Nach erfolgreicher Beschwerde fordern Deutsche Umwelthilfe und 
Food and Water Europe erneute Abstimmung
Das EU-Parlament hat am 12. Februar 2020 den Weg für 55 neue Erdgas-Projekte 
freigemacht, darunter neue LNG-Terminals und Pipelines. Ein Tag später hat nun 
die EU-Ombudsfrau eine Überprüfung dieser Projekte veranlasst, die auf der 
sogenannten „Liste der Projects of Common Interests (PCI)“ aufgeführt sind. 
Ausgelöst hat dies eine Beschwerde von Food and Water Europe. Die 
Nichtregierungsorganisation bemängelt gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe 
(DUH) die fehlende Überprüfung der Vereinbarkeit der geplanten Gas-Projekte mit 
den Klimazielen der EU. Beide Organisationen fordern daher eine erneute 
Abstimmung, sobald umfassende Informationen zur Klima- und Umweltverträglichkeit
der Projekte vorliegen. Die Projekte auf der Liste erhalten besonderen Zugang zu
öffentlicher Finanzierung.
Andy Gheorghiu, Politikberater und Campaigner Food and Water Europe: „Das 
EU-Parlament hat unnötige und klimafeindliche fossile Gas-Projekte 
durchgewunken, ohne volle Kenntnis über die Auswirkungen auf Umwelt und Klima. 
Auch den Import von Fracking-Gas aus den USA nimmt das Parlament damit in Kauf. 
Die EU-Ombudsfrau hat ihre Entscheidung zur Beschwerde über die mangelnde 
Überprüfung der Klimaverträglichkeit erst nach der Abstimmung im EU-Parlament 
veröffentlicht und ausschließlich die EU-Kommission zwei Tage vor der Abstimmung
darüber informiert. Das Beschwerdeverfahren hätte bereits vor der Abstimmung dem
Parlament bekannt gemacht werden müssen.“
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: „Maßgabe für jede 
energiepolitische Entscheidung muss heute sein, ob sie mit den Klimazielen 
vereinbar ist. Die Erdgas-Projekte auf der PCI-Liste widersprechen den 
Klimazielen deutlich – mit ihnen wird auf lange Zeit eine fossile 
Energieversorgung festgeschrieben. Dass die EU-Ombudsfrau die Beschwerde zur 
fehlenden Überprüfung der Klimaverträglichkeit angenommen hat, bestätigt dies. 
Wir fordern die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen auf, den Prozess zu 
stoppen, die Überprüfung der Klimaverträglichkeit nachzuholen und dann eine 
überarbeitete Liste erneut zur Abstimmung vorzulegen. Bis dahin dürfen auf 
keinen Fall Fördermittel für die Projekte ausgeschüttet werden. Ansonsten 
verliert der Green Deal der EU-Kommission jede Glaubwürdigkeit.“
Die Lebensdauer von LNG-Terminals und Pipelines beträgt mindestens 30 bis 50 
Jahre. Damit ist jetzt schon klar, dass diese Infrastruktur dem Ziel der EU, bis
2050 klimaneutral zu werden, widerspricht. Die Entscheidung der Europäischen 
Ombudsfrau Emily O´Reilly, die Beschwerde zur fehlenden Überprüfung der Umwelt- 
und Klimaverträglichkeit anzunehmen, kommt dabei nicht überraschend. Schon im 
Vorfeld hatten Food and Water Europe und die Deutsche Umwelthilfe auf dieses 
Manko hingewiesen.
Links:
Brief der Europäischen Ombudsfrau an die Kommissionspräsidentin: 
http://l.duh.de/p200214
Zur PCI-Liste: http://ots.de/ffMJfv
Pressekontakt:
Andy Gheorghiu, Policy Advisor und Campaigner für Food and Water Europe
0160 2030974, agheorghiu@fweuorpe.org
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz DUH
0160 4334014, zerger@duh.de    
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de 
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OTS:               Deutsche Umwelthilfe e.V.
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