Das „EuroBirdWatch“-Wochenende am 6. und 7. Oktober
gibt den Startschuss für zahlreiche Veranstaltungen rund um die 
Faszination Vogelzug. Das Zugvogelverhalten verläuft allerdings in 
diesem Jahr durch den heftigen trockenen Sommer anders als sonst und 
birgt einige Überraschungen. „Beobachtungen am Birdwatch-Wochenende 
helfen dabei, Veränderungen von Zugzeiten festzustellen und 
Wettereinflüsse auf die Natur besser zu verstehen“, sagt 
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
   Viele Arten haben schon früher ihre Brutplätze verlassen, 
beispielsweise der Weißstorch oder viele Watvögel. Kraniche und 
nordische Gänse lassen sich an ihren Rast- und Sammelplätzen aber 
immer noch beobachten. Innerhalb von wenigen Wochen haben sich die 
Kranichrastbestände an der Ostseeboddenküste und Rügen rund um das 
NABU-Kranichzentrum Groß Mohrdorf auf über 32.700 erhöht.
   Zugvögeln ist der Klimawandel besonders dicht auf den „Schwingen“,
denn sie sind auf intakte Verhältnisse gleich an mehreren Orten der 
Welt angewiesen: an ihren Brutplätzen, in ihrem Überwinterungsgebiet 
und an den Rastplätzen entlang der Zugrouten. Zahlreiche 
Untersuchungen zeigen, dass der derzeitig auf der ganzen Welt 
wirksame Klimawandel verschiedene Veränderungen in für die Vogelwelt 
mit sich bringt. „Viele Zugvögel kehren im Frühjahr etwa drei Wochen 
früher aus ihren Winterquartieren zurück als vor 40 Jahren, manche 
ändern ihre Abzugszeiten im Herbst und immer mehr unserer Rotmilane 
oder Graugänse fliegen gar nicht mehr bis in den Mittelmeerraum oder 
an die Atlantikküste“, so NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling.
   Bekannt für ihre spektakulären Flugformationen sind 
Starenschwärme. Der Star, vom NABU gewählter „Vogel des Jahres“ 2018,
gehört zu den Zugvögeln, die sich jetzt gut beobachten lassen. „Viele
Stare haben aufgrund der diesjährigen Dürre im Osten und Norden keine
zweite Brut aufgezogen. Ob das auch die dänischen oder 
osteuropäischen Stare betrifft, ist noch unklar. Die riesigen 
Schwärme an der Nord- und Ostsee von 100.000 und mehr Staren blieben 
in diesem Jahr jedenfalls bisweilen aus“, sagt Neuling. Dafür 
scheinen die vollen Weinreben in diesem Jahr viele Stare in die 
Winzergebiete von Rheinland-Pfalz gelockt zu haben. In Deutschland 
wurde der größte Trupp des Septembers bisher mit rund 80.000 Vögeln 
Anfang September bei Offstein in Rheinland-Pfalz gemeldet.
   Jedes Jahr verlassen über 200 Millionen Zugvögel ihre Brutgebiete 
in Deutschland, um in Südeuropa oder Afrika zu überwintern. Hinzu 
kommen 300 Millionen Zugvögel, die auf ihrem Weg durch Deutschland 
fliegen oder schon hier ihr Winterquartier erreicht haben.
   Bis Mitte Oktober bieten NABU-Gruppen Exkursionen und geführte 
Beobachtungen an, um den Vogelzug erlebbar zu machen. Beispielsweise 
liegt die NABU-Storchenschmiede Linum an einem der spektakulärsten 
Kranichrastplätze in Deutschland. Jährlich finden sich dort über 
hunderttausend von Tieren ein, um auf ihren Weg nach Südeuropa zu 
rasten.
NABU-Hintergrundinfos:
   NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling verrät, wo die besten 
Beobachtungsplätze zu finden sind und was dabei zu beachten ist: 
www.youtube.com/watch?v=fJucTefVKAo
   Die bekanntesten Langstrecken- und Kurzstreckenzieher vor der 
Haustür und die Top 12 der häufigsten Zugvögel in Deutschland 
(ermittelt aus den Birdwatch-Beobachtungen der letzten Jahre) unter: 
http://ots.de/nbgKZ5
Pressefotos zum Download: www.NABU.de/pressebilder_birdwatch
   Ausführliche Informationen zur Teilnahme und zur Aktion unter: 
www.birdwatch.de
   Veranstaltungen zum Birdwatch finden durchgängig im Oktober statt.
Alle Termine auf einen Blick gibt es unter: www.NABU.de/birdwatch
Für Rückfragen:
Eric Neuling, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. +49 (0)30.284984-1812, 
E-Mail: Eric.Neuling@NABU.de
NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper | 
Silvia Teich 
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958  | -1588 
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de
Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell
