Der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), Hubert Weiger, sieht in dem heute von 
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks veröffentlichten Bericht zum
Zustand der Arten und Lebensräume in Deutschland Licht und Schatten: 
„Die gute Botschaft ist: Arten wie Wildkatzen, Wölfen, Bibern oder 
Eidechsen sowie einigen Lebensräumen geht es heute besser als vor 
Jahren. Die Vorgaben der EU-Richtlinien zu Natura 2000 wirken also. 
Die schlechte Botschaft: Überall dort, wo die zunehmende 
Industrialisierung der Landwirtschaft das Artensterben verursacht, 
wird der Schutz seltener Tiere und ihrer Lebensräume immer 
schwieriger.“
   In den Agrarregionen sei der Anteil artenreicher Biotope an der 
Fläche auf nahezu ein Zehntel geschrumpft, sogar in Schutzgebieten 
werde streng geschütztes Grünland vermehrt umgepflügt. Zu den 
Ursachen des Artensterbens gehöre auch die Überdüngung von Böden und 
Gewässern. Nährstoffeinträge aus der Massentierhaltung gefährdeten 
sensible Biotope wie beispielsweise Moore und belasteten Nord- und 
Ostsee erheblich. Vor allem Wildbienen und Amphibien seien Opfer des 
exzessiven Pestizideinsatzes und der Zerstörung von Lebensräumen.
   Weiger warf den Ländern Versagen beim Schutz der Artenvielfalt 
vor: „Die Länder, aber auch der Bund müssen mehr tun, um den 
Artenverlust zu stoppen. Der Pestizideinsatz muss verringert und die 
Düngeverordnung nachgebessert werden. Und statt zu kürzen muss der 
Ökolandbau stärker gefördert werden.“
   Erforderlich sei auch, EU-Gelder aus den dafür vorgesehenen 
Programmen für die naturschonende Agrar- und Regionalförderung zu 
verwenden. Die Bundesländer müssten zusätzliche personelle 
Kapazitäten schaffen, den Vertragsnaturschutz finanziell besser 
ausstatten und die Einhaltung der Naturschutzgesetze strenger 
kontrollieren.
   „Für Deutschland gilt wie für alle EU-Staaten das Ziel, bis 2020 
mindestens die Hälfte der Arten und sämtliche geschützten Lebensräume
in einen besseren Zustand zu bringen als heute. Erreichen lässt sich 
das nur, wenn die Schutzmaßnahmen vor Ort konsequent in hoher 
Qualität durchgeführt werden und die Finanzmittel dafür ausreichen. 
Ohne schnelles Handeln droht die Vielfalt der Natur und damit die 
Lebensqualität der Menschen verloren zu gehen“, sagte der 
BUND-Vorsitzende.
   Ein BUND- und NABU-Hintergrundpapier „Biodiversitäts-Check der 
Bundesländer“ zusammen mit entsprechenden Länderdossiers finden Sie 
im Internet zum Download unter: www.bund.net/laenderampel und 
www.nabu.de/biodiv-ampel2014
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Magnus Wessel, Leiter Naturschutzpolitik des BUND:
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