Gegen die Pläne von Shell, in der Arktis nach Öl 
zu bohren, protestieren heute 15 Greenpeace-Aktivisten an der Fassade
der Elbphilharmonie in Hamburg. Auf einem 18 Meter x 25 Meter großen 
Banner steht weithin sichtbar:  „Wäre hier Öl, Shell würde bohren!“ 
Shell will voraussichtlich im kommenden Jahr seine Probebohrungen in 
der Arktis vor der Küste Alaskas fortsetzen. „So absurd es wäre, hier
an der Elbphilharmonie nach Öl zu bohren, so absurd und gefährlich 
ist es in der Arktis“, sagt Jörg Feddern, Ölexperte von Greenpeace. 
Die unabhängige Umweltschutzorganisation fordert von den arktischen 
Staaten ein Verbot von Ölförderungen im Arktischen Ozean und ein 
Schutzgebiet rund um den Nordpol, in dem jegliche industrielle 
Ausbeutung untersagt wird.
   Shell hat bereits rund fünf Milliarden US Dollar in die 
Ölförderung vor der Küste Alaskas investiert. Im vergangenen Jahr 
startete der Konzern mit zwölf Schiffen Richtung Alaska, darunter 
zwei Bohrschiffen, um die Rohstoffe der Arktis auszubeuten. Doch eine
Serie von Unfällen und Pannen zwang den Konzern  sein Vorhaben 
vorzeitig abzubrechen und dieses Jahr komplett auf Bohrungen zu 
verzichten. „Shell hat 2012 bewiesen, wie riskant Ölbohrungen in der 
Arktis sind. Die Beteuerungen, dass sie alles im Griff hätten, haben 
sich als haltlose Rhetorik  herausgestellt“, so Feddern.
Shell plant weitere Schritte zur Ausbeutung der Arktis
   Derzeit lässt Shell die Küste vor Alaska seismologisch 
untersuchen. Zudem hat der Konzern vor einigen Wochen angekündigt, in
einer Kooperation mit dem russischen Ölkonzern Gazprom, in Zukunft 
auch in der russischen Arktis potentielle Ölvorkommen ausbeuten zu 
wollen. Gazproms Offshore-Ölprojekt in der Arktis zeichnet sich durch
Verzögerungen, Missachtung von Sicherheitsstandards und mangelhafte 
Notfallpläne aus. So verzögert sich der Förderbeginn der 
Prirazlomnaya Plattform in der russischen Petschorasee aufgrund 
technischer Probleme schon seit Jahren. Nach Einschätzungen von 
Greenpeace ist Gazprom im Falle eines Ölunfalls nicht ausreichend 
ausgerüstet, um austretendes Öl effektiv zu bekämpfen.
   Die heutige Aktion der Umweltschützer ist Teil einer bundesweiten 
Kampagne gegen Shell. Im Internet können sich potenzielle 
Arktisschützer daran beteiligen und die Shell-Pläne karikieren. Der 
Slogan „Wäre hier Öl, Shell würde bohren!“ kann überall präsentiert 
und Fotos der Bohrstellen können dann in eine Online-Galerie 
hochgeladen werden. Vorlagen und weitere Infos unter:  
(http://bit.ly/oeloeloel). Unterstützer können sich außerdem über 
Twitter und Facebook an einer Online-Demo gegen Shells Arktis-Projekt
beteiligen, für die weltweit bereits über 160.000 Twitter- und 
Facebook-Meldungen eingegangen sind 
(http://twitterprotest.savethearctic.org).
