Auf der London International Shipping Week (LISW) 2019 hat DNV GL 
– Maritime die dritte Ausgabe seiner „Maritime Forecast to 2050“ 
veröffentlicht. Die Maritime Forecast untersucht die Zukunft der 
Schifffahrtsindustrie in einer sich schnell verändernden globalen 
Energielandschaft. Der diesjährige Bericht konzentriert sich auf das 
Problem der Verringerung der CO2-Intensität der weltweiten Flotte, um
die von der Weltschifffahrtsorganisation IMO gesetzten ambitionierten
Ziele zur Senkung der Treibhausgasemissionen (GHG) zu erreichen.
   „Die vorhandene Technologie kann uns in die von uns angestrebte 
Zukunft führen, zu der auch das Erreichen der im Übereinkommen von 
Paris festgesetzten Zielsetzung von maximal 1,5 °C Erwärmung gehört“,
erklärte Remi Eriksen, Group President und CEO von DNV GL. „Bis jetzt
erfolgte die Umsetzung der Energiewende aber viel zu sporadisch. Wir 
benötigen eine breite abgestimmte politische Agenda, die neue 
Technologien gleich bei ihrem Entstehen unterstützt und diese 
Förderung auch in der Ausbauphase aufrechterhält.“
   Eine Kombination aus externem Marktdruck und der von der IMO 
vorgegebenen Marschrichtung hat zur Folge, dass sich das Problem der 
Dekarbonisierung direkt vor der Haustür der Schifffahrtsbranche 
abspielt. Die diesjährige Maritime Forecast beschäftigt sich mit der 
Antwort auf Frage, wie es der Schifffahrtsbranche gelingen wird, 
dieses Problem zu meistern. So untersucht sie, wie die weltweite 
Flotte für die Dekarbonisierung gerüstet ist, und wirft einen Blick 
auf verschiedene Strategien und Methoden, auf die die Branche zum 
Erreichen dieses Ziels zurückgreifen kann.
   Die Prognose analysiert die regulatorischen Szenarien (Bestand des
Status quo; allmählich immer strenger werdende Vorschriften; oder 
sehr strenge Vorschriften, die vor dem Ende der Frist bis 2050 
eingeführt werden) und welche Auswirkungen diese auf den Übergang zu 
emissionsärmeren und CO2-neutralen Brennstoffen haben könnten. 
Verbesserungen der allgemeinen Energieeffizienz an Bord sind 
ebenfalls wesentlicher Bestandteil der Emissionssenkung.
   „Eine der wichtigsten Komponenten zur Bewältigung des Problems der
Dekarbonisierung ist die Brennstoffflexibilität, denn die Brennstoffe
von heute können nicht die Brennstoffe von morgen sein“, erläuterte 
Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV GL – Maritime. „Es ist von 
entscheidender Bedeutung, ein Bild des gesamten Brennstoff-Ökosystems
vor Augen zu haben. Denn auf Eigner, Betreiber und die Branche 
insgesamt werden härtere Zeiten zukommen, wenn sie sich bei ihrer 
Vorbereitung auf eine CO2-ärmere Zukunft lediglich auf eine einzige 
Möglichkeit beschränken.“
   Brennstoffflexibilität und Brückentechnologien wurden in der 
Prognose von DNV GL als wesentliche Strategien identifiziert, mit der
eine Anpassung an die Energiewende gelingen kann. Insbesondere im 
Überseeverkehr könnten Dual-Fuel-Antriebe mit alternativen 
Brennstoffen sowie Möglichkeiten zur Technologienachrüstung (wie etwa
„LNG ready“) den Übergang relativ reibungslos gestalten. Zusammen mit
Brückentechnologien wie beispielsweise anpassungsfähigen Lagertanks, 
Bordsystemen und landseitigen Brennstoffinfrastrukturen könnten sich 
der Branche so mehr Optionen bieten, wenn neue Brennstoffe und 
Technologien auf den Markt kommen.
   „Heutzutage gebaute Schiffe werden mit den Schiffen konkurrieren 
müssen, die in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren auf den Markt kommen, 
und sie müssen zukünftige Standards berücksichtigen, um 
wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärte Knut Ørbeck-Nilssen. „Wenn wir
die vor uns liegende ungewisse Zukunft berücksichtigen, dann könnte 
das Versäumnis, in der Neubauphase nicht zukunftssicher zu agieren, 
dazu führen, dass Schiffe in nicht allzu ferner Zukunft nicht mehr 
wettbewerbsfähig sind. Darüber hinaus könnten CO2-Emissionen ein 
wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei den Raten sein. Wir haben 
bereits zukunftsweisende Charterer gesehen, die sich auf diesen Weg 
begeben haben.“
   Die maritime Prognose zeigt, dass der Übergang zu emissionsärmeren
und CO2-neutralen Brennstoffen von großer Bedeutung ist, um die 
IMO-Ziele zur Treibhausgasemission zu erreichen, wobei CO2-neutrale 
Brennstoffe bis zum Jahr 2050 ca. 30-40 % der Gesamtenergie der 
globalen Flotte bereitstellen müssen. Unter dem Blickwinkel 
verschiedener regulatorischer Wege sagt das Modell allerdings voraus,
dass eine Reihe verschiedentlicher Brennstoffe eine Rolle spielen 
wird. Unter all den Möglichkeiten wird 2050 Flüssigmethan einen 
großen Teil (40-80 %) des Brennstoffmixes ausmachen. Die Prognose 
deutet darauf hin, dass im Überseeverkehr Ammoniak, Biodiesel, 
Flüssigbiogas und Elektrobrennstoffe vielversprechende CO2-neutrale 
Optionen darstellen werden, und dass Batterie-, Hybrid- und 
Wasserstofflösungen potenzielle Optionen für Kurzstreckenverkehre 
sind.
   Die gegenwärtige Energiewende wird die Schifffahrtsindustrie 
umgestalten, obgleich es auf dem Weg bis 2050 noch viele 
Unsicherheiten gibt. Die Maritime Forecast to 2050 von DNV GL möchte 
der Branche eine Vision von den anstehenden Veränderungen vermitteln,
Anregungen geben und Trends hervorheben.
   Den vollständigen Bericht können Sie hier herunterladen: 
http://eto.dnvgl.com/2019/download
Über DNV GL
   Mit dem Ziel, Leben, Eigentum und die Umwelt zu schützen, 
unterstützt DNV GL Organisationen dabei, die Sicherheit und 
Nachhaltigkeit ihres Unternehmens zu stärken. Wir bieten 
Klassifikation, technische Prüfungen, Software und Beratung durch 
unabhängige Sachverständige für die Schifffahrt, die Öl- und 
Gasindustrie sowie die Energiewirtschaft. Darüber hinaus umfasst 
unser Angebot auch Zertifizierungsleistungen für Kunden aus einer 
Vielzahl an Branchen. Wir sind in mehr als 100 Ländern tätig, und 
unsere Experten unterstützen Kunden dabei, die Welt sicherer, smarter
und nachhaltiger zu machen.
Über DNV GL – Maritime
   DNV GL ist die weltweit führende Klassifikationsgesellschaft und 
ein anerkannter Berater für die Schifffahrtsbranche. Weltweit sorgen 
wir für die Verbesserung von Sicherheit, Qualität, Energieeffizienz 
und Umweltleistung in der Schifffahrt – für sämtliche Schiffstypen 
und Offshore-Konstruktionen. Wir investieren stark in Forschung und 
Entwicklung, um gemeinsam mit der Industrie Konzepte zur Lösung 
strategischer, operativer oder regulatorischer Probleme zu finden. 
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