2020 ist ein Anteil von 15 Prozent Bioerdgas möglich
   In Deutschland wurden 2013 geschätzte 15 Milliarden m³ Biogas und 
biogene Abfallgase aus kommunaler Bioabfallsammlung erzeugt. Daraus 
ließen sich theoretisch 9 Milliarden m³ Bioerdgas gewinnen, das mit 
Erdgas identisch ist. Dem steht ein Erdgasverbrauch von rund 87 Mrd. 
m³ gegenüber, der zu knapp 90 Prozent aus Importen gedeckt wird. Bis 
2020 könnte sich die Bioerdgaserzeugung auf nahezu 13 Milliarden m³ 
erhöhen und dann noch stärker zur geplanten Diversifizierung der 
Gasmärkte beitragen. Dafür ist es erforderlich, Biogas vermehrt zu 
Bioerdgas aufzubereiten und in die Gasnetze einzuspeisen.
   Die derzeit wichtigste erneuerbare, heimische Erdgasalternative 
ist Biogas. Noch wird es vorwiegend direkt an der Biogasanlage in 
Strom und Wärme umgewandelt. Es könnte jedoch auch zu erdgasgleichem 
Bioerdgas aufbereitet und in die Erdgasnetze eingespeist werden.
   Als zweiter positiver Effekt der Bioerdgasaufbereitung und 
-einspeisung würde sich die Energieeffizienz der Biogasnutzung 
deutlich erhöhen: Während heute noch signifikante, von den 
anlagennahen Blockheizkraftwerken erzeugten Wärmemengen ungenutzt 
bleiben, erlaubt der Zugang zum Gasnetz die Nutzung dort, wo 
ausreichende Nachfrage besteht. Das Biomethan könnte als Wärmequelle,
als Kraftstoff oder für die gekoppelte Strom- und  Wärmeproduktion 
eingesetzt werden, zum Beispiel in hocheffizienten Brennwertthermen 
oder den wärmegeführten Heizkraftwerken von Kommunen. Die 
Wirkungsgrade ließen sich so deutlich erhöhen.
   Die Aufbereitung des Biogases zu Bioerdgas gilt heute als Stand 
der Technik und lässt sich Dank neuer Verfahren auch bei kleineren 
Anlagen kostengünstig umsetzen. Derzeit werden knapp sieben Prozent 
des gesamten Biogases in Deutschland auf Erdgasqualität aufbereitet 
und in die Gasnetze eingespeist.
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Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Detlef Riesel
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