Der NABU ruft zum sofortigen Stopp des 
Gifteinsatzes gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners im Wald 
auf. Wie im Vorjahr bekämpfen etliche Forstbetriebe, Städte und 
Gemeinden auch in diesem Frühjahr wieder die Schmetterlingsart. Die 
Raupen fressen massenhaft Eichenblätter, was zu forstlichen Schäden 
führen kann. Die Brennhaare der Raupen stellen eine Gesundheitsgefahr
für den Menschen dar, z.B. können sie allergische Hautreaktionen 
auslösen. „Dem NABU ist die Problematik des Eichprozessionsspinners 
und seinen Risiken für die menschliche Gesundheit und den möglichen 
Schäden für die Forstwirtschaft sehr bewusst. Der rasche Griff zur 
Giftspritze kann aber keine Lösung für große Waldflächen sein“, so 
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. In Siedlungen, Parks, 
Schwimmbädern und Friedhöfen müsse der Eichprozessionsspinner zum 
Schutz der Bevölkerung zudem so naturverträglich wie möglich bekämpft
werden.
   Nach Auffassung des NABU muss in Wäldern auf den Einsatz von 
Insektiziden verzichtet werden. Um Risiken für Menschen zu vermeiden,
sollten stark befallene Bereiche in der kritischen Jahreszeit 
gesperrt werden. „Durch einen großflächigen Gifteinsatz wird ein 
zusätzlicher und unnötiger Stressfaktor für die Wälder geschaffen, 
die schon heute unter Grundwasserabsenkungen, zunehmenden 
Hitzeperioden, Stürmen und hohen Stoffeinträgen wie Stickstoff aus 
der Landwirtschaft leiden. Darum müssen weitere Belastungen für das 
Ökosystem Wald vermieden werden“, so NABU-Waldexperte Stefan Adler.
   Bei der naturverträglichen Bekämpfung wird unterschieden zwischen 
mechanischen Verfahren, wie Absaugen, Absammeln oder Abflammen. Bei 
chemischen Verfahren kommen unterschiedliche Insektizide zum Einsatz,
die auf befallene Einzelbäume oder ganze Waldbestände vom Boden oder 
aus der Luft ausgebracht werden. Die eingesetzten Insektizide wirken 
sehr unterschiedlich, langfristige Schäden auf die Natur sind dabei 
auch bei dem biologischen Insektizid „Dipel ES“ nicht auszuschließen.
   Hintergrundpapier zum Download unter http://www.nabu.de/themen/wal
d/naturschutzimwald/nabuprojekt/pestizideinsatz/15768.html
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Stefan Adler, NABU-Waldreferent, Tel. 030-284984-1623, E-Mail: 
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