Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) 
erachtet die öffentliche Diskussion über mögliche Szenarien für den 
bundesweiten Stromnetzausbau, die die Bundesnetzagentur heute im 
Rahmen eines Verbändeworkshops in Bonn fortsetzt, als dringend 
notwendig. „Der Netzausbau ist eine zentrale Stellschraube auf dem 
Weg zur Erneuerbaren Stromversorgung. Daher ist es um so wichtiger, 
die Parameter für den Netzentwicklungsplan richtig zu setzen. Hier 
sehen wir beim aktuellen Entwurf der Übertragungsnetzbetreiber noch 
erheblichen Nachbesserungsbedarf“, erklärt BEE-Geschäftsführer Björn 
Klusmann.
   Insbesondere würden wesentliche Möglichkeiten, den 
Netzausbaubedarf zu verringern, von den Übertragungsnetzbetreibern 
bisher nicht ausreichend berücksichtigt. Nach Ansicht des BEE 
bestehen diese vor allem im dezentralen Ausbau der Erneuerbaren 
Energien, dem Zusammenschluss verschiedener Erzeugungskapazitäten in 
regenerativen Kombikraftwerken sowie in der Öffnung der 
Regelenergiemärkte für alle Erneuerbare Energien.
   „Wir wollen die Erneuerbaren Energien flächendeckend in ganz 
Deutschland ausbauen. Das bedeutet mehr lastnahe 
Kraftwerkskapazitäten in jeder einzelnen Region und weniger Bedarf an
Fernübertragung großer Strommengen. Der Netzausbaubedarf sinkt somit 
signifikant“, erläutert Klusmann. Auch biete die gezielte Nutzung von
Kombikraftwerken, Speichern und abschaltbaren Verbrauchern großes 
Potenzial zur Netzentlastung. „Die Bundesnetzagentur muss als 
zuständige Behörde dafür sorgen, dass diese Faktoren zumindest in 
einem der drei gewählten Szenarien angemessen abgebildet werden“, 
fordert Klusmann.
   In seiner Stellungnahme zum Szenariorahmen für den 
Netzentwicklungsplan bezweifelt der BEE zudem, dass sich 
übergeordnete Ziele der energiepolitischen Strategie der 
Bundesregierung im vorliegenden Entwurf ausreichend widerspiegeln. 
Dazu gehöre beispielsweise das Ziel, die Energieerzeugung bis 2050 
weitgehend zu dekarbonisieren, oder auch der geplante Ausbau der 
Kraft-Wärme-Kopplung.
   „Leider können wir bisher keine Ausrichtung der 
Netzausbau-Szenarien auf diese grundsätzlichen Punkte erkennen. Der 
heute fortgesetzte Dialog mit den Energieexperten der Verbände bietet
die Chance, diese Leerstellen noch zu füllen“, so Klusmann 
abschließend.
BEE-Stellungnahme unter http://tinyurl.com/6a6e69k
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