Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) appelliert
an die Vertreter im EU-Parlament, sich in der Abstimmung am Mittwoch 
für die verzögerte Auktionierung von Emissionserlaubnissen 
(Backloading) einzusetzen, damit der Emissionshandel wieder 
Lenkungseffekte erzielen kann. Die große Menge der im Markt 
befindlichen Verschmutzungsrechte ist verantwortlich für die 
niedrigen Preise pro emittierte Tonne CO2.
   VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck: „Die anhaltend 
niedrigen Preise für CO2-Zertifikate sorgen dafür, dass in 
Deutschland trotz der massiven Investitionen in die erneuerbaren 
Energien nicht weniger sondern mehr CO2 emittiert wird.“ Um die 
Energiewende in Deutschland mit dem bisherigen Niveau an 
Versorgungssicherheit umzusetzen, sind erhebliche Investitionen in 
zukunftsgerichtete Kraftwerkstechnologien notwendig. Die extrem 
niedrigen CO2-Preise erzielen jedoch keinerlei Lenkungseffekt in 
CO2-arme und hocheffiziente Technologien. Investitionen durch die 
Energieversorgungsunternehmen in nachhaltige Technologien bleiben in 
der Folge aus.
   Reck befürchtet bei einem Scheitern der Bestrebungen für ein 
Backloading eine Renationalisierung und Fragmentierung der 
EU-Klimapolitik: „Wenn aus Brüssel keine deutlichen Signale kommen, 
die EU-Klimapolitik einheitlich und effektiv zu gestalten, könnte es 
zu nationalen Alleingängen kommen. Das darf nicht passieren!“ Die 
gegenwärtige Situation am Markt für Emissionszertifikate schade zudem
der Glaubwürdigkeit des Emissionshandels auch in den Staaten 
außerhalb der EU, die derzeit selbst eigene Handelssysteme 
debattieren oder aufbauen, so Reck. Die Probleme jedoch seien nicht 
grundsätzlicher Art, sondern seien insbesondere durch politische 
Entscheidungen entstanden, die nun berichtigt werden sollten. „Das 
Prinzip des Zertifikatehandels ist gut, nur müssen die 
Rahmenbedingungen ausgebessert werden.“
   Der VKU fordert daher die Abgeordneten auf, den Weg für eine 
umfassende Reform des Emissionshandels zu bereiten und den 
Kompromissvorschlag zum Backloading zu unterstützen. Weitere 
Schritte, wie die Überprüfung der Emissionsziele bis 2020 und die 
dauerhafte Herausnahme von Zertifikaten (set-aside), sollten zügig 
folgen.
Pressekontakt:
Geschäftsführer Kommunikation: Carsten Wagner
Fon: +49 30 58580-220
Mobil: +49 170 8580-220
Fax: +49 30 58580-107
carsten.wagner@vku.de
Pressesprecher: Stefan Luig
Fon: +49 30 58580-226
Mobil: +49 170 8580-226
Fax: +49 30 58580-107
luig@vku.de
Stv. Pressesprecherin: Beatrice Kolp
Fon: +49 30 58580-225
Mobil: +49 170 8580-225
Fax: +49 30 58580-107
kolp@vku.de
Stv. Pressesprecherin: Elisabeth Mader
Fon: +49 30 58580-227
Mobil: +49 170 8580-227
Fax: +49 30 58580-107
mader@vku.de
Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Invalidenstraße 91
10115 Berlin
www.vku.de
