In der öffentlichen Diskussion tauchen immer 
wieder Meldungen auf, nach denen Elektrospeicherheizungen 
(Nachtspeicherheizungen) unter den heutigen geänderten Bedingungen 
positiver zu bewerten seien, trotz ihrer bekanntlich schlechten 
Energieeffizienz:
Elektroheizungen für die Nutzung von überschüssigem Windstrom?
   Die Idee, zukünftig häufigere Stromüberschüsse aus Windenergie in 
Elektrospeicherheizungen einzusetzen, mag auf den ersten Blick 
vernünftig erscheinen: zwar wenig effizient, aber immerhin nicht 
weniger als bei der Erzeugung von EE-Gas für die Speicherung im 
Gasnetz. Übersehen wird aber, dass die Speicherheizungen nur selten 
Überschüsse nutzen können, aber gerade dann viel Strom benötigen, 
wenn es Engpässe gibt: in kalten Winterwochen. Hierfür sind hohe 
Kraftwerks- und Netzkapazitäten nötig, und gerade dies führt wieder 
zu Überschüssen zu anderen Zeiten.
   Anders wäre es nur, wenn Elektrospeicher bivalent im Verbund mit 
Heizkesseln betrieben würden – also nur mit Überschüssen. Diese 
Lösung wäre jedoch teuer.
Welche Stromerzeugung ist für Elektroheizungen geeignet?
   Photovoltaik sicher am wenigsten – sie produziert vermehrt zu 
Zeiten mit geringem Heizwärmebedarf. Für Windenergie ist es kaum 
besser. Auch Kernkraftwerke taugen hierfür kaum; sie müssen 
ganzjährig mit hoher Auslastung betrieben werden. (Ihre Erzeugung im 
Winter auf dem Papier den Heizungen zuzuordnen, bedeutet nur, dass 
andere Kraftwerke diesen Teil übernehmen müssen.) Gut geeignet sind 
im Prinzip große Speicherkraftwerke als saisonale Speicher, aber 
diese haben wir nicht ausreichend. Dann verbleiben einzig Kohle- und 
Gaskraftwerke, die entsprechend dem Heizwärmebedarf eingesetzt werden
können. Dies ist jedoch ineffizient und führt zu hohen 
klimaschädlichen CO2-Emissionen.
   Fazit: Eine umweltfreundliche und praktikable Methode der 
Stromerzeugung für Elektroheizungen gibt es für Deutschland nicht.
Wenn wir aber mit Ökostrom heizen?
   Auf dem Papier kann man die Erzeugung von Ökokraftwerken einer 
Elektroheizung zuordnen. Aber selbst wenn „echter“ Ökostrom aus 
zusätzlich gebauten Kraftwerken verwendet wird, führt dies zu mehr 
Kohle- und Gasstrom im Winter und zu Ökostrom-Überschüssen im Sommer.
Höchstens der massive Ausbau von Hochspannungsleitungen von Norwegen 
nach Deutschland könnte dies vermeiden.
   Wird die Stromheizung nicht besser durch den verbesserten 
Strommix?
   Nach dem derzeitigen deutschen Strommix gerechnet, wären 
Elektroheizungen rund zweimal klimaschädlicher als Gasheizungen. In 
Wirklichkeit ist es noch schlimmer: Die zusätzlich für 
Elektroheizungen laufenden Kraftwerke sind hauptsächlich alte Kohle- 
und Gaskraftwerke, die keineswegs dem durchschnittlichen Strommix 
entsprechen und viel mehr CO2 emittieren.
Elektroheizungen und Stromnetze
   Je mehr Elektroheizungen, desto höher sind die nötigen 
Netzkapazitäten. Insbesondere wenn deutsche Elektroheizungen mit 
Strom aus Norwegen betrieben werden sollten, würde dies erhebliche 
zusätzliche Ausbauten von Höchstspannungsleitungen erfordern.
   Völlig widersinnig sind reduzierte Netznutzungsentgelte für 
Heizstrom, nachdem dieser die Netzkapazitäten besonders beansprucht. 
Die Politik müsste dies ändern.
Aufklärung im Interesse des Gemeinwohls
   Die energiepolitische Diskussion ist dringend angewiesen auf 
sachlich fundierte Beiträge, die nicht durch Partikularinteressen 
beeinflusst werden. Solche Beiträge bietet das RP-Energie-Lexikon:
http://www.energie-lexikon.info/
   Der Physiker Dr. Rüdiger Paschotta, Autor des RP-Energie-Lexikons,
arbeitet völlig unabhängig und streng evidenzbasiert, ohne Rücksicht 
auf Partikularinteressen und ideologische Positionen. Nachfragen von 
Journalisten beantwortet er gerne.
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Dr. Rüdiger Paschotta, RP-Energie-Lexikon und RP Photonics Consulting
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