Dokumentation von mündlich überlieferten 
Berichten als Basis für Schulunterricht – DBU fördert Projekt
   Steht Geschichte auf dem Stundenplan, entlockt das so manch einem 
Schüler nur herzzerreißendes Gähnen. Dass mit Zeitzeugen mehr 
Spannung und Aufmerksamkeit in den Unterricht kommen kann, davon ist 
die Hochschule (HS) Neubrandenburg überzeugt. In einem neuen Projekt 
will sie Naturschutz und Geschichte am Beispiel der ehemaligen DDR im
wahrsten Sinne des Wortes „aufleben“ lassen: Zeitzeugen sollen 
befragt und daraus schulische Bildungsangebote entwickelt werden. 
Kern des Vorhabens ist der Aufbau einer Internetseite unter dem Titel
„Grünes Gedächtnis DDR“. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) 
fördert das Vorhaben mit rund 110.000 Euro. „So werden die Schüler 
für ein häufig als –trocken– empfundenes, aber sehr wichtiges Thema 
auf persönliche und emotionale Weise sensibilisiert“, betont 
DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Gleichzeitig werde die 
Quellenlage zur Geschichte des Naturschutzes in der ehemaligen DDR 
ergänzt.
   Geplant sei, so Projektkoordinator Prof. Dr. Hermann Behrens von 
der HS Neubrandenburg, rund 25 Zeitzeugen zu befragen. Sie sollen zu 
den verschiedenen Phasen der Naturschutzgeschichte der ehemaligen DDR
in räumlicher und institutioneller Hinsicht Auskunft geben. Das 
könnten Personen sein wie Dr. Karl-Heinz Großer, der unter anderem 
für die Schriftenreihe „Naturschutzarbeit in Berlin und Brandburg“ 
tätig war, Dr. Lebrecht Jeschke, ehemaliger Direktor des 
Landesnationalparkamts Mecklenburg-Vorpommern, und Prof. Dr. Hans 
Dieter Knapp, Direktor der Naturschutzakademie Insel Vilm. 
Interessant sei beispielsweise zu erfahren, betont Behrens, wie die 
Zeitzeugen sowohl die Möglichkeiten als auch Einschränkungen des 
Naturschutzes empfunden und bewältigt haben.
   Die Ergebnisse sollen in einem „Zeitzeugenbuch“ sowie einer 
Videodokumentation festgehalten und für Schüler und andere 
interessierte Personen zugänglich gemacht werden. Auf einer eigens 
unter dem Titel „Grünes Gedächtnis DDR“ eingerichteten Homepage sei 
außerdem geplant, neben grundlegenden Informationen entsprechende 
Arbeitshilfen für Lehrer und Schüler anzubieten. Dabei arbeite die HS
Neubrandenburg mit Schul- und Umweltbildungsexperten zusammen, 
erklärt Behrens: „Unser Ziel ist, die Zusammenhänge zwischen 
Naturschutz, Geschichte und Politik den Schülern auf eine spannende 
Art und Weise transparent zu machen.“ Gleichzeitig lernten sie die 
Methode der mündlichen Geschichtsüberlieferung kennen und sollen 
motiviert werden, eigene Zeitzeugen zu befragen und ihre Ergebnisse 
auf der Projekthomepage zu präsentieren. In Schulen aus 
Mecklenburg-Vorpommern sollen die Arbeitsmaterialien als erstes zum 
Einsatz kommen.
   Für Brickwedde stellt das innovative Projekt eine „gelungene 
Verknüpfung von Forschungs- und Bildungsarbeit“ dar. Die HS 
Neubrandenburg – mit einem ihrer Forschungsschwerpunkte in 
„Umweltgeschichte/Naturschutzgeschichte“ – betreibt bereits ein 
Studienarchiv mit einer Spezialsammlung zu dem Thema. Mit den 
Aussagen der Zeitzeugen sollen die Dokumente um die Ebene der 
persönlichen Erlebnisse erweitert, diese Erfahrungen aber 
gleichzeitig auch kritisch in den gesellschaftspolitischen 
Zusammenhang eingeordnet werden. Zum Abschluss des Projekts ist ein 
„Zeitzeugensymposium“ geplant, bei dem die Ergebnisse präsentiert 
werden und anderen Einrichtungen und Institutionen als Anregungen 
dienen sollen.
Pressekontakt:
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– Pressesprecher –
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Ansprechpartner für Fragen zum Projekt: 
Prof. Dr. Hermann Behrens
Hochschule Neubrandenburg
Telefon:	 0395/5693224
Telefax: 0395/5693399
E-Mail: behrens@hs-nb.de 
Dr. Jens Hoffmann
Hochschule Neubrandenburg
Telefon: 0395/5693255
Telefax: 0395/5693399
E-Mail: jenshoffmann@hs-nb.de
