Anmoderationsvorschlag:
Gute fünfeinhalb Monate Sommer haben wir jetzt hinter uns – für
viele ein Traum, denn man konnte praktisch jeden Tag zum Baggersee –
für viele aber auch ein absoluter Albtraum. Gartenbesitzern ist der
Rasen vertrocknet, Landwirten die Ernte – dazu noch viele gefährliche
Feld- und Waldbrände. Aber warum war dieser Sommer so extrem und
werden solche Dürreperioden künftig Normalität? Helke Michael hat
sich da mal schlau gemacht.
Sprecherin: Fünfeinhalb Monate Sommer: Das hat es seit Beginn der
Messaufzeichnungen noch nicht gegeben. Der Jahrhundertsommer 2003 war
allerdings noch einen Tick wärmer, sagt der Meteorologe Jürgen
Vollmer von WetterOnline:
O-Ton 1 (Jürgen Vollmer, 18 Sek.): „Damals wurde die 40-Grad-Marke
geknackt: 40,2. Also das war dann schon von der Hitze her der Rekord.
Aber das heißt noch lange nicht, dass wir dieses Jahr hinten
runterfallen. Ganz im Gegenteil: Die Zahl der Sommertage hat sich
innerhalb eines halben Jahres auf weit über 100 zum Beispiel in
Frankfurt am Main angehäuft.“
Sprecherin: Vor allem die Natur hat unter der diesjährigen Hitze
und Trockenheit gelitten und wird noch lange brauchen, um sich davon
richtig zu erholen.
O-Ton 2 (Jürgen Vollmer, 19 Sek.): „Wir bräuchten eigentlich jetzt
einen Winter, der mal so richtig nass wird, um das wieder
auszugleichen. Das Defizit beträgt ungefähr ein Drittel des
Jahresniederschlags, der durchschnittlicherweise fällt. Wir reden
hier von zwei- bis dreihundert Litern, je nach Region, die an
Regenwasser fehlen. Und das nachzuliefern, das ist dann schon eine
größere Geschichte.“
Sprecherin: Im Moment spricht allerdings nur wenig dafür, dass
sich die Wetterlage in den nächsten ein bis zwei Wochen großartig
ändern wird.
O-Ton 3 (Jürgen Vollmer, 15 Sek.): „Sprich: Wir haben sogar noch
mal mit so einer Art Altweibersommer zu tun. Nachts wird´s allerdings
schon so kalt, dass man das doch schon eher als Herbstwetter
empfindet. Was fehlt, was ich nicht erkennen kann, ist ein Übergang
zu wechselhaftem oder gar richtig nassem Wetter – wie wir das
eigentlich bräuchten.“
Sprecherin: Ob die langen Dürreperioden in diesem Jahr aber
bereits Folgen eines Klimawandels sind, ist noch unklar.
O-Ton 4 (Jürgen Vollmer, 32 Sek.): „Klima ist definiert über
30-Jahres-Zeiträume. Einen Klimawandel kann man eigentlich nur über
längere Fristen als gesichert bewerten. Und dazu sind eigentlich
unsere Beobachtungszeiträume noch viel zu kurz. Andererseits: Wir
sehen eine Zunahme der zum Teil sehr schweren Wirbelstürme, der
tropischen Hurrikans und auch der Taifune auf dem Pazifik. Wir
erleben summarisch betrachtet immer heißere Jahreszeiten: Es spricht
sehr vieles dafür, dass der Klimawandel beteiligt ist, aber eine
Beweislage existiert in dem Sinne noch nicht, dass wir jetzt sagen
können, das ist gesicherte Erkenntnis.“
Abmoderationsvorschlag:
Über fünfeinhalb Monate Sommer liegen hinter uns. Und so wie es
aussieht, wird sich die Großwetterlage nicht ändern. Es ist nun eben
nur etwas kälter. Mehr Infos und das verlässliche Wetter finden Sie
unter www.wetteronline.de und in der Wetteronline-App.
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Matthias Habel
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