Mit dem Grünbuch »Ein Strommarkt für die Energiewende« stellt die 
Bundesregierung Maßnahmen zur Diskussion, die die Stromversorgung 
sicherer und effizienter gestalten sollen. Im Ausstellungsschwerpunkt
„Dezentrale Energieversorgung“ auf der Energy stehen analog dazu 
dezentrale Technologien und ihre Rolle für das Energiemarkt-Design 
der Zukunft im Mittelpunkt. „Vor dem Hintergrund der Diskussionen 
rund um das Grünbuch erwarten wir auf der Energy ein starkes 
Interesse an Lösungen für den Ausbau der dezentralen 
Energieversorgung. Diese spielen bei der Transformation der 
Energiesysteme eine entscheidende Rolle. Der Bereich, Dezentrale 
Energieversorgung ist in den vergangenen Jahren analog zum großen 
Interesse stark gewachsen, wobei sich insbesondere die Industrie 
immer mehr für die Nutzung innovativer Gesamtlösungen interessiert, 
um dem Kostendruck zu begegnen“, sagt Marc Siemering, 
Geschäftsbereichsleiter bei der Deutschen Messe AG“.
   Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist die hocheffiziente Erzeugung von 
Wärme und Strom mit Gesamtwirkungsgraden von häufig über 90 Prozent. 
Für Wilhelm Meinhold, Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit der 
Sokratherm GmbH in Hiddenhausen, bieten sich erweiterte 
Einsatzmöglichkeiten der Blockheizkraftwerke (BHKW) für die Erzeugung
industrieller Prozesswärme: „Der von unseren BHKW-Kompaktmodulen 
erzeugte Strom kann fast immer direkt vor Ort für die Produktion 
eingesetzt werden. Auf der Wärmeseite zeigt die Erfahrung, dass der 
Bedarf in vielen Fällen von den Standardwerten  der BHKW 
(Heizungswasser 90/70 °C) abweicht: Einige Anwendungen erfordern ein 
höheres Heizwasser-Temperaturniveau beziehungsweise benötigen Wärme 
in Form von Dampf oder Thermoöl.“
   Die industrielle Praxis hält für Meinhold vielfältige 
Nutzungsoptionen bereit. Bei der so genannten „Heißkühlung“ wird zum 
Beispiel durch eine spezielle Auslegung der Wärmetauscher ein 
Temperaturniveau von 95 °C erzeugt. Heißkühlung kommt vermehrt für 
industrielle Prozesswärme, beispielsweise in der Galvanik, zur 
Anwendung. Eine weitere Option erkennt Meinhold in der Erzeugung von 
Dampf aus der bis zu 600 °C heißen BHKW-Abgaswärme: „BHKW-Module mit 
aufgeladenen Gasmotoren können in Kombination mit einem 
nachgeschalteten Dampferzeuger neben Strom und 80 °C Wärme auch Dampf
erzeugen, der beispielsweise in fleischverarbeitenden Betrieben für 
Brühprozesse eingesetzt werden kann.“
   Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung:  Lösungen für bisher ungenutzte 
Potenziale 
   Üblicherweise wird Thermoöl in gas- oder ölbefeuerten Erhitzern 
aufgeheizt. Bei einem auf Tiefdruck spezialisierten Druckhaus hat 
sich ein Konzept bewährt, bei dem das Thermoöl mit dem 
BHKW-Abgasstrom auf rund 190 °C erhitzt wird. Um die Gesamteffizienz 
des Systems weiter zu steigern, werden die Wärme des Abgasstroms und 
die Motorkühlwasserwärme zum Betrieb einer Absorptionskältemaschine 
genutzt, die daraus Kaltwasser (ca. 10 °C) erzeugt. Die Kälte kommt 
in den Kühlwalzen am Ende des Tiefdruckprozesses zum Einsatz. Der vom
BHKW erzeugte Strom deckt mehr als die Hälfte des 
produktionsbedingten Strombedarfs. Durch die Einsparungen beim 
Strombezug, bei der Thermoöl-Erhitzung und der konventionellen 
Kälteerzeugung liegt die Amortisationszeit dieses Konzepts bei knapp 
zwei Jahren.
