Eine rein pflanzliche Ernährung gilt heutzutage oft
als Heilsversprechen. Kritiker der Nutztierhaltung empfehlen den 
Verzicht auf Fleisch, Eier und Milchprodukte auch mit Verweis auf den
vermeintlich besseren Umwelt- und Ressourcenschutz und den 
Welternährungsbeitrag einer pflanzlichen Ernährung. Aber inwieweit 
haben das Ernährungsverhalten der Deutschen und nationale 
Verschärfungen der Tierschutz- und Umweltstandards überhaupt positive
Auswirkungen auf Wirtschaft, Umwelt und Welternährung im globalen 
Kontext? Das untersucht eine neue Studie des Instituts für 
Agribusiness der Universität Gießen. Das Ergebnis sollte Verfechter 
einer rein veganen Ernährung und einer Verschärfung nationaler 
Standards aufrütteln: „Eine rein pflanzliche Ernährung kann mit Blick
auf Umwelt, Klima und Welternährung nicht halten, was Kritiker der 
Nutztierhaltung versprechen“, fasst Prof. P. Michael Schmitz, 
Agrarökonom und Autor der Studie, das Kernergebnis zusammen. Oder, 
auf den Punkt gebracht: „Ein Fleischverzicht in Deutschland rettet 
keinen Regenwald.“ Für nationale Alleingänge beziffert die Studie 
erheblich negative ökonomische Auswirkungen: So hätte ein 
Fleischverzicht von 50 Prozent Wohlfahrtsverluste von 8,8 Milliarden 
US-Dollar zur Folge. Mit Blick auf gesellschaftlich lauter werdende 
Rufe nach „Veggie-Days“ formuliert die Studie klare politische 
Implikationen. Schmitz: „Fleischverzicht ist ein ungeeignetes Mittel 
der Politik. Auf eine staatliche Konsum- und Produktionslenkung 
sollte verzichtet werden.“
   Studie untersucht Kosten und Nutzen einer rein pflanzlichen 
Ernährung
   Die Studie, die auf Anregung der Alhard von Burgsdorff-Stiftung 
zur Förderung wissenschaftlicher Projekte im Geflügelbereich 
umgesetzt wurde, untersucht Kosten und Nutzen einer rein pflanzlichen
Ernährung im globalen Kontext – dies mit dem konkreten Ziel, 
Antworten darauf zu finden, wie Politik auf Problembereiche mit 
wirksamen und effizienten Maßnahmen reagieren sollte. Konkret 
untersuchte Problemfelder sind dabei die Unterernährung in armen 
Ländern, die Klimabelastung, der Land- und Wasserverbrauch sowie die 
Nährstoffverluste der tierischen Produktion. Im Vordergrund stehen 
drei von den Kritikern der Nutztierproduktion erhobene Forderungen – 
ein Fleischverzicht, die Verschärfung tierschutzbezogener Standards 
und ein Importverbot für Sojafuttermittel. Methodisch haben sich die 
Wissenschaftler der Universität Gießen dabei neben einer 
umfangreichen Literaturrecherche auf ein partielles 
Sektor-Gleichgewichtsmodell und ein generelles volkswirtschaftliches 
Gleichgewichtsmodell gestützt.
   Fleischverzicht, Kostenanstieg und Sojaimportverbot führen zu 
Milliardenverlusten
   Das Ergebnis gibt zu denken. Fleischverzicht, Kostenanstieg und 
Sojaimportverbot führen zu Milliardenverlusten für die Erzeuger und 
die Volkswirtschaft insgesamt. Zugespitzt gilt dies, wenn Deutschland
Maßnahmen im nationalen Alleingang und nicht EU-einheitlich umsetzt. 
Mit der Politik geht Schmitz dabei hart ins Gericht: „Die bisher 
verfolgten Politikkonzepte schwächen die Wettbewerbsfähigkeit der 
Nutztierbranche. Marktanteile und Arbeitsplätze in der 
Agrarwirtschaft Deutschlands drohen verloren zu gehen, ohne einen 
wirksamen Beitrag zu Umwelt-, Klima- und Tierschutz bzw. zur 
Hungerbekämpfung leisten zu können.“
   Die vollständige Studie steht zum Download hier zur Verfügung: 
www.zdg-online.de
   Zur Dr. Alhard von Burgsdorff-Stiftung: Stiftungszweck der Dr. 
Alhard von Burgsdorff-Stiftung, gegründet 1964, ist die Förderung von
Ausbildung und wissenschaftlicher Forschung im Geflügelbereich. 
Stiftungsvorsitzender ist der Präsident des Zentralverbandes der 
Deutschen Geflügelwirtschaft e. V., stellvertretender Vorsitzender 
der Präsident der Deutschen Vereinigung für Geflügelwissenschaft e. 
V.
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Christiane von Alemann
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