverkehr (1 378 Unfälle). Bei diesen 
Transportunfällen wurden insgesamt knapp 344 000 Liter Schadstoffe in
die Umwelt freigesetzt, darunter fast 210 000 Liter 
Mineralölprodukte. Von den freigesetzten Mineralölprodukten konnten 
153 000 Liter (73 %) wiedergewonnen werden.
   Weitere Ergebnisse und Informationen, unter anderem zur Definition
von wassergefährdenden Stoffen und zu deren Klassifizierung, enthält 
die Fachserie 19, Reihe 2.3, die auf den Internetseiten des 
Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Startseite > 
Zahlen & Fakten > Umweltstatistische Erhebungen > Publikationen > 
Umweltstatistische Erhebungen > Wasserwirtschaft, heruntergeladen 
werden kann.
   Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit 
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im 
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter 
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
   Hannelore Scherff, Telefon: (0611) 75-8211, 
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