Berlin, 25.07.2019: Am Montag hat die Menschheit 
alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde innerhalb 
eines Jahres wiederherstellen und damit nachhaltig zur Verfügung 
stellen kann. Laut den Berechnungen des Global Footprint Networks ist
der sogenannte Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) erneut 
weiter nach vorne gerückt und liegt erstmals im Juli. Vor 20 Jahren 
lag er noch im Oktober. „Wir konsumieren und wirtschaften als gäbe es
kein Morgen. Die Zeche dafür zahlen unsere Kinder und Enkelkinder. 
Wir müssen den Raubbau beenden und endlich in den natürlichen Grenzen
der Erde leben. Dafür müssen wir unsere Finanz- und 
Wirtschaftssysteme auf Nachhaltigkeit umstellen“, fordert Eberhard 
Brandes, geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland.
   Die Weltbevölkerung verbraucht inzwischen jährlich 75 Prozent mehr
natürliche Ressourcen als die Erde zeitgleich erneuern kann. Die 
Auswirkungen der seit Jahrzenten andauernden Übernutzung der 
Ökosysteme, die Wasser, Nahrung und Energie liefern, sind zunehmend 
spürbar. Laut WWF erfasst die Klimakrise alle Kontinente. Dürre und 
extreme Wetterereignisse, Hungersnöte, Wassermangel und 
Meeresverschmutzung nehmen immer dramatischere Ausmaße an. 
Regenwälder werden abgeholzt, Korallenriffe kollabieren und Arten 
verschwinden komplett. „Wir müssen das Paradigma des weltweiten 
Wirtschaftswachstums ohne Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit der 
Erde schleunigst hinter uns lassen. Umwelt- und Klimaschutz gebührt 
bei politischen wie wirtschaftlichen Entscheidungen die Vorfahrt“, so
Brandes.
   Mit Blick auf den ökologischen Fußabdruck leben Länder wie etwa 
die USA oder Deutschland auf besonders großem Fuß. Hätte die gesamte 
Weltbevölkerung denselben Jahresverbrauch wie hierzulande, wären 
dafür die Ressourcen von drei Erden notwendig. „Für unseren 
Lebensstil fallen in Südamerika, Afrika oder Asien Bäume, 
verschmutzen Flüsse, schwinden Tierbestände oder sterben Arten ganz 
aus. Deutschland als erfolgreiche Industrienation gehört an die 
Spitze einer weltweiten Bewegung für eine faire und die Grenzen der 
Erde respektierende Wirtschaft“, so WWF-Vorstand Eberhard Brandes. 
„Statt die wirtschaftlichen Potenziale zu heben, die im ökologischen 
Fitmachen unserer Energie-, Verkehrs- und Landwirtschaftssysteme 
stecken, stehen wir aber in Deutschland weiter auf der Bremse“, 
kritisiert Eberhard Brandes die aktuelle Politik der Bundesregierung.
   Laut WWF kann im Alltag jeder Mensch etwas zum Umwelt- und 
Klimaschutz beitragen -vom Einkauf regionaler und saisonaler 
Bio-Lebensmittel und dem Verzehr von weniger Fleisch über die Wahl 
umweltfreundlicher Mobilität und die grüne Geldanlage bis zum 
politischen Engagement für eine gesunde Umwelt. „Wir haben es selbst 
in der Hand, Wirtschaft und Politik zu treiben und zu zeigen –Nicht 
mehr mit uns!–. Nie war es wichtiger für unseren Planeten zu 
kämpfen“, appelliert Brandes.
Hintergrund Earth Overshoot Day
   Der Earth Overshoot Day steht symbolisch für den Tag im Jahr, an 
dem die Menschheit ihre natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat – für
den Rest des Jahres lebt sie sozusagen auf Pump. Dieses Jahr fällt 
der Earth Overshoot Day auf den 29. Juli, das bisher früheste Datum. 
Der EU-Erschöpfungstag lag am 10. Mai, Deutschland hatte seinen 
Overshoot Day bereits am 3. Mai.
   Die Berechnungen zum Welt- und EU-Erschöpfungstag sowie den 
nationalen Overshoot Days erstellt das Global Footprint Network. Sie 
basieren auf dem Konzept des Ökologischen Fußabdrucks. Er weist aus, 
wie viel Fläche benötigt wird, um alle Ressourcenbedürfnisse 
inklusive der Energieversorgung zu gewährleisten. Mittlerweile nutzt 
die Menschheit die Natur 1,75-mal schneller, als sich die Ökosysteme 
regenerieren können.
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Wiebke Elbe
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