Einheitlicher Mindestpreis für CO2-Emissionen aus Strom, Verkehr 
und Wärme bietet wirksames, effizientes und schnelles Instrument, um 
Klimaziele in Deutschland zu erreichen.
   Die Energiewende ist ins Stocken geraten. Der Ausbau der 
Windenergie ist praktisch zum Erliegen gekommen, die Mobilitätswende 
hat noch gar nicht recht begonnen und die Klimaziele für 2020 sind in
weite Ferne gerückt. „Dabei drängt die Zeit und die Lösungen liegen 
auf dem Tisch“, sagt EnBW-Vorstandschef Frank Mastiaux. „Für diese 
Lösungen braucht es mutige politische Entscheidungen und ein klares 
Bekenntnis zur Energiewende“.
   Im Klimaschutzplan der Bundesregierung werden ambitionierte Ziele 
für die Energiewirtschaft sowie für die Sektoren Verkehr und Wärme 
genannt. „Die aktuelle Debatte um einen sektorübergreifenden 
CO2-Preis ist sehr zu begrüßen. Die Bepreisung von Klimagasen auch 
außerhalb des europäischen Emissionshandels ist seit langem 
überfällig“, erklärt Frank Mastiaux. Beispiel Heizen: Ein Kunde, der 
Heizstrom bezieht, der beispielsweise aus Gas gewonnen wird, bezahlt 
heute schon einen CO2-Zuschlag. Diese sind über den Emissionshandel 
schon im Strompreis enthalten. Heizt ein Kunde hingegen direkt mit 
Erdgas, fällt kein entsprechender Zuschlag für CO2 an. „Wir schlagen 
deshalb vor, auf die Erfahrungen aus dem bestehenden System der 
Energiebesteuerung zurückzugreifen und darauf aufbauend mit einem 
Maßnahmenmix die CO2-Bepreisung auch für die anderen Sektoren 
einzuführen“.
   Konkret fordert die EnBW: 
   – Die Einführung eines CO2-Aufschlags auf die Energiesteuern im 
Verkehrs- und Wärmesektor. Nach Energiewirtschaft und Industrie 
würden CO2-Emissionen damit auch sektorübergreifend einen Preis 
erhalten.
   – Die Festsetzung eines nationalen CO2-Mindestpreises im 
europäischen Emissionshandel mit einem moderaten Steigerungspfad. Das
bedeutet Planungssicherheit für alle Betroffenen, insbesondere für 
den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Konkret sollte dieser auch 
sektorübergreifend geltende Mindestpreis je Tonne CO2 bei 25 Euro 
(2020) liegen, 2025 auf 30 Euro und 2030 auf mindestens 40 Euro 
steigen. 
   – Eine grundlegende Reform der Abgabenstruktur für Strom: Die im 
Verkehrs- und Wärmesektor erzielten Mehreinnahmen des Staates werden 
über eine Senkung der Stromkosten vollständig an die Verbraucher 
rückverteilt, u.a. über eine fast vollständige Abschaffung der 
Stromsteuer.
   „Das von uns favorisierte Modell ist effizient, einfach und 
liefert kurzfristig Ergebnisse für den Klimaschutz. Ein zusätzliches 
Emissionshandelssystem für Wärme und Verkehr aufzubauen – wie von 
manchen gefordert – dauert zu lange. Wir brauchen jetzt eine Lösung“,
so der EnBW-Chef. „Unser Vorschlag soll alle klimaschädlichen 
Energieträger moderat stärker belasten“. Auch die mittelständische 
Industrie profitiert von der vorgeschlagenen Abschaffung der 
Stromsteuer. Gleichzeitig müssen auch weiterhin Wege zur Entlastung 
und zur Förderung von klimafreundlichen Energien in der Industrie 
gefunden werden.
   Für den Verbraucher würden Anreize geschaffen, auch im Wärme- und 
Verkehrssektor nach und nach auf klimaschonendere Technologien 
umzusteigen. Dank des „sanften“ Anstiegs des Mindestpreises hätten 
die Verbraucher genügend Zeit, ihr Konsumverhalten anzupassen. 
Verbraucher, die beispielsweise auf ein Elektroauto umsteigen und 
eine Wärmepumpe zum Heizen einsetzen, würden in dem vorgeschlagenen 
System sogar deutlich finanziell entlastet.
   Rückenwind bekommt die EnBW in ihrer Argumentation durch ein 
aktuelles Gutachten des energiewirtschaftlichen Beratungsunternehmen 
Connect Energy Economics aus Berlin. In ihrer Untersuchung kommen die
Berater zu dem Schluss, dass eine Weiterentwicklung der 
CO2-Bepreisung zu einer effektiven, sozial vertretbaren und schnellen
Senkung des CO2-Ausstoßes führen würde. Der Mix aus Mindestpreis, 
Sektorkopplung und Entlastung des Strompreises könnte „eine 
nachhaltige Entwicklung einleiten, die sozialverträglich und für 
Verbraucher sowie für Investoren gut planbar ist“, schreiben die 
Berater.
Pressekontakt:
Christof Hafkemeyer
Leiter Corporate Communication
Energie Baden-Württemberg AG
Durlacher Allee 93
76131 Karlsruhe
Telefon: +49 721 63-14351
E-Mail: c.hafkemeyer@enbw.com
Website: www.enbw.com
Original-Content von: EnBW Energie Baden Württemberg AG, übermittelt durch news aktuell
