3. Februar 2010 – Geheimnisvolle Kräfte sollen im 
Innern von Pyramiden wirken: Fleisch verwest nicht, stumpfe Klingen 
werden wieder scharf – und angeblich kann man diesen 
„Pyramiden-Effekt“ sogar mit Modellen hervorrufen. Das Wissensmagazin
P.M. PERSPEKTIVE (Ausgabe 1/2011 „Rätselhafte Phänomene“ ab morgen im
Handel) hat die populäre Theorie jetzt in einem Experiment überprüft.
   Dazu wurden in einem Labor der TU München drei Pyramiden 
aufgebaut: Zwei Versionen aus Pappe, davon eine mit offenen und eine 
mit geschlossenen Seitenflächen. Bei der dritten Version bestanden 
die Kanten aus dünnen Holzstäben. Wie die realen Vorbilder, die 4500 
Jahre alten Pyramiden von Gizeh, wurden auch die Modelle an den 
Himmelsrichtungen ausgerichtet. Im Inneren platzierte man je ein 
Stück rohes Fleisch und eine stumpfe Rasierklinge – maßstabsgetreu an
jener Stelle, wo in der Cheopspyramide die Königskammer liegt. Ein 
viertes Stück Fleisch lag zusammen mit einer weiteren stumpfen 
Rasierklinge als Vergleichsstück neben den Pyramiden.
   Nach sechs Tagen war das Experiment beendet. Ergebnis: Alle vier 
Klingen waren nach wie vor stumpf. Die Fleischstücke hatten sich 
hingegen verändert: Sie zeigten jedoch keine Anzeichen von Verwesung,
sondern waren ausgetrocknet. Eine Bestätigung des mysteriösen 
Pyramiden-Effekts? Keineswegs! Denn das Referenzstück, das nie in 
einer Pyramide gelegen hatte, war genauso „mumifiziert“ wie die 
anderen drei Fleischstücke. Die einfache Erklärung für diesen 
Vorgang: Für eine mögliche Verwesung ist der Wassergehalt im Fleisch 
ausschlaggebend. Weil die Menge des verfügbaren Wassers bei den 
verwendeten Fleischstücken zu gering war, konnten keine Bakterien und
Keime wachsen, da diese Wasser benötigen. Das Fleisch trocknete 
deshalb aus statt zu verwesen.
   Redakteur Jens Müller-Bauseneik: „Der Laborversuch zeigt uns und 
unseren Lesern, dass der „Pyramiden-Effekt“ nicht nachgewiesen werden
kann. Er gehört wohl eher ins Reich der Legende.“
   P.M. PERSPEKTIVE geht in der aktuellen Ausgabe weiteren 
geheimnisvollen Phänomenen auf den Grund, die über unseren Verstand 
gehen – von denen aber viele Menschen glauben, dass es sie gibt. Zu 
den Top-Themen gehören „Schutzengel“, „Déjà-vu“ und 
„Spontanheilungen“.
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Andrea Wagner
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