Nein: Er kann nicht Fußball spielen! Obwohl er manchmal, wenn er 
zu Fuß seine Beute jagt, watschelt wie es einst Maradona tat, hat der
Schreiadler rein gar nichts mit Fußball zu tun. Ganz im Gegenteil: 
Auf den wenigsten Fußballfeldern würden Schreiadler von Mäusen satt 
werden und überhaupt wäre ihnen der Rummel rund um den Platz viel zu 
lästig. Trotzdem ist kurzrasiges Grün für ihn überlebenswichtig, denn
er jagt gerne auf frisch gemähten Wiesen. Und genau solche 
Lebensräume hat die Deutsche Wildtier Stiftung in einem 
Artenschutzprojekt für ihn in den vergangenen Jahren geschaffen. 
„Durch unser Projekt in Mecklenburg-Vorpommern haben wir fast 450 
Hektar Lebensraum im Sinne des Schreiadlers gestaltet“, sagt Dr. 
Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung und ergänzt: „Das 
entspricht einer Fläche von etwa 800 Fußballfeldern.“
   Um den Schreiadler in Deutschland vor dem Aussterben zu bewahren, 
hat die Deutsche Wildtier Stiftung seit 2010 gemeinsam mit Land- und 
Forstwirtschaft erprobt, wie bei der Flächenbewirtschaftung Rücksicht
auf den Schreiadler genommen werden kann. Gefördert wurde dieses 
Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Land 
Mecklenburg-Vorpommern. „Fast 1 Million Euro wurde in die 
Verbesserung der Schreiadler-Lebensräume investiert“, sagt Dr. Sandra
Balzer vom Bundesamt für Naturschutz, die das Projekt begleitet hat. 
„Dafür wurden sowohl für das Nahrungshabitat der Schreiadler als auch
für den Brutwald mit den Bewirtschaftern Nutzungsänderungen und 
entsprechende Ausgleichszahlungen vereinbart. Die erprobten Maßnahmen
können nun zukünftig auch in anderen Brutgebieten des Schreiadlers in
Deutschland angewandt werden“, so Balzer weiter.
   Heute werden in den Untersuchungsgebieten im Naturpark Feldberger 
Seenlandschaft und im Landkreis Rostock insgesamt 149 Hektar 
Ackerland, 71 Hektar Grünland und 225 Hektar Wald im Sinne des 
Schreiadlers bewirtschaftet. Ackerkulturen wurden dafür nach der 
Ernte zum Beispiel für mehrere Jahre in Grünland umgewandelt. Auf 
diesen Flächen verzichten die Landwirte heute auf chemischen 
Pflanzenschutz und hohe Düngegaben. Hier leben viele Beutetiere des 
Schreiadlers und in der niedrigen Vegetation kann er sie erfolgreich 
jagen und seine Jungen im Sommer satt bekommen. Für den Wald wurde 
durch das Projekt gemeinsam mit der Landesforst von 
Mecklenburg-Vorpommern eine Richtlinie entwickelt und umgesetzt, 
durch die Brutwälder des Schreiadlers forstwirtschaftlich genutzt 
werden können und gleichzeitig den besonderen Ansprüchen des 
Schreiadlers genügen.
Hintergrund
   Das Projekt mit dem offiziellen Titel „Sicherung und Optimierung 
von Lebensräumen des Schreiadlers in Mecklenburg-Vorpommern“ wurde 
als sogenanntes Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E) vom 
Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums 
durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Klara 
Samariter-Stiftung gefördert und Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen.
Partner der Deutschen Wildtier Stiftung waren der Naturpark 
Feldberger Seenlandschaft, das Büro Salix und das Büro natura et 
cultura. Das Ergebnis des Projektes ist ein Modell, das auf alle noch
vorhandenen Brutgebiete in Deutschland übertragen werden kann. Unter 
anderem haben die Projektpartner auch Vorschläge für eine 
Schreiadler-gerechte Gestaltung von öffentlichen Förderinstrumenten 
erarbeitet. 
Informationen zu dem Projekt: www.Schreiadler.org
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
Pressekontakt:
Eva Goris, 
Pressesprecherin Deutsche Wildtier Stiftung, 
Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg, 
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19, 
E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de
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