Drastische Kostensenkungen können eine Verachtfachung der globalen
   Energieerzeugungkapazitäten der Photovoltaik bewirken 
   Der Anteil der weltweit durch Photovoltaik (PV) erzeugten Energie 
könnte sich nach einem neuen Bericht der Internationalen Agentur für 
Erneuerbare Energien (IRENA) von derzeit 2 Prozent auf 13 Prozent im 
Jahr 2030 erhöhen. In dem heute bei InterSolar Europe 
veröffentlichten Bericht Letting in the Light: How Solar 
Photovoltaics Will Revolutionize the Electricity System (Lasst die 
Sonne rein: Wie Solar-Photovoltaik-Systeme den Stromsektor 
revolutionieren werden) wird festgestellt, dass die Solarbranche für 
eine deutliche Expansion, die vor allem vom Kostenrückgang 
angetrieben wird, bestens gerüstet ist. Den in diesem Bericht 
angegebenen Schätzungen zufolge könnte die 
Solar-PV-Erzeugungskapazität von derzeit 227 GW bis 2030 auf 1760 bis
2500 Gigawatt (GW) ansteigen. 
   „Aktuelle Analysen der IRENA zeigen, dass eine Fortsetzung des 
Kostenrückgangs für Solar und Wind zu erwarten ist; so ist im Bereich
der Photovoltaik in den kommenden zehn Jahren eine weitere Senkung um
bis zu 59 Prozent möglich“, erklärt Adnan Z. Amin, Generaldirektor 
der IRENA. „Dieser umfassende Überblick über die Solarbranche macht 
deutlich, dass der Kostenrückgang in Verbindung mit anderen weltweit 
begünstigenden Faktoren  zu einer rasanten Expansion der Solarenergie
führen kann. Die Wende  hin zu erneuerbaren Energien ist bereits im 
Gange  und die Solarenergie spielt dabei eine zentrale Rolle.“ 
   Mit den  Schwerpunkten auf Technologie, Wirtschaft, 
Einsatzmöglichkeiten, Infrastruktur, Politik und Auswirkungen bietet 
der Bericht einen Überblick über die weltweite Solar-PV-Branche und 
ihre Aussichten für die Zukunft. Der Bericht enthält Daten und 
Statistiken zu folgenden Themen: 
Erzeugungskapazität:
   Photovoltaik ist die am weitesten verbreitete Energiequelle der 
Welt, bezogenauf die Zahl der Anlagen, und sie verbreitet sich immer 
schneller. Im Jahr 2015 war die PV für 20 Prozent der gesamten neuen 
Stromerzeugungskapazität verantwortlich. In den letzten fünf Jahren 
ist die weltweit installierte Erzeugungskapazität von 40 GW auf 227 
GW angestiegen. Zum Vergleich: Die gesamte Stromerzeugungskapazität 
in Afrika beträgt 175 GW. 
Kosten:
   Solar-PV kostet in Europa, China, Indien, Südafrika und den 
Vereinigten Staaten in der Regel nur zwischen 5 und 10 US-Cent pro 
Kilowattstunde (kWh). Im Jahr 2015 erreichten die Preise in den 
Vereinigten Arabischen Emiraten (5,84 Cent/kWh), Peru (4,8 Cent/kWh) 
und Mexiko (4,8 Cent/kWh) ein Rekordtief. Im Mai 2016 wurde im Rahmen
einerPV-Auktion in Dubai ein Angebot von 3 Cent/kWh angenommen. Diese
Rekordtiefststände deuten darauf hin, dass der Trend anhält und 
Potenzial für einen weiteren Kostenrückgang besteht. 
Investitionen:
   Auf Photovoltaik entfällt inzwischen mehr als die Hälfte aller 
Investitionen im Sektor der erneuerbaren Energie. In 2015 beliefen 
sich die weltweiten Investitionen für PV-Dachanlagen auf 67 Mrd. 
US-Dollar, für Systeme im Kraftwerksmaßstab auf 92 Mrd. US-Dollar und
für netzunabhängige Systeme auf 267 Mio. US-Dollar. 
Arbeitsplätze:
   Derzeit sind in der PV-Wertschöpfungskette 2,8 Mio. Menschen in 
den Bereichen Herstellung, Installation und Wartung beschäftigt; 
damit ist die Anzahl der Beschäftigten im PV-Bereich höher als bei 
allen anderen erneuerbaren Energien. 
Umwelt:
   Die Stromerzeugung durch PV-Systeme hat bereits zu einer 
Reduzierung der Kohlendioxid (CO2)-Emissionen um bis zu 300 Mio. 
Tonnen jährlich geführt. Bis 2030 ist eine weitere Steigerung der 
Emissionsminderungen auf bis zu drei Gigatonnen CO2 pro Jahr möglich.
   „Es ist zu erwarten, dass der weltweite Strombedarf bis 2030 um 
mehr als 50 Prozent ansteigt, was größtenteils auf den steigenden 
Bedarf in den Entwicklungs- und Schwellenländern zurückzuführen ist“,
erklärt Amin. „Um diesen Bedarf zu decken und gleichzeitig globale 
Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, müssen die 
Regierungen eine Politik verfolgen, die der Solartechnologie die 
volle Ausschöpfung ihres Potenzials ermöglicht.“ 
   Die Realisierung eines Anteils von 13 Prozent PV an der weltweiten
Stromerzeugung bis 2030 erfordert in den nächsten 14 Jahren eine 
Verdoppelung der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten der 
Erzeugungskapazität. In dem Bericht wird auf fünf Empfehlungen 
abgehoben, die dazu beitragen können, diese Kapazitätserhöhungen zu 
ermöglichen:  Anpassung der politischen Rahmenbedingungen an den 
aktuellen Entwicklungsstand der Innovationen, staatliche Förderung 
kontinuierlicher Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten, Schaffung 
und Akzeptanz von globalen Standards, Anpassung  der Marktstrukturen 
und Einsatz von Unterstützungstechnologien wie intelligente Netze und
Speicher. 
   Letting in the Light ist die dritte solarspezifische Publikation, 
die von der IRENA in diesem Sommer veröffentlicht wird. In der 
letzten Woche veröffentlichte die IRENA den Bericht The Power to 
Change (Energie für den Wandel), der die Prognose enthält, dass die 
durchschnittlichen Kosten für durch Solar- und Windtechnologien 
erzeugten Strom bis 2025 um 26 bis 59 Prozent sinken könnten. Anfang 
dieser Woche veröffentlichte die IRENA den Bericht End-of-Life 
Management: Solar Photovoltaic (End-of-Life-Management: 
Solar-Photovoltaik-Module), in dem festgestellt wurde, dass das 
technische Potenzial von Materialien, die aus ausgedienten 
Solar-PV-Modulen gewonnen werden, bis 2050 mehr als 15 Mrd. US-Dollar
betragen könnte und somit eine überzeugende Geschäftsmöglichkeit 
darstellt. 
Letting in the Light (Lasst die Sonne rein) herunterladen:
   The Power to Change (Energie für den Wandel) herunterladen: 
http://bit.ly/233POFQ End-of-Life Management – Solar Photovoltaic 
(End-of-Life-Management – Solar-Photovoltaik-Module) herunterladen 
Über die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA)
   IRENA hat die Aufgabe, als zentrale globale Stelle für die 
Zusammenarbeit und den Informationsaustausch von 148 Mitgliedern (147
Staaten und die Europäische Union) im Bereich der erneuerbaren 
Energien zu wirken. Weitere 28 Länder befinden sich derzeit im 
Beitrittsprozess und werden aktiv in die Arbeit einbezogen. IRENA 
fördert die breitangelegte Einführung und nachhaltige Nutzung aller 
Formen von erneuerbaren Energien im Hinblick auf eine nachhaltige 
Entwicklung, den Energiezugang, Energiesicherheit sowie 
kohlenstoffarmes Wirtschaftswachstum und Wohlstand. www.irena.org  
Kontaktinformationen:
Hillary McBride, 
Kommunikationsverantwortliche, 
IRENA, 
hmcbride@irena.org 
T: +971 2 417 9966; 
M: +971 56 410 3572 
www.irena.org
