Deutlich im Aufwind sind Energiegenossenschaften, die bereits 1,2
Milliarden Euro in Erneuerbare Energie investiert haben. Ihre Zahl hat
sich in den vergangenen Jahren verzehnfacht – und seit dem Herbst
2013 ist eine außergewöhnliche Genossenschaft auf dem Markt: Die
„Badische Holzenergie-Genossenschaft“ (BHEG) setzt auf Erneuerbare
Energie aus dem Wald, verbunden mit einem modernen Contracting-
Konzept.
Oft bläst eine alte Ölheizung bares Geld durch den Kamin – doch dem
Eigentümer fehlen die finanziellen Mittel, um in eine moderne Heizung zu
investieren. Beim Contracting übernimmt der Anbieter die Investitionskosten,
betreibt die neue Anlage hocheffizient und verkauft die Wärme seinem
Kunden.
Genau das macht die „Badische Holzenergie-Genossenschaft“, die ihre
Heizungsanlagen mit Pellets aus regionaler Wertschöpfung feuert –
umweltfreundlich, klimaneutral und ökonomisch sinnvoll.
„Wie gut das funktioniert, haben wir gleich mit einem ersten Projekt
bewiesen“, sagt Vorstand Andreas Weber. Das war ein Mehrfamilienhaus in
Lenzkirch/Hochschwarzwald: Die alte Heizung verbrannte Öl, die neue nutzt
Pellets als Brennstoff. So werden die CO2-Emissionen um 96 Prozent
zurückgehen, und die erwartete Ersparnis fällt deutlich aus, im Vergleich zur
Ölheizung. Sechs Prozent weniger Kosten lassen sich kalkulieren – und das
bereits im ersten Jahr.
Kleinanlagen-Contracting und Genossenschaftskooperationen
Die BHEG hat sich auf das „Kleinanlagen-Contracting“ spezialisiert, zum
Beispiel für Kindergärten, Kirchengemeinden, Mehrfamilienhäuser,
Handwerksbetriebe und kommunale Einrichtungen.
Die neue Genossenschaft will auch andere Energiegenossenschaften
ansprechen: „Wir bieten eine Zusammenarbeit bei Nahwärme-Netzen an,
deren Heizkessel mit Holz oder Pellets gefeuert werden“, erklärt Weber. Die
Kassen vieler Energiegenossenschaften seien gut gefüllt, Wind- und
Solarprojekte nicht die einzige Möglichkeit, in die Energiewende zu
investieren. „Da ist unser Contracting-Modell mit Pellets als Brennstoff eine
interessante Erweiterung des Portfolios“, so der Vorstand.
Rückenwind für das Contracting kommt inzwischen aus der Landespolitik,
Umweltminister Franz Untersteller hat im Sommer eine „Contracting-
Offensive“ gestartet. Dazu sagte der Minister: „Contracting macht aus der
Investition zum Beispiel in die Sanierung eines Gebäudes ein gutes Geschäft
zum Nutzen der Wirtschaft und zum Nutzen des Klimaschutzes.“
Bildrechte: Deutsches Pelletinstitut, Berlin
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