Harry Glawe zu Gast bei awekProtech

Im Rahmen seines Besuchs bei der awekProtech GmbH, dem Hersteller von Kabelkonfektionen, Kabelbäumen und elektronischen Bauteilen, in Rehna startete Mecklenburg Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe heute den maschinellen Zuschnitt für die ersten Kabel der Serienfertigung für einen neuen Kunden aus der Lasertechnik. Das Besondere an diesem Auftrag: Der Kabelbaum ist rund 14 Meter lang. „Vor der Produktion dieses Baums haben wir zunächst Techniken entwickelt, um dieses Produkt präzise und effektiv zu realisieren“, erzählt Dirk Dönges, Geschäftsführer der awekProtech GmbH. „Denn der größte Teil der Einzellitzen für Kabelbäume war bisher höchstens zwischen sechs und sieben Meter lang, obwohl wir bis zu 30 Meter fertigen können.“

Nachdem Harry Glawe im Oktober 2011 den Posten des Wirtschaftsministers übernommen hat, besucht er nun die kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region. Bei awekProtech verschaffte sich der Politiker einen Überblick über die Angebotspalette des Mittelständlers. „Das Unternehmen hat sich zu einem wichtigen Arbeitgeber in der Region etabliert. Heute sind 67 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt. Das sind Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe, von denen unser Land noch mehr benötigt“, sagte Harry Glawe vor Ort.

Da er sich bei seinem Amtsantritt unter anderem die Mittelstandsförderung sowie die Fachkräftesicherung auf die Fahne geschrieben hat, waren das die dringlichsten Themen im Gespräch. Denn das Rehnaer Unternehmen konnte zwar jüngst den Ausbildungsplatz zum Industriekaufmann vergeben und dafür unter einigen sehr guten Bewerbern auswählen. Die Berufsausbildung zum/zur CNC-Zerspaner(in) wurde dagegen mangels qualifizierter Jugendlicher bislang nicht besetzt. „Neben handwerklichem Geschick und Interesse stehen gute schulische Leistungen in den Naturwissenschaften ganz oben in der Anforderungsliste“, erklärt Hermann Martfeld, Produktionsleiter bei awekProtech und im Prüfungsausschuss der IHK Schwerin tätig: „So ist die Situation bei allen Unternehmen der Metallverarbeitung in Mecklenburg-Vorpommern ähnlich. Die wenigen Lehrlinge sind im Vergleich zu früheren Jahrgängen meist schlechter motiviert und die Leistungen in der Berufsschule lassen sehr zu wünschen übrig.“

Das Fachkräfteproblem betrifft viele Branchen und so wünscht sich Harry Glawe mehr Ideen von den Unternehmern, qualifiziertes Personal in Mecklenburg-Vorpommern zu halten. Denn nicht nur ein höherer Verdienst in anderen Bundesländern sei bei einer Jobsuche ausschlaggebend, sondern beispielsweise familienfreundliche Arbeitsplätze, durch die Familie und Beruf vereinbart werden können, seien wichtige Entscheidungskriterien. Dem stimmte auch Dietrich Monstadt, CDU-Mitglied des Bundestages, zu. Der Abgeordnete schlug mehr Aktivitäten vor, um schon Schüler und Studenten sozial an die Regionen zu binden. Ebenso würde er gern die Pendler zurückgewinnen, die derzeit ihr Know-how zum Beispiel in Hamburg und Schleswig-Holstein einsetzen.

Um diese Kompetenz zurück nach Mecklenburg-Vorpommern, vielleicht sogar nach Rehna zu holen, haben sowohl Wirtschaftsminister Harry Glawe als auch der Abgeordnete Monstadt awekProtech ihre Unterstützung zugesagt. „Da wir in der Tat Pläne für Wachstum verfolgen, freue ich mich über die Unterstützung durch das Land und durch den Bund“, sagt awekProtech-Chef Dönges.