Der freie Tankstellenmittelstand in Deutschland 
legt im Zuge der aktuellen Spritpreisdiskussion einen Vorschlag vor, 
wie der Wettbewerb im Kraftstoffmarkt gestärkt werden kann. 
Gleichzeitig warnt er vor Einführung einer so genannten 
„Preisschwankungsbremse“, über die der Bundesrat heute eine 
Entscheidung fällt.
   Der Vorschlag des Mittelstands sieht vor, den Kabinettsentwurf der
aktuellen Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen zu 
verschärfen. Alle marktstarken Wettbewerber im Kraftstoffmarkt sollen
sich nicht nur dem Verbot des Verkaufs unter Einkaufspreis, sondern 
auch unter Einstandskosten unterwerfen. „Dies würde den Wettbewerb 
stärken und damit mittelfristig auch die Verbraucherpreise senken“, 
sagt Dr. Steffen Dagger, Geschäftsführer des Dachverbandes MEW 
Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland. Der Bezug auf die 
Einstandskosten sei deshalb notwendig, weil die sogenannten 
integrierten Mineralölkonzernen in einschlägigen Fällen damit 
argumentieren, dass sie keine Einstandspreise haben, weil sie ihre 
Kraftstoffe im eigenen Haus herstellen.
   Dagegen können staatliche „Preisschwankungsbremsen“ – Stichwort 
„österreichisches“ –  oder „westaustralisches Modell“ – über die der 
Bundesrat heute eine Entscheidung fällt, den freien 
Tankstellenmittelstand in den Ruin treiben. „Vor allem das so 
genannte westaustralische Modell hilft nur den Mineralölkonzernen und
ist bestens geeignet, die freien Tankstellen aus dem Markt zu 
drängen“, sagt MEW-Vorstandsmitglied Deinhard Dittert. Es besteht die
Gefahr, dass große Mineralölkonzerne mit staatlichem Segen bereits 
bestehenden Verbote der so genannten –Kosten-Preis-Schere– und des 
Verkaufs –unter Einstandspreis– aushebeln. Sind die freien 
Tankstellen durch diese verfehlten staatlichen Eingriffe erst einmal 
geschwächt oder eliminiert, ist der Schaden irreversibel. Auch das 
Bundeskartellamt ist in seinem Abschlussbericht der 
Sektorenuntersuchung Kraftstoffe vom Mai 2011 wenig von staatlichen 
Preisschwankungsbremsen begeistert. Es stellt fest, dass in 
Österreich und Westaustralien an den Symptomen der Preissetzung 
angeknüpft wird, „die wettbewerblichen Strukturen und mithin auch die
grundlegenden Verhaltensanreize aber weitgehend unangetastet bleiben.
Eine nachhaltig positive Wirkung dieser Maßnahmen im Sinne einer 
Steigerung der Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs ist mit diesen 
Maßnahmen daher nicht verbunden.“
   Der MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e.V. ist 
das gemeinsame Dach des unabhängigen Energiemittelstandes. Er 
vertritt unter anderem rund 15 Prozent der deutschen Tankstellen.
Die Mitglieder des MEW sind:
   AFM+E – Aussenhandelsverband für Mineralöl und Energie e.V. 
   bft – Bundesverband Freier Tankstellen e.V. 
   FPE Förderkreis Preiswert-Energie e.V. 
   Unabhängiger Tanklagerverband (UTV) e.V.
Pressekontakt:
MEW, Geschäftsführer Dr. Steffen Dagger, 
Telefon: 030-20451253, Email: info@energiemittelstand.de
