Bundesweit konkurrieren rund 800 Stromanbieter um 
die Gunst der Verbraucher. Um in diesem Wettbewerb neue Kunden zu 
gewinnen, zahlen viele Stromanbieter im ersten Jahr Boni, die den 
Stromtarif senken. Fallen diese Boni im zweiten Jahr weg, liegen die 
Kosten für Verbraucher jedoch oft über denen des teuren 
Grundversorgertarifs. Das hat eine aktuelle Untersuchung von rund 250
Tarifen in zwölf Städten des Verbraucher-Ratgebers Finanztip ergeben.
   Stromtarife weichen in vielen Orten um bis zu 35 Prozent 
voneinander ab. Eigentlich bildet der sogenannte Grundversorgertarif 
das obere Ende des Preisspektrums. Das ist jedoch nicht grundsätzlich
so: Viele Stromtarife, die im ersten Jahr sehr hohe Rabatte oder Boni
enthalten, mit denen neue Kunden angelockt werden sollen, sind im 
Folgejahr teurer als der örtliche Grundversorgertarif. „In diesen 
Tarifen ist der Grund- und Arbeitspreis enorm hoch“, sagt Ines 
Rutschmann, Energie-Expertin bei Finanztip. „Bei einem angenommenen 
Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr überstieg in einem Fall 
der Tarif den örtlichen Grundversorger um 220 Euro.“ Knapp die Hälfte
der von Finanztip untersuchten Angebote wären im Folgejahr mindestens
50 Euro teurer als in der Grundversorgung.
Kein Sonderkündigungsrecht, wenn Bonus wegfällt
   Da es für Verbraucher physikalisch keinen Unterschied macht, wer 
den Strom liefert, kommt dem Strompreis eine entscheidende Bedeutung 
zu. „Viele Unternehmen versuchen, über möglichst günstige Angebote 
neue Kunden zu gewinnen“, erklärt Rutschmann. Dieser Wettbewerb 
findet meist auf Vergleichsportalen statt. „Durch die Boni werden die
Tarife günstiger und so ganz oben im Portal angezeigt.“ Wer unbedarft
zuschlägt, kann leicht in die Bonusfalle tappen. Denn viele Tarife 
verlängern sich nach Ablauf der Vertragslauzeit automatisch um ein 
weiteres Jahr. „Da es sich beim Wegfall eines Bonus– nicht um eine 
Preiserhöhung im rechtlichen Sinn handelt, haben Verbraucher kein 
Sonderkündigungsrecht.“ Wer nicht kündigt, hängt im teuren Tarif 
fest.
Tarife immer ohne Bonus vergleichen
   Verbraucher sollten Stromtarife immer ohne Boni und Rabatte 
vergleichen. Das geht zum Beispiel auf den Vergleichsportalen. „In 
den Tarifdetails zeigen Check24 und Verivox die Kosten eines Tarifs 
ohne Boni und Rabatte an“, sagt Rutschmann. „Liegen diese Kosten über
denen des örtlichen Grundversorgers, sollten Verbraucher die Finger 
davonlassen.“ Um dieses Problem zu verhindern, hat Finanztip einen 
eigenen Strom-Vergleichsrechner gebaut, der sämtliche Tarife mit Boni
auf Wunsch aussortiert. Wer sich trotzdem entscheidet, den Bonus 
mitzunehmen, sollte den Tarif auf alle Fälle rechtzeitig kündigen. 
„Oft beträgt die Kündigungsfrist drei Monate vor Ende der 
Vertragslaufzeit“, so Rutschmann. „Wer auf der sicheren Seite sein 
will, sollte den Vertrag nach Ablauf des Widerrufsrechts unmittelbar 
wieder kündigen.“
So hat Finanztip getestet
   Finanztip hat im Juli 2018 geprüft, wie häufig Bonustarife im 
zweiten Vertragsjahr mehr kosten als der örtliche 
Grundversorgertarif. Vorausgesetzt wurde, dass die Preise in allen 
Tarifen stabil bleiben oder sich gleichmäßig ändern. Insgesamt wurden
rund 250 Tarife in zwölf Städten untersucht. Grundlage war ein 
Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden im 
Jahr. Bei den jeweils 20 günstigsten Stromangeboten auf den Portalen 
Verivox und Check24 wurden die Kosten ohne Bonuszahlungen mit den 
Kosten in der Grundversorgung am jeweiligen Ort verglichen.
   Weitere Informationen 
https://www.finanztip.de/stromvergleich/billigstrom/ 
https://www.finanztip.de/stromanbieter-wechseln/ 
https://www.finanztip.de/stromvergleich/energiemarkt/
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