BP hat heute in London die neue Ausgabe des BP Energy Outlook 
vorgestellt. Die Welt steht vor einer doppelten Herausforderung: Zum 
einen den Bedarf an mehr Energie zur Unterstützung des globalen 
Wirtschaftswachstums und steigenden Wohlstands zu decken und 
gleichzeitig einen Übergang in eine CO2-ärmere Zukunft zu 
realisieren. Der Outlook beleuchtet auch eine Reihe anderer Fragen, 
darunter mögliche Auswirkungen eskalierender Handelsstreitigkeiten 
und verschärfte Vorschriften für Plastikprodukte.
   Ein Großteil der Darstellung im Outlook basiert auf dem 
sogenannten „Evolving Transition Scenario“. Diesem Szenario liegt die
Annahme zugrunde, dass sich politische Vorgaben, Technologien und 
gesellschaftliche Präferenzen in einer Weise und mit einer 
Geschwindigkeit entwickeln, die den Entwicklungen der jüngsten 
Vergangenheit ähnlich sind. Dieses Szenario und die anderen im 
Outlook betrachteten Aspekte sind daher keine Vorhersagen darüber, 
was wahrscheinlich passieren wird, sondern untersuchen die möglichen 
Auswirkungen unterschiedlicher Annahmen.
Die wesentlichen Aussagen im Überblick:
   – Der globale Energiebedarf steigt bis 2040 um rund ein Drittel, 
     getragen von einer Verbesserung des Lebensstandards, 
     insbesondere in Indien, China und ganz Asien.
   – Der Energieverbrauch von Industrie und bei Gebäuden macht rund 
     75 Prozent des Bedarfsanstiegs aus, während sich das Plus im 
     Verkehrssektor im Vergleich zur Vergangenheit stark verlangsamt,
     da sich die Effizienz der Kraftfahrzeuge erhöht.
   – Auf den Stromsektor entfallen rund 75 Prozent des Anstiegs bei 
     der Primärenergie.
   – 85 Prozent des Wachstums der Energieversorgung werden von 
     erneuerbaren Energien und Erdgas erzeugt, wobei die Erneuerbaren
     bis 2040 zum größten Energieträger bei der weltweiten 
     Stromerzeugung werden.
   – Die Geschwindigkeit, mit der erneuerbare Energien im globalen 
     Energiesystem Fuß fassen ist schneller, als bei jedem anderen 
     Energieträger in der Geschichte.
   – Die Nachfrage nach Öl erhöht sich in der ersten Hälfte des 
     Betrachtungszeitraums des Outlook, bevor sie dann allmählich 
     abflacht, während der weltweite Kohleverbrauch weitgehend 
     stagniert.
   – Über alle betrachteten Szenarien hinweg werden erhebliche 
     weitere Investitionen in die Erschließung neuer Ölvorkommen 
     nötig sein, um den Ölbedarf im Jahr 2040 decken zu können.
   – Die globalen CO2-Emissionen steigen weiter an. Das erhöht die 
     Notwendigkeit für ein umfassendes Paket an politischen 
     Maßnahmen, um eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen zu 
     erreichen.
   Die neue Ausgabe des BP Energy Outlook wurde heute in London von 
Bob Dudley, Group Chief Executive, und Spencer Dale, BP Group Chief 
Economist, vorgestellt. Der BP Energy Outlook untersucht neben den 
wesentlichen Faktoren und Einflussgrößen, die die globale 
Energiewende bis zum Jahr 2040 prägen werden, auch die damit 
einhergehenden wichtigsten Unwägbarkeiten. „Der Outlook rückt erneut 
in den Fokus, wie schnell sich die Energiesysteme der Welt verändern 
und wie die damit verbundene doppelte Herausforderung, nämlich mehr 
Energie mit weniger Emissionen bereitzustellen, ein prägendes Element
für die Zukunft sein wird. Bei der Bewältigung dieser Herausforderung
werden ohne Zweifel viele verschiedene Arten von Energie eine Rolle 
spielen“, sagt Bob Dudley. Und weiter: „Vorherzusagen, wie die 
Energiewende sich genau entwickeln wird, ist ein großes und komplexes
Thema. Bei BP kennen wir zwar die Zielsetzung dieser Veränderungen, 
aber wir wissen nicht, welchen Weg dieser Wandel letztlich nehmen 
wird. Dank unserer Strategie verfügen wir über die erforderliche 
Flexibilität und Agilität, um diesen Unwägbarkeiten entschlossen 
begegnen zu können.“
   „Die Welt der Energie verändert sich“, stimmt Spencer Dale zu. 
