Ihre empfindliche Elektronik macht Autos heute 
nicht nur für Reparaturen anfällig. Wie die Zeitschrift P.M. MAGAZIN 
(Ausgabe 2/2013, ab heute im Handel) berichtet, könnten sie bald auch
das Ziel von Cyber-Attacken werden. Inzwischen steckt in jedem 
Fahrzeug mehr Elektronik als in der ersten Mondfähre. Hersteller 
schützen sie zwar wie eine Festung. „Doch absolute Sicherheit gibt es
auch bei Fahrzeugen nicht“, sagt Marko Wolf vom IT-Spezialisten 
Escrypt. Der Elektrotechnik-Ingenieur berät Autohersteller und 
entwickelt Sicherheitssysteme, die schwer zu knacken sein sollen.
   Dass man Schutzwälle durchbrechen kann, haben unlängst Forscher 
des „Center for Automotive Embedded Systems Security“ (CAESS) der 
University of San Diego bewiesen. Mit einem Smartphone gelang es 
ihnen, sich in die Telematik-Einheit einzuwählen und den 
Software-Puffer mit einem Schadprogramm überlaufen zu lassen. 
Anschließend drangen sie durch eine Software-Lücke in die 
Fahrzeugelektronik ein, bremsten das Auto durch gezielte Eingriffe 
auf das Antiblockiersystem (ABS) und das elektronische 
Stabilitätsprogramm (ESP) und hörten die Unterhaltung der Passagiere 
ab.
   Rein theoretisch können Spezialisten Viren und Trojaner für 
Autoanwendungen schreiben. „Praktisch gibt es das aber noch nicht, da
die Arbeit zu aufwendig, zu teuer und zu ineffizient ist. Die Viren 
können sich ja kaum fortpflanzen, weil die Systeme der verschiedenen 
Hersteller unterschiedlich aufgebaut sind und es kaum Kontakt unter 
den Autos gibt“, erklärt Marko Wolf. Mit der Car-to-car-Kommunikation
könnte sich das aber in einigen Jahren ändern. Wenn nämlich Autos 
miteinander kommunizieren können, um sich vor Unfällen, Nebel oder 
Staus zu warnen, können Viren oder Trojaner leicht weitergegeben 
werden. Das System soll eigentlich die Sicherheit auf den Straßen 
verbessern, ein ungeschütztes System könnte aber eine Katastrophe 
heraufbeschwören – ganz ohne eigenes Zutun.
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Stefanie Hauck
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