   Vernetzung von dezentralen Anlagen zur Nutzung der Flexibilität 
dezentraler Strukturen 
   Neben hocheffizienten Technologien zur Erzeugung von Strom, Wärme 
und Kälte rücken auf der Energy die Systemdienstleistungen für den 
sicheren Betrieb unserer Stromnetze immer mehr in den Fokus. 
Dezentrale Erzeugungsstrukturen erweisen sich mit ihrem 
systemimmanenten Flexibilitätspotenzial bei einer Kopplung zu 
virtuellen Kraftwerken als die idealen Partner für den weiteren 
Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit den Ausstellern der Bereiche 
Energiedienstleistungen (Contracting) sowie Energiehandel 
beziehungsweise Direktvermarktung von Strom bietet der Schwerpunkt 
»Dezentrale Energieversorgung« ein breites Informationsangebot für 
die Fachbesucher der Energy
   Andreas Keil, Geschäftsführer der Energy2market GmbH in Leipzig, 
sieht in der Echtzeit-Verfügbarkeit von Anlagendaten die zentrale 
Grundlage für eine sichere, wirtschaftliche Nutzbarkeit von 
virtuellen Kraftwerken: „Um als unabhängiger Komplettanbieter von 
Regelenergie zugelassen zu werden, mussten wir eine hochentwickelte 
IT-Struktur nachweisen. So erfolgt der Dateninformationsaustausch 
zwischen Zentral-Server und Anlagensteuerung im Sekundentakt, was 
trotz großer räumlicher Distanzen zwischen den einzelnen Anlagen eine
Überwachung und Steuerung des Gesamtsystems in Echtzeit ermöglicht. 
Unser komplexes, aber dennoch hocheffizientes IT-System erreicht die 
von den Netzbetreibern geforderte Verfügbarkeit von 99 Prozent – 
unter anderem durch sichere Verbindungen der dezentralen Anlagen mit 
zwei autarken Server-Zentren. Auf der anderen Seite gewährleisten 
hochverfügbare Standleitungen, die mit den Leitwarten der 
Übertragungsnetzbetreiber verbunden sind, den unterbrechungsfreien 
Kommunikationsbetrieb. Dank der modernen Technik dauert es im Falle 
eines Abrufsignals durch den Übertragungsnetzbetreiber bis zur 
Reaktion der einzelnen Anlagen nur wenige Sekunden. Diese Fähigkeiten
machen das virtuelle Kraftwerk auch für die Industrie oder Stadtwerke
interessant, die über große Erzeugungs- und Verbrauchsportfolios 
verfügen.“
HANNOVER MESSE – Get new technology first!
   Die weltweit wichtigste Industriemesse wird vom 13. bis 17. April 
2015 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2015 vereint zehn 
Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Motion, Drive & 
Automation (MDA), Energy, Wind, MobiliTec, Digital Factory, ComVac, 
Industrial Supply, SurfaceTechnology und Research & Technology. Die 
fünf zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2015 sind 
Industrieautomation und IT, Antriebs- und Fluidtechnik, Energie- und 
Umwelttechnologien, Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien
und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung. Indien ist das 
Partnerland der HANNOVER MESSE 2015.
Deutsche Messe AG
   Die Deutsche Messe AG ist mit einem Umsatzvolumen von 312 
Millionen Euro im Jahr 2013 eine der zehn größten Messegesellschaften
weltweit und betreibt das größte Messegelände der Welt. Sie 
entwickelte, plante und realisierte im Jahr 2013 insgesamt 119 Messen
und Kongresse im In- und Ausland mit 41 000 Ausstellern und vier 
Millionen Besuchern. Zu ihrem Eventportfolio gehören internationale 
Leitmessen wie die CeBIT (Informations- und 
Kommunikationstechnologien), die HANNOVER MESSE (industrielle 
Technologien), die BIOTECHNICA (Biotechnologie), die CeMAT 
(Intralogistik), die didacta (Bildung), die DOMOTEX (Bodenbeläge), 
die INTERSCHUTZ (Brandschutz und Rettung) und die LIGNA (Holz- und 
Forstwirtschaft). Mit mehr als 1 000 Beschäftigten und 66 
Repräsentanzen, Tochtergesellschaften und Niederlassungen ist sie in 
mehr als 100 Ländern präsent.
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