„Erneuerbare Energien und Erdgas machen zusammen den größten Teil des
Wachstums bei der Primärenergie aus. In unserem Evolving Transition 
Szenario sind 85 Prozent der neuen Energie emissionsärmere 
Energieträger.“ Über das Evolving Transition Szenario hinaus, 
untersucht der Outlook eine Reihe weiterer Szenarien.
Einige der wichtigsten sind nachfolgend aufgeführt:
Mehr Energie
   Es wird mehr Energie benötigt, um das weltweite Wachstum zu 
unterstützen und Milliarden von Menschen den Übergang von niedrigen 
zu mittleren Einkommen zu ermöglichen – dies wird im Rahmen des More 
Energy Scenarios untersucht. Es besteht ein enger Zusammenhang 
zwischen dem menschlichen Fortschritt und dem Energieverbrauch. Der 
UN Human Development Index legt nahe, dass ein Anstieg des 
Energieverbrauchs um bis zu etwa 100 Gigajoule (GJ) pro Kopf mit 
einem erheblichen Anstieg der persönlichen Entwicklung und des 
Wohlbefindens jedes Einzelnen verbunden ist.
   Heute leben rund 80 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern, in 
denen der durchschnittliche Energieverbrauch unter 100 GJ pro Kopf 
liegt. Um diese Situation signifikant zu verbessern müsste sich diese
Zahl bis 2040 beispielsweise auf ein Drittel der Weltbevölkerung 
reduzieren. Dafür wäre weltweit rund 65 Prozent mehr Energie 
erforderlich als heute, oder 25 Prozent mehr Energie als im Evolving 
Transition Scenario. Ein Vergleich: Der Anstieg des Energiebedarfs 
über die Annahmen des Evolving Transition Scenario hinaus entspricht 
in etwa dem gesamten Energieverbrauch Chinas im Jahr 2017. Zusammen 
mit dem More Energy Szenario betont der Outlook auch, dass weitere 
Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen erforderlich sind. Dies
ist die doppelte Herausforderung für die Welt – mehr Energie bei 
weniger Emissionen bereitzustellen.
Schneller Wandel
   Das Rapid Transition Szenario ist die Kombination der separaten 
Analysen des Outlook, das die politischen Maßnahmen für einen 
geringerem CO2-Ausstoß von Industrie, Gebäuden, den Verkehrssektor 
und Strom in einem einzigen Szenario zusammenführt. Dieser Ansatz 
ergibt einen Rückgang der CO2-Emissionen bis 2040 um etwa 45 Prozent 
gegenüber dem derzeitigen Niveau – was weitgehend dem Mittelwert von 
externen Prognosen entspricht, die unterstellen, dass sie mit der 
Erreichung der Pariser Klimaziele vereinbar sind. Dieser Rückgang 
ergibt sich durch Fortschritte bei der Energieeffizienz, einer 
Umstellung auf CO2-ärmere Energieträger, der umfänglichen Nutzung von
der Carbon Capture Utilization and Storage Technologie (CCUS) sowie, 
von besonderer Bedeutung für den Stromsektor, einem deutlichen 
Anstieg der CO2-Bepreisung. Der Stromsektor ist derzeit die größte 
Einzelquelle für Treibhausgas-Emissionen aus der Energienutzung; 
deshalb ist es wichtig, dass weltweit weiterhin nach Wegen gesucht 
wird, die Emissionen aus diesem Sektor zu reduzieren. Im Vergleich 
dazu fällt die Senkung der Kohlendioxid-Emissionen aus dem 
Verkehrssektor bis 2040 in allen untersuchten Szenarien relativ 
gering aus.
   „Maßnahmen für den Stromsektor sind von zentraler Bedeutung, um 
eine wesentliche Reduzierung der Emissionen in den nächsten 20 Jahren
zu erreichen. Um den Kohlendioxidausstoß weltweit zu senken, liegen 
die am leichtesten umsetzbaren Möglichkeiten außerhalb des 
Verkehrssektors“, sagt Dale.
   Selbst beim Rapid Transition Szenario bleiben die CO2-Emissionen 
im Jahr 2040 signifikant hoch. Um die Pariser Klimaziele zu 
erreichen, müssten in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts diese 
verbleibenden Emissionen stark reduziert und durch negative 
Emissionen ausgeglichen werden. Die aktuelle Ausgabe des Outlook 
untersucht, welche Technologien und Entwicklungen nach 2040 eine 
zentrale Rolle bei dieser Reduzierung spielen könnten.  Eine äußerst 
wichtige Entwicklung wäre eine nahezu vollständige Dekarbonisierung 
des Stromsektors bei gleichzeitig stärkerer Nutzung von erneuerbaren 
Energien, CCUS und Erdgas. Damit einher geht eine stärkere 
Elektrifizierung von Endverbraucheraktivitäten (einschließlich des 
Verkehrssektors). Für diejenigen Anwendungen, die nicht 
elektrifiziert werden können, sind andere Arten CO2-ärmerer 
Energieträger wie beispielsweise Wasserstoff und Bioenergie wichtig. 
Darüber hinaus werden die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft und die 
stärkere Einführung von Techniken zur Speicherung und Entsorgung von 
Kohlendioxid hervorgehoben.
Weniger Globalisierung
   Der internationale Handel fördert das Wirtschaftswachstum und 
ermöglicht es den jeweiligen Ländern, ihre Energiequellen zu 
diversifizieren. Im Less Globalization Szenario untersucht der 
Outlook die möglichen Auswirkungen, die eskalierende 
Handelsstreitigkeiten auf das globale Energiesystem haben könnten. 
„Aus der Geschichte haben wir gelernt, dass die Sorge um die 
Energiesicherheit dauerhafte und tiefgreifende Auswirkungen nach sich
ziehen kann“, sagte Dale.
   Das Szenario zeigt, wie weniger Handel in Verbindung mit 
eskalierenden Handelsstreitigkeiten das weltweite BIP und damit den 
Energiebedarf verringern könnte. Darüber hinaus kann schwindendes 
Vertrauen in Energiesicherheit dazu führen, dass Länder inländisch 
erzeugte Energie bevorzugen, was zu einer starken Verringerung des 
Energiehandels führt. Die größten Auswirkungen spüren hier die 
Nettoenergieexporteure, die unter einer deutlichen Verlangsamung des 
Wachstums von Öl- und Gasexporten leiden würden.
Einweg-Plastik-Verbot
   Das größte prognostizierte Wachstumspotential beim Öl in den 
nächsten 20 Jahren liegt nicht in der auf Verbrennung basierenden 
Nutzung von flüssigen Energieträgern, sondern in der Verwendung von 
Öl als Rohstoff insbesondere für die petrochemische Industrie bei der
Herstellung von Produkten aus Kunststoff. Das Wachstum der nicht auf 
Verbrennung basierenden Nachfrage im Evolving Transition Scenario ist
jedoch langsamer als in den Vorjahren. Ursache dafür ist die Annahme,
dass sich die Vorschriften für die Verwendung und das Recycling von 
Kunststoffen in den nächsten 20 Jahren erheblich verschärfen. 
Angesichts von Umweltbedenken im Hinblick auf Einmalprodukte aus 
Kunststoff wird im Outlook auch ein Verbot für diese Produkte im 
„Einweg-Plastik-Verbot-Szenario“ untersucht. Dort wird eine noch 
schnellere Verschärfung der Regeln unterstellt, die dann ab 2040 in 
ein weltweites Verbot für Einmalprodukte aus Kunststoff münden.
   In diesem Szenario steigt die Ölnachfrage langsamer als im 
Evolving Transition Scenario. Der Outlook bringt jedoch klar zum 
Ausdruck, dass die volle Auswirkung auf das Energiewachstum und die 
Umwelt von den alternativen Materialien abhängt, die anstelle von 
Kunststoff für Einmalprodukte verwendet werden können. Ein Verbot von
Einmalprodukten aus Kunststoff könnte zu einem Anstieg des 
Energiebedarfs und der CO2-Emissionen führen, ohne dass weitere 
Fortschritte bei alternativen Materialien und der weit verbreitete 
Einsatz von Sammel- und Wiederverwertungssystemen erzielt werden.
Anmerkungen für Redaktionen:
   Weitere Informationen über regionale Entwicklungen sowie Grafiken 
finden Sie in unserer Webseitenrubrik www.bp.de/energyoutlook. Hier 
finden sich auch Links zu allen Downloaddokumenten rund um den 
Bericht (in englischer Sprache) 